Eintracht Frankfurt

Foto: © imago /Jan Huebner
Eintracht Frankfurt steht nach der sehr erfolgreichen Vorsaison nun vor der Aufgabe, trotz riesigem Aderlass die Dreifachbelastung zu meistern. Viel wird davon abhängen, wie schnell die Mannschaft die Spielweise des neuen Trainers verinnerlicht. 

Kaderwert: 52.340.000 

Comunio-Platzierung nach Gesamtwert: 10.

Bester Spieler: Lucas Torró (132 Punkte für CA Osasuna in der Segunda Division)

Die Situation: Der Pokalsieg hat die Eintracht-Spieler zu Legenden gemacht, die Anhänger der Adler schweben noch immer auf Wolke 7. Daran ändert auch der Abgang gleich mehrerer Leistungsträger nichts. Doch das böse Erwachen könnte schnell folgen, denn so groß wie in diesem Sommer war der Aderlass in den letzten Jahren nie.

Zudem ist mit Niko Kovac der Trainer weg, der es wie kein Zweiter schaffte, aus der bunten Ansammlung verschiedenster Nationalitäten eine eingeschworene Einheit zu formen. Der neue Trainer Adi Hütter wird sich vor allem daran messen lassen müssen. „Was ich in Frankfurt bis jetzt gesehen habe, ist, dass neue Spieler irrsinnig schnell integriert werden“, staunte der Österreicher im kicker

Denn trotz des Trainer-Abgangs ändert Frankfurt sein Konzept nicht, können sie auch gar nicht. Salopp gesagt ist die jährliche „Wette auf Wundertüten“ die einzige Möglichkeit für Frankfurt, finanzstärkere Klubs hinter sich zu lassen. Und so holte Sportvorstand Fredi Bobic im Sommer wieder viele unbekannte oder anderswo gescheiterte Spieler an den Main. 

Eintracht Frankfurt: Die zehn besten Spieler nach Sofascore

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Platz 5: Ante Rebic - 6,97 | Bildquelle: Imago

 

Lucas Torró aus Osasuna soll den nach Gelsenkirchen abgewanderten Omar Macarell ersetzen. Frederik Rönnow ist bereits zum dritten Mal in seiner Karriere der Nachfolger von Lukas Hradecky im Tor, Chico Geraldes von Sporting soll zusammen mit seinem Landsmann Goncalo Paciencia die Offensive beleben, und der Ex-Hamburger Nicolai Müller soll Marius Wolf vergessen machen.

Alles keine leichte Aufgaben, da sind die Frankfurter froh, dass nach dem unerwarteten Abgang von Kevin-Prince Boateng zumindest Kumpel und Pokalheld Ante Rebic bei der Eintracht bleibt. Der Vize-Weltmeister verlängerte sogar seinen Vertrag und sorgt somit für einen brutalen Konkurrenzkampf in der Offensive.

Trainer Hütter wird es gefallen, denn der frisch gebackene Schweizer Meister gilt als Offensivfanatiker, der ein ähnlich hohes Pressing spielen lässt wie etwa Roger Schmidt oder Alexander Zorniger. Die Zeit bei RB Salzburg hat auch ihn geprägt. 

Da war zwar auch Kovac mal beschäftigt, doch der Kroate ließ defensiver spielen, als es Hütter nun vor hat. „Ich stehe für offensiven Fußball, weil ich der Meinung bin, dass die Leute ins Stadion kommen, um eine Mannschaft zu sehen, die versucht, begeisternden Fußball zu spielen“, sagte er bei seiner Vorstellung. Beim 0:5 im Supercup war davon noch nicht so viel zu sehen. Fairerweise hieß da der Gegner auch Bayern München und die hatten noch eine Rechnung mit dem Pokalsieger offen. 

Comunios Player to watch: Ante Rebic. Seine Leistungen in der vergangenen Saison werden durch das Pokalfinale und der anschließenden guten WM zwar etwas überhöht, aber der Kroate hat mit seiner Entscheidung in Frankfurt zu bleiben, sicher die richtige Wahl getroffen. Bestätigt er nun die Leistungen aus dem letzten Saisondrittel, werden sich die großen Vereine auch nach der nächsten Saison bei ihm melden. Entsprechend motiviert dürfte Rebic in die Spielzeit gehen. Er ist nun so etwas wie das Aushängeschild der Eintracht. 

Youngster to watch: Luka Jovic. Bereits in der Vorsaison ließ Jovic zeitweise sein Können aufblitzen. Mitunter verdrängte er Sebastien Haller sogar auf die Bank. In 22 Bundesligaspielen erzielte er acht Tore. Und das mit gerade mal 20 Jahren. Nun ist Konkurrenz im Sturm durch Paciencia noch einmal größer geworden, aber Jovic ist es in jedem Fall zuzutrauen, dass er wieder auf seine Spiele kommen wird, schließlich haben die Frankfurter in dieser Saison eine Dreifachbelastung. 

Prognose: Frankfurt steht vor einer richtig schweren Saison. Die letzte Spielzeit war nahe am Ultimo, der Aderlass wiegt schwer und die Dreifachbelastung ist für viele Spieler Neuland. Zudem wird es dauern, bis die Spieler die Spielweise des neuen Trainer verinnerlicht haben. Für die Eintracht sollte es daher in erster Linie darum gehen, die Europa League zu genießen und gleichzeitig eine sorgenfreie Bundesliga-Saison zu haben. 

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Bisherige Transferaktivitäten:

Zugänge: Evan N’Dicka (AJ Auxerre), Lucas Torró (Real Madrid), Goncalo Paciencia (FC Porto), Frederik Rönnow (Bröndby IF), Chico Geraldes (Sporting/ Leihe), Nicolai Müller (Hamburger SV), Felix Wiedwald (Leeds United), Allan (FC Liverpool/ Leihe), Sahverdi Cetin (eigene U19), Patrice Kabuya (eigene U19), Tobias Stirl (eigene U19), Carlos Salcedo (AC Florenz)

Abgänge: Marius Wolf (Borussia Dortmund), Omar Mascarell (Real Madrid), Aymen Barkok (Fortuna Düsseldorf/ Leihe), Leon Bätge (Würzburger Kickers), Kevin-Prince Boateng (US Sassuolo), Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen), Renat Dadashov (Estoril Praia), Max Besuschkow (Saint Gilloise/ Leihe)

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