Saisonvorschau: FC Bayern München - Musiala, Kane, Kim und Kimmich

Foto: © imago images/ Ulmer/Teamfoto
Der FC Bayern München hat es geschafft: Der neue Topstürmer Harry Kane ist da! Doch sonst passierte wenig – man konnte sich kaum verstärken. Wie geht es noch weiter und reicht das für den erneuten Meistertitel? Die FCB-Saisonvorschau.

Kaderwert: 212.930.000

Comunio-Platzierung: 1

Bester Spieler der Vorsaison: Joshua Kimmich (235 Comunio-Punkte)

Die Situation beim FC Bayern München

Was für eine Saga! Am Ende hat es geklappt – der FC Bayern München hat den mittlerweile langjährigen Wunschspieler Harry Kane an die Säbener Straße gelockt. 100 Millionen Euro müsste man dafür dem Vernehmen nach nach England überweisen – bei den Tottenham Hotspur hatte der 30-Jährige nur noch ein Jahr Vertrag.

Erleichtert wurde der Deal dadurch, dass man Sadio Mané für kolportierte 30 Millionen Euro nach Saudi-Arabien verkaufen und so einiges einnehmen konnte, was nach den Leistungen in der Vorsaison extrem unrealistisch schien. Zudem bekam man wohl 19 Millionen Euro von Borussia Dortmund für Marcel Sabitzer – er wurde ablösefrei durch Konrad Laimer ersetzt. Ein gutes Geschäft also für den FCB.

Auch die Verpflichtung von Minjae-Kim für den nach Paris abgewanderten Lucas Hernández war ein guter Tausch für die Münchner. Zwar hat man jetzt keinen linksfüßigen Innenverteidiger mehr, aber Kim, Matthijs de Ligt und auch Dayot Upamecano können auch als Rechtsfüße auf der linken Abwehrseite spielen – man bleibt also komplett flexibel, was die Zusammenstellung der Hintermannschaft angeht. Dass Hernández auch Backup für Linksverteidiger Alphonso Davies war, wurde durch die ablösefreie Verpflichtung von Raphael Guerreiro vom BVB aufgefangen. Der Portugiese kann auch in der Schaltzentrale auflaufen. Dafür ging Landsmann Joao Cancelo zurück zu Manchester City.

 

Verhinderte FCB-Transfers – und offene Wünsche

Von den Citizens wollte man sich eigentlich dann Kyle Walker holen, um die rechte Abwehrseite zu verstärken – zumal es auch immer wieder Abgangsgerüchte bei Benjamin Pavard gibt. Doch City möchte Walker nicht verkaufen. Pavard steht trotzdem vor einem möglichen Abgang. Laut Bild soll der Franzose offiziell beim FCB den Wunsch eingereicht haben, zu wechseln – und Inter Mailand hat wohl bereits ein Angebote von 30 Millionen Euro plus Bonuszahlungen abgegeben, berichtet Sky. Ein Transfer von Pavard könnte also möglich werden – der Profiteur: Noussair Mazraoui. Nach einer starken Vorbereitung kämpfte er ohnehin mit Pavard um den Stammplatz – und wäre dann gesetzt.

Eine weitere riesig große Frage in diesem Sommer war: Wer steht zum Saisonbeginn und vor allem die Hinrunde im Tor des FC Bayern München? Ging man zunächst noch davon aus, es könnte für Manuel Neuer reichen, gab es wohl einen Rückschlag – und nachdem man Yann Sommer verkauft und Alexander Nübel verliehen hatte, wurden nahezu panisch – sofern man den Medienberichten Glauben schenken darf – diverse Alternativen durchgegangen. Gerónimo Rulli von Ajax Amsterdam? Er hat sich frisch verletzt. Der bei Chelsea aussortierte Kepa Arrizabalaga? Wechselte auf Leihbasis zu Real Madrid, weil sich Thibaut Courtois schwer verletzte. ManCitys Nummer zwei Stefan Ortega? Bekam wohl von Pep Guardiola nicht die Freigabe. Am Donnerstag dann die Entscheidung: Es wird wohl Sven Ulreich werden, der das Tor hütet, bis Neuer zurück ist. Daniel Peretz kommt offenbar von Maccabi Tel Aviv als Backup für die etatmäßige Nummer zwei.

Ein offenes Thema gibt es jedoch noch: Thomas Tuchel sucht eine „Holding Six“, also einen richtigen defensiven Mittelfeldspieler. Während Joshua Kimmich behauptet, dieser Sechser zu sein, sieht Tuchel ihn mehr als Achter und möchte einen defensivstarken Mann für dahinter verpflichten – das könnte die Personalplanung im Mittelfeld nochmal in Schwung bringen. Auch ein Abgang von Leon Goretzka stünde dann im Raum. Dieser hat in der Vorbereitung seinen Stammplatz beim FCB ohnehin an Neuzugang Laimer verloren.

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Der BVB muss zwei Topspieler ersetzen, machte aber auch schon mit aufsehenerregenden Sommertransfers auf sich aufmerksam. Stabilität, Spirit und ein Stotterstart der Konkurrenz könnten in Dortmund für Euphorie sorgen – genau wie zwei vielversprechende Youngsters.

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Mögliche Stammaufstellung des FC Bayern München

Ulreich – Mazraoui (Pavard), Upamecano (Kim), de Ligt, Davies – Kimmich, Laimer – Coman (Sané), Musiala, Gnabry – Kane

Comunio-Player to watch beim FCB

Noussair Mazraoui. Der Rechtsverteidiger scheint wie vor seiner Corona-Erkrankung mit Herzbeutelentzündung im Winter 2022/23 endlich wieder eine echte Alternative für die Rechtsverteidiger-Position zu sein. Auch durch den möglichen Transfer von Pavard befeuert, steigt nun sein Marktwert rasant – noch ist er mit 4.180.000 aber der einzige bezahlbare Stammspieler-Kandidat beim FCB. Selbst Goretzka (6,31 Mio.), Leroy Sané (12.74 Mio.) und Thomas Müller (9,18 Mio.) sind trotz fehlender Stammplatz-Aussichten momentan enorm teuer. Einzig der Youngster to watch ist auch preislich spannend.

Youngster to watch beim FC Bayern

Mathys Tel. Ist er der große Verlierer des Sommers – oder nur der späten Hoffnungen? Kurz vor Schluss der Kane-Saga, als der Transfer zu platzen drohte, hieß es, dass der FC Bayern mit Tel und Eric Maxim Choupo-Moting in die Saison gehen würde – das wäre ein riesiges Ding für Tel gewesen, der aufgrund der EMCM-Verletzung plötzlich Stammspieler wäre. Nun hat er diesen Status wieder verloren.

Doch traurig muss man nicht sein: Tel ist weiterhin ein Top-Talent, wird definitiv auf seine Einsatzzeiten kommen – und kann durch seine Schnelligkeit und seinen Tiefgang auch hervorragend neben Kane spielen. Thomas Tuchel zeigte in der Vergangenheit bei mehreren Klubs, dass Spielsysteme mit zwei Stürmern für ihn eine Option sind – und Harry Kane hatte bei den Spurs eine herausragende Chemie mit Sturmpartner Heungmin Son. Vielleicht führt über diese Formation Tels Weg in die Startelf.

Prognose für die Bayern-Saison

Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten und der FC Bayern wird am Ende der Saison Meister – oder nicht? Vor allem Bayer Leverkusen hat richtig stark aufgerüstet, um oben anzugreifen. Auch Borussia Dortmund  hat einige starke Transfers getätigt. Beim FCB ist neben Laimer, der aber auch nicht der gewünschte Sechser ist, eigentlich nur Kane eine richtige Verstärkung gewesen. Reicht das, um die schwache Rückrunde abzufedern und wieder auf Top-Niveau zu agieren? Zumal auch Leipzig trotz Umbruchs angriffslustig sein wird. Die Konkurrenz ist hart, aber eins ist klar: Alles andere als der Bundesliga-Titel wäre eine Enttäuschung für den Rekordmeister.

Bisherige Transferaktivitäten des FCB

Zugänge: Harry Kane (Tottenham Hotspur, 100 Mio.), Min-jae Kim (SSC Neapel, 50 Mio.), Konrad Laimer (RB Leipzig, ablösefrei), Raphael Guerreiro (Borussia Dortmund, ablösefrei), Tarek Buchmann (eigene Jugend), Gabriel Vidovic (Vitesse Arnheim, Leih-Rückkehr)

Abgänge: Lucas Hernández (Paris Saint-Germain, 45 Mio.), Sadio Mané (Al-Nassr FC, 30 Mio.), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund, 19 Mio.), Yann Sommer (Inter Mailand, 6,75 Mio.), Alexander Nübel (VfB Stuttgart, Leihe), Malik Tillman (PSV Eindhoven, Leihe), Daley Blind (FC Girona, ablösefrei), Joao Cancelo (Manchester City, Leihe beendet)

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