FC Bayern München Pep Guardiola Karl-Heinz Rummenigge

Der FCB steht vor einem schwierigen Jahr: Verletzungen lassen den ohnehin schon knackigen Saisonstart gefährlich daherkommen. Trotzdem: Die Münchner bleiben Favorit auf den Titel.

Situation: Ob Karl-Heinz Rummenigge ein großer Simpsons-Fan ist? Überliefert ist eine Vorliebe für gelbe Menschen jedenfalls nicht.

Doch vielleicht hat sich Bayerns Vorstandvorsitzender analog zu Bart Simpson nach dem WM-Finale vor eine große Schultafel gestellt und einen Satz in zigfacher Ausführung niedergeschrieben, um ihn irgendwann auch zu glauben:

„Wir werden trotzdem erfolgreich sein.“

WM-Titel als Fluch?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Verantwortlichen Gedanken über mögliche Auswirkungen der WM machen. Eine quasi nicht existierende Vorbereitung, dazu Spieler, die nicht fit und darüber hinaus wahrscheinlich noch völlig emotionalisiert sind.

Gerade Rummenigge wird sich gut daran erinnern, dass der so erfolgsverwöhnte Branchenprimus nach den beiden letzten Weltmeisterschaften nicht einen einzigen Titel holte.

In diesem Zusammenhang mutet es ein wenig amüsant an, dass der Boss des Rekordmeisters in der Öffentlichkeit stets betont, dass Pep Guardiola nach der WM 2010 zusammen mit den spanischen Nationalspielern die Champions League und die Meisterschaft gewonnen hätte.

Restzweifel bleiben – vor allem bei Guardiola selbst. Über einen Monat sei seine Mannschaft im Rückstand. Normalform könne es für ihn wohl erst nach der Winterpause geben.

Zugegeben: Die Aussage stammt von der Pressekonferenz nach der Niederlage im Supercup gegen Borussia Dortmund. Der Spanier war merklich geknickt, nicht zuletzt, weil sich Javier Martinez schwer am Knie verletzte und somit ein Großteil seiner Planungen torpediert wurde.

Bayerns Youngster in der Pflicht?
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Anderer Kader

Allerdings – und das ist die andere Seite der Medaille – hat sich der FC Bayern in den vergangenen Jahren eine Kaderstruktur erarbeitet, die ihn trotz aller Probleme bis zum Winter in allen Wettbewerben eine gewichtige Rolle spielen lässt.

Mit Robert Lewandowski wurde nicht weniger als der momentan kompletteste Angreifer Europas verpflichtet.

Auch durch den Transfer von Juan Bernat, einem talentierten, bulligen und technisch versierten Spanier, erhöht sich die Variabilität der Münchner nochmals: David Alaba oder Pierre Emile Höjbjerg werden somit frei für den Platz Toni Kroos, der nach acht Jahren in München seine Zelte in Madrid aufgeschlagen hat.

Wann kommt Benatia?

Zudem scheint der Rekordmeister in den nächsten Tagen noch den ein oder anderen Transfer zu tätigen. Mehdi Benatia vom AS Rom könnte die Lücke von Martinez schließen.

Auch über Verpflichtungen im Bereich des defensiven Mittelfelds wird laut Aussagen diverser Medien nachgedacht – ein Zeichen, dass Bastian Schweinsteiger vielleicht wieder länger ausfallen könnte? Wohl bis Mitte oder Ende September wird der 30-Jährige nicht ins Geschehen eingreifen.

Doch allen Problemen zum Trotz: Vielleicht haben sich die Weltmeister des FC Bayern nach dem Triumph von Rio ebenfalls vor eine Tafel mit einem Stück Kreide gestellt und immer wieder niedergeschrieben, sie hätten nun den größten Titel im Fußball gewonnen und könnten jetzt völlig locker und befreit auf Titeljagd gehen.

Karl-Heinz Rummenigge glaubt ihnen bestimmt.

Comunio Player to watch: Holger Badstuber. Endlich ist die lange Leidenszeit für Bayerns Verteidiger vorbei. Die Vorbereitung absolvierte der 25-Jährige von Beginn an. Die wichtigste Nachricht: Das Knie hält! Somit ist Badstuber nach knapp zwei Jahren wieder ein vollständiges Mitglied des Kaders und wird, auch aufgrund der Verletzung von Javier Martinez, schon zu Beginn der Spielzeit Wettkampfpraxis bekommen.

Genau diese wird auf dem Weg zurück zu alter Stärke elementar werden. Das Gespür für Raum und Ball, die Spritzigkeit, das alte Selbstvertrauen: Vieles kommt erst mit der Zeit wieder. Darf in diesem Zusammenhang überhaupt die Frage gestellt werden, ob er jemals wieder an seine Leistungen vor den beiden Kreuzbandrissen anknüpfen kann?

Es erscheint momentan völlig unehrheblich – alleine die Nachricht, dass er wieder einsetzbar ist und eine ernste Option für Coach Pep Guardiola darstellt, könnte für die Bayern-Fans schöner nicht sein.

Viele Comunio-Manager freuen sich ebenfalls auf das Comeback. Zwar fiel sein Marktwert in den letzten knapp 20 Tagen um rund zwei Millionen Euro, allerdings sind vier Millionen Ablöse für einen Verteidiger durchaus ein Zeichen von Beliebtheit. Habt Ihr ihn in Eurem Kader?

Prognose: Ohne Zweifel – der FC Bayern steht vor einer anspruchsvollen Saison. Die zerstückelte Vorbereitung ohne das Gros der Stammelf könnte vor allem zu Beginn der Spielzeit für Probleme sorgen.

Guardiola sah schon nach dem Supercup und dem Auftakt im Pokal erhebliche Konditionsprobleme – allerdings ist das bei den WM-Fahrern nach rund zwei Wochen Training nicht mal eine Nachricht.

Bayerns Coach muss also vor allem in den nächsten Wochen dafür sorgen, dass viele Spieler zum Einsatz kommen, damit möglichst schnell Spielfitness aufgebaut werden kann. Gelingt das ohne Probleme, werden die Münchner relativ zügig in der obersten Tabellenregion zu finden sein.

Schafft es die Mannschaft darüber hinaus, hungrig zu bleiben, wird es bis auf Borussia Dortmund kein Team geben, das auf eine Strecke von 34 Spielen mit den Bayern mithalten kann. Es ist also wie eigentlich immer: Der Titel geht nur über den Rekordmeister.

Zugänge: Pepe Reina (FC Liverpool), Juan Bernat (FC Valencia), Robert Lewandowski (Borussia Dortmund), Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt)

Abgänge: Diego Contento (Girondis Bordeaux), Toni Kroos (Real Madrid), Mario Mandzukic (Atletico Madrid), Daniel van Buyten (Ziel unbekannt), Alessandro Schöpf (1. FC Nürnberg), Lukas Raeder (Vitoria Setubal FC)

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