Die letzte Saison lief für Eintracht Frankfurt mehr schlecht als recht. Mit Ex-Werder Trainer Thomas Schaaf will der Klub jetzt wieder in die vordere Tabellenhälfte zurück.
Die Situation: Mit 31:49 Toren und 34 Punkten stieg Eintracht Frankfurt 2010/11 in die zweite Liga ab. Dieser Kurzaufenthalt sollte sich eigentlich so schnell nicht wiederholen. Doch nach einem erfolgreichen Jahr im Oberhaus mit einem beachtenswerten 6. Platz zum Saisonende, lief es erneut ziemlich schlecht für Frankfurt. Nur 40 Mal konnte man einnetzen, 57 Gegentore kassierte der Klub.
Bereits am ersten Spieltag landete die Eintracht mit 6 Gegentoren auf dem letzten Tabellenplatz, und auch während der Saison rückten die Abstiegsplätze immer wieder in gefährliche Nähe. Am Ende reichte es immerhin noch für Rang 13.
Thomas Schaaf soll’s jetzt richten und will mit neuen Protagonisten wieder oben mitspielen. „Es wird sicher unser Ziel sein, möglichst schnell genug Punkte zu sammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.“
Können die Abgänge kompensiert werden?
Gleich vier Leistungsträger haben die Eintracht zum Saisonende verlassen. Rechtsverteidiger Sebastian Jung wechselt zum VfL Wolfsburg, Sebastian Rode probiert sein Glück beim FC Bayern München, Pirmin Schwegler bei Hoffenheim und Stürmer Joselu, dessen Leihe von Hoffenheim endete, wird in der neuen Saison für Hannover 96 auflaufen.
Im Angriff kommt mit Haris Seferovic ein junger Mittelstürmer und Routinier Nelson Valdez kehrt für die Eintracht in die Bundesliga zurück. Außerdem verzeichnet Frankfurt Timothy Chandler als Neuzugang. Der 24-Jährige kommt vom Absteiger Nürnberg und wird die erste Wahl auf der rechten Abwehrseite sein.
Im defensiven Mittelfeld ruhen die Hoffnungen auf Makoto Hasebe. Der Japaner spielte genau wie Chandler vorher beim „Club“. Der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft war erst zu Beginn der letzten Saison nach fünf Jahren beim VfL Wolfsburg zu Nürnberg gewechselt. Findet der 30-Jährige, der 2008/09 die Meisterschaft mit dem VfL feierte, zu seiner alten Form zurück, könnte er durchaus Stabilität in die Frankfurter Defensive bringen.
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Neuzugang Haris Seferovic sollte man im Auge behalten. Bei seinem Ex-Klub Real Sociedad konnte sich der 22 Jahre alte Mittelstürmer noch nicht vollends entfalten, kam oft nicht die 90 Minuten zum Einsatz. Bei Comunio.es sahnte er trotzdem regelmäßig ganz gute Punkte ab. Auch in der Schweizer Nationalmannschaft setzt Trainer Ottmar Hitzfeld immer wieder auf den jungen Spieler.
Prognose
Die Eintracht muss erst einmal die schlechten Leistungen aus dem Vorjahr verdauen sowie den Abgang zahlreicher Spieler. Dass auf das Team noch viel Arbeit wartet, zeigte die Vorbereitung. Die lief bisher nämlich eher suboptimal. Im Test gegen den Regionalligisten Waldhof Mannheim musste die Schaaf-Elf sogar eine 2:5-Klatsche einstecken – beim Spiel gegen den russischen Erstligisten FC Terek Grozny zog man mit 1:2 ebenfalls den Kürzeren und auch UC Sampdoria gewann mit 4:2.
Trotzdem: Schafft es Trainer Thomas Schaaf die Neuzugänge gewinnbringend einzusetzen, steht der vorderen Tabellenhälfte eigentlich nichts im Wege. Haris Seferovic ist immerhin ein vielversprechender Angreifer, mit Nelson Valdez kann der Übungsleiter auf einen erfahrenen Bundesligisten zurückgreifen. Dahinter ist Lucas Piazon – im letzten Jahr von Chelsea an Vitesse Arnheim verliehen – eine weitere wichtige Offensivkraft im Kader.
Zugänge: Haris Seferovic (Real Sociedad San Sebastian), Nelson Valdez (Al-Jazira Club), Lucas Piazon (FC Chelsea, Leihe), Timothy Chandler (1. FC Nürnberg), Makoto Hasebe (1. FC Nürnberg), David Kinsombi (1. FSV Mainz 05 U19), Aleksandar Ignjovski (Werder Bremen)
Abgänge: Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg), Stefano Celozzi (VfL Bochum), Stephan Schröck (SpVgg Greuther Fürth), Sebastian Jung (VfL Wolfsburg), Pirmin Schwegler (1899 Hoffenheim), Sebastian Rode (FC Bayern München), Marvin Bakalorz (SC Paderborn, war bereits ausgeliehen), Joselu (Hannover 96), Tobias Weis (1899 Hoffenheim, Leihe beendet), Tranquillo Barnetta (FC Schalke 04, Leihe beendet), Aykut Özer (Kardemir Karabükspor)