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Der Dortmunder Kader hat trotz des Abgangs von Schlüsselspieler Achraf Hakimi ein enormes Potenzial in der Offensive. Aber ob das auch reicht, um Bayern diesmal ein wenig mehr zu kitzeln? Die Comunio-Saisonvorschau.

Kaderwert: 182.520.000
Comunio-Platzierung: Text
Bester Spieler der Vorsaison: Jadon Sancho (222 Punkte)

Die Situation

Trotz einer souveränen Vizemeisterschaft ging Borussia Dortmund mit einem komischen Gefühl in die Sommerpause. Das ausgegebene Ziel „Meisterschaft“ wurde aufgrund der übermenschlichen Bayern gnadenlos verfehlt. Hinzu kamen komplette Aussetzer, sowie die beiden äußerst uninspirierten Heimpleiten zu Saisonschluss gegen Mainz (0:2) und Hoffenheim (0:4).

Und auch in der jetzigen Vorbereitung gab es Höhen und Tiefen. Einer zweistelligen Abreibung gegen Austria Wien (12:2) folgte etwa eine deutliche Niederlage gegen Zweitligist VfL Bochum (1:3).

Die Mannschaft konnte im Kern mit Ausnahme von Achraf Hakimi, dessen Leihe ausgelaufen war, zusammengehalten werden. Hakimis Vorstöße über die rechte Außenbahn waren ein zentrales Element des Dortmunder Angriffsspiels 2019/20, der Marokkaner kam als nomineller Rechtsverteidiger auf fabelhafte 15 Torbeteiligungen  – nur in der Bundesliga. Ersetzt wird er nun vom belgischen Nationalspieler Thomas Meunier, der gewiss nicht diese Durchschlagskraft mitbringt, jedoch ein wenig disziplinierter im Defensiv-Verhalten ist.

Die größte Errungenschaft ist aber der Verbleib von Jadon Sancho. Während der Transfer zu Manchester United bereits ab Winter nahezu beschlossene Sache war, wollten die Engländer die geforderte Ablöse im dreistelligen Millionenbereich nach der Corona-Krise nicht mehr bezahlen. Klammheimlich hatte Dortmund den Kontrakt des jungen Engländers, der mit 17 Toren und 17 Assists der herausragende Aktuer der letzten Saison war, sogar um ein weiteres Jahr verlängert und kann auch im nächsten Sommer noch ordentlich Kasse mit Sancho machen.

In der Offensive bieten sich für Trainer Lucien Favre ohnehin unzählige Möglichkeiten. Mit dem wiedergenesenen Marco Reus, dem aufstrebenden Giovanni Reyna, Comunio-Punktemonster Thorgan Hazard, Nationalspieler Julian Brandt, dem bereits erwähnten Sancho und dem brasilianischen Riesentalent Reinier, für zwei Jahre von Real Madrid geliehen, kann Favre zu jederzeit einen Unterscheidspieler von der Bank für eine der zwei bis drei Positionen im offensiven Mittelfeld bringen. Einzig im Sturmzentrum ist der BVB mit Erling Haaland, der in seine erste volle Saison in Schwarz-Gelb geht, nur einfach besetzt. Dazu aber später noch mehr.

Auch in der Mittelfeldzentrale sieht es hervorragend aus. Zu Dauerbrenner Axel Witsel und Emre Can, der ein wichtiges Puzzleteil sein könnte, um im laufenden Spiel zwischen Dreier- und Viererkette umzustellen, gesellt sich mit Jude Bellingham noch ein neues Riesentalent, das, nach allem was man in der Vorbereitung bisher gesehen hat, sofort weiterhelfen dürfte. Der 17-Jährige, als einzige Investition für 26,5 Millionen Euro von Birmingham City verpflichtet, hat nicht weniger als das Potenzial für einen Weltstar.

Defensiv sieht es hingegen nicht ganz so spektakulär aus. Die Außenverteidiger-Positionen sind in der Breite qualitativ nicht gut genug besetzt, Zweikampfmonster Dan-Axel Zagadou fällt mit einer Knieverletzung erst einmal aus und Mats Hummels und Lukasz Piszczek zählen trotz ihrer Klasse nicht mehr zu den schnellsten Spielern ihrer Zunft.

Comunios Player to watch

Giovanni Reyna. Der US-Amerikaner war der klare Gewinner der Vorbereitung und überzeugte nicht nur seinen Trainer: „Er ist sehr, sehr, sehr clever“, laufe viel und verteidige „sehr richtig“, so Favre. Nach einigen Kurzauftritten durfte Reyna an den letzten beiden Spieltagen 2020/21 bereits von Beginn an ran und vieles deutet darauf hin, dass er zum Start der kommenden Saison des Öfteren in der Anfangsformation des BVB zu finden sein wird. Ihm ist eine neue Rolle als neuer Superstar der Bundesliga ohne weiteres zuzutrauen. Da scheint sein aktueller Marktwert von rund sieben Millionen tatsächlich schon ein Schnäppchen zu sein.

Youngster to watch

Der 17-Jährige Jude Bellingham ist mit seinem Preisschild jenseits der 20 Millionen für die meisten ohnehin nicht zu finanzieren. Youssoufa Moukoko mit knapp zehn hingegen schon. Das größte deutsche Sturmtalent seit Lukas Podolski wird behutsam an die Profis rangeführt, ehe er dann im November, wenn er seinen 16. Geburtstag feiert, von der Leine gelassen werden darf. Da die Mittelstürmer-Position beim BVB derzeit nur mit Erling Haaland besetzt ist, und auch 2020/21 fünf Auswechslungen erlaubt sind, wird Moukoko – da sind wir uns sicher – noch in diesem Jahr in der Bundesliga debütieren. Schon jetzt schwärmen seine Mitspieler von den unfassbaren Abschlussqualitäten des erfolgreichsten Knipsers im deutschen Jugendbereich der letzten Jahre. Das hier könnte eine ganz, ganz große Nummer werden.

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Prognose

Erwartungen und Selbstverständnis sind auch 2020/21 sehr ambitioniert. Youngster Giovanni Reyna nahm das „M-Wort“ bereits in den Mund. Angesichts der jüngsten Auftritte des FC Bayern fehlt und hier jedoch die Fantasie. Auch Platz zwei zu verteidigen wird alles andere als einfach, vor allem wenn die Favre-Elf wieder reihenweise Punkte gegen Clubs aus der unteren Tabellenregion liegen lässt. Am Ende muss es aber der Anspruch sein, die Bayern ein wenig mehr zu kitzeln als zuletzt. Der Kader gibt das durchaus her. Und schließlich könnte man ja auch mal in den Pokalwettbewerben ein etwas größeres Ausrufezeichen hinterlassen al zuletzt.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Reinier (Real Madrid, Leihe), Jude Bellingham (Birmingham City), Thomas Meunier (Paris Saint-Germain), Emre Can (Juventus Turin, nach Leihe fest verpflichtet), Felix Passlack (Fortuna Sittard, Leihe beendet), Immanuel Pherai (eigene U19), Marius Wolf (Hertha BSC, Leihe beendet), Youssoufa Moukoko (eigene U19, spielberechtigt ab 20.11.2020)

Abgänge: Sergio Gomez (SD Huesca, Leihe), Leonardo Balerdi (Olympique Marseille, Leihe), Mario Götze (Vertragsende), Achraf Hakimi (Inter Mailand, zuvor Leihe mit Real Madrid beendet), Andre Schürrle (Karriereende, zuvor an Spartak Moskau ausgeliehen), Eric Oelschlägel (Vertragsende), Dzenis Burnic (1. FC Heidenheim), Ömer Toprak (SV Werder Bremen, nach Leihe fest verpflichtet)

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