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Die Mannschaft von Bayer Leverkusen bleibt weitgehend zusammen, wurde aber punktuell verstärkt. Kann Peter Bosz mit seinem teils spektakulären Fußball noch eine Schippe drauflegen? Die Comunio-Saisonvorschau.
Kaderwert: 110,57 Mio.
Comunio-Platzierung: 4.
Bester Spieler der Vorsaison: Kai Havertz (207 Punkte)
Die Situation
Unter Peter Bosz hat Leverkusen nach einem miserablen Saisonstart 2018/19 wieder in die Spur gefunden. Mit dem traditionell niederländischen 4-3-3 führte der Fußballlehrer seine Mannschaft schließlich sogar noch auf Platz vier und in die Champions League.
Das überragende Duo Kai Havertz/Julian Brandt wurde anschließend jedoch auseinandergerissen: Brandt zog es dank einer Ausstiegsklausel von 25 Millionen Euro und der Überredungskünste von Marco Reus zum BVB.
Die zehn besten Leverkusener der Saison 18/19
Doch schon in den Tagen zuvor sorgten Völler, Rolfes und Co. für adäquaten Ersatz, lotsten Kerem Demirbay aus Hoffenheim zur Werkself. Demirbay hat gewiss nicht die Dynamik eines Julian Brandt, doch hat er in der Spielgestaltung vielleicht sogar noch größere Stärken. Auch seine Standards dürften zu einer Waffe werden. Damit aber nicht genug, kam auch gleich noch Nadiem Amiri mit aus Hoffenheim. Auch er kann die Brandt-Position auf der Acht einnehmen.
Mit Mousa Diaby von Paris St. Germain gelang nach Meinung vieler Experten außerdem ein Transfercoup. Der junge Franzose soll Leon Bailey auf Linksaußen Druck machen. Und über Linksverteidiger Daley Sinkgraven, den Bosz noch aus gemeinsamen Ajax-Zeiten kennt, sagte er einst: „Ich denke, dass er die absolute Weltspitze erreichen kann.“
Der größte Coup war es aber ohne Zweifel, Kai Havertz zu halten. Schon in seinen jungen Jahren zeigt der Mittelfeldspieler eine derartige Qualität in Sachen Passspiel, Schnelligkeit und Torgefährlichkeit, dass es einem nahezu unwirklich vorkommt. Und wenn er auch nur im Ansatz so weitermacht, wird er im nächsten Sommer wahlweise zu Real Madrid oder zum FC Barcelona wechseln.
Insgesamt ist also der Abgang von Brandt gut aufgefangen-, die Qualität aber sowohl in der Spitze als auch in der Breite erhöht worden. Es ist also klar, dass das Minimalziel trotz ziemlich schlechter Testspielergebnisse mindestens Platz vier heißen muss.
Comunios Player to watch
Auch, wenn er mit 10 Mio. nicht gerade günstig ist, lohnenswert ist Kerem Demirbay, der letzte Comunio-Saison immerhin 5,77 Punkte pro Partie holte und damit viertbester Mittelfeldspieler war, allemal. Er wird 2019/20 an der Seite von Kai Havertz Dreh- und Angelpunkt des Leverkusener Spiels sein und am Ende noch auf den EM-Zug aufspringen.
Youngster to watch
Panagiotis Retsos ist im letzten Jahr verletzungsbedingt ein wenig in Vergessenheit geraten. Der junge Grieche war aber in seiner ersten Saison, wenn er fit war, stets gesetzt und hat vor allem die Gabe, so ziemlich jede Position in der Viererkette spielen zu können. Vor allem mit dem Hinblick auf die Verletzungsanfälligkeit von Lars Bender, ist er mit aktuell nur knapp 500.000 ein Geheimtipp.
Prognose
Leverkusen hat viel Potenzial. Doch am Trio Bayern, Dortmund und Leipzig gibt es in dieser Saison kein Vorbeikommen. Für den Status des ersten Verfolgers und damit Champions-League-Anwärters, hat Bayer aber beste Karten.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: Nadiem Amiri (TSG 1988 Hoffenheim), Daley Sinkgraven (Ajax Amsterdam), Moussa Diaby (Paris Saint-Germain), Kerem Demirbay (TSG 1899 Hoffenheim), Niklas Lomb (SV Sandhausen, Leihe beendet)
Abgänge: Jan Boller (Linzer ASK), Tomasz Kucz (unbekannt, war an Dunajska Streda verliehen), Dominik Kohr (Eintracht Frankfurt), Sam Schreck (FC Groningen), Thorsten Kirschbaum (VVV-Venlo), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Isaac Kiese Thelin (RSC Anderlecht, Leihe beendet)