Sandro Schwarz

Foto: © imago/ Rene Schulz
Der FSV Mainz 05 blieb bis zum Ende im Abstiegskampf, schaffte aber doch die Rettung. Im Sommer bauten die Rheinhessen die Mannschaft um und installierten einen neuen Trainer. Der möchte eine alte Philosophie zurückbringen. Die Frage wird sein, wie schnell das funktioniert. 

Kaderwert: 41,44 Mio.

Kaderpunkte im Vorjahr: 951

Comunio-Platzierung nach Gesamtmarktwert: 14

Bester Spieler: Daniel Brosinski (89 Punkte, 2,58 Mio.)

Die Situation: Die Mainzer Führung verfiel gegen Ende der Saison nicht in die marktüblichen Automatismen und wechselte nicht den Trainer. Sie brachten die Saison mit Martin Schmidt zu Ende, hielten die Klasse und trennten sich dann im Guten. Der neue Mann ist Sandro Schwarz, Klubikone und vormals U23-Coach der Rheinhessen. 

Schwarz wurde von Jürgen Klopp geprägt und hat auch diesen Ansatz von Fußball. Und so geht es in erster Linie darum, dem Team seine Philosophie einzuimpfen. Die da lautet: „Ich möchte nichts an einem Tabellenplatz festmachen. Für uns zählt, dass wir den Klassenerhalt so früh wie möglich erreichen und unsere Prinzipien auf den Platz bringen. Die Menschen sollen merken: Das ist Mainz-05-Fußball.“

Und dafür wurde auch kräftig am Personal geschraubt. So kamen gleich fünf Neuzugänge, die auch Stammplatzpotenzial besitzen. Vier werden wohl am ersten Spieltag in der Startelf stehen. Am meisten Aufsehen sorgte dabei sicher die Verpflichtung von Rene Adler. Der Ex-Nationalspieler soll der Mannschaft die vermisste Stabilität zwischen den Pfosten bringen und ist zudem als Führungsspieler gefragt.

Die zehn besten Mainzer der Saison 16/17

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Platz 1: Jhon Cordoba (Sturm), 89 Punkte in 28 Spielen, Bildquelle: Imago

Zusammen mit Abwehrchef Stefan Bell wird er die Defensive anleiten. Und dazu gehört auch Neuzugang Abdou Diallo. Der junge Franzose hat im Duell mit Kapitän Nico Bungert leicht die Nase vorn und wird wohl neben Bell verteidigen. Leon Balogun und Alexander Hack müssen sich erst mal hinten anstellen. 

Links konnte Daniel Brosinski die Attacke des umgeschulten Gerrit Holtmann vorerst abwehren. Der Routinier wird seinen Platz wohl genauso behalten, wie auf der anderen Seite Heißsporn Giulio Donati. Die Doppelsechs im defensiven Mittelfeld bilden wahrscheinlich Danny Latza und Fabian Frei. Während Latza klar gesetzt ist, liefert sich Frei ein heißes Duell mit Youngster Suat Serdar.

Davor erhält der nächste Neuzugang eine Chance. Aus Stuttgart kam Alexandru Maxim. Der Rumäne hat nun auf seiner Lieblingsposition die Gelegenheit zu beweisen, dass in ihm durchgängig ein Bundesligaspieler steckt und eben nicht nur phasenweise wie in Stuttgart. Die Konkurrenz schläft auch hier nicht. Philipp Klement sitzt ihm im Nacken. 

Rechts offensiv hat Levin Öztunali die Nase vorn, Jairo Samperio ist sein Vertreter. Links dürfte erst einmal Neuzugang Viktor Fischer spielen. Der Däne zeigte gute Ansätze, Konkurrent Pablo de Blasis spielte eine eher durchschnittliche Vorbereitung. 

In vorderster Front agiert nun Yoshinori Muto. Der flexible Japaner soll dort den nach Köln abgewanderten Jhon Cordoba ersetzen. Mit Muto verändert sich das Spiel natürlich, lange Bälle in die Spitze werden die Mainzer Fans nun eher selten sehen. Sein Konkurrent ist Kenan Kodro. Der Bosnier gleicht mit seiner Statur schon eher Cordoba, bekommt aber Zeit sich zu entwickeln. 

Comunios Player to watch: Alexandru Maxim. Wer den Rumänen bei einem seiner besseren Auftritte gesehen hat, fragt sich, warum es nie für den endgültigen Durchbruch gereicht hat. Denn fußballerisch bringt Maxim alles mit, doch an der Konstanz mangelte es in der Vergangenheit zu häufig. Jetzt also die Luftveränderung nach Mainz. Ein Neuanfang, den es zu nutzen gilt. Schwarz schenkt ihm das Vertrauen und bringt ihn auf seiner Lieblingsposition. Es ist also Zeit, dauerhaft abzuliefern. 

Youngster to watch: Levin Öztunali. Mit nunmehr 21 Jahren ist Öztunali dem Talentestatus so langsam entwachsen. Die Fähigkeiten des Youngsters sind unbestritten, nun geht es für ihn darum, diese konstant auf den Platz zu bringen. Das lauf- und pressingintensive Spiel von Trainer Schwarz dürfte ihm entgegenkommen. Es könnte die erste 100-Punkte-Saison von Öztunali werden. Für 3,71 Millionen kann man diese Wette eingehen. 

Prognose: Die Mainzer haben nach der verkorksten letzten Saison einen Umbruch eingeleitet. Neuer Trainer, angepasste Philosophie und einige neue Kräfte. Sollte die Mannschaft schnell umsetzen können, was Schwarz von ihr verlangt, könnte es eine sorgenfreie Saison werden. Zum Start warten beide Aufsteiger, danach wird man wissen, wo man steht. Ein Problem könnte der große Kader werden. Einige eigentlich etablierte Spieler haben keine Perspektive im Kader. Das könnte die Stimmung drücken. 

Bisherige Transferaktivitäten:

Zugänge: Rene Adler (Hamburger SV), Viktor Fischer (FC Middlesbrough), Abdou Diallo (AS Monaco), Kenan Kodro (CA Osasuna), Alexandru Maxim (VfB Stuttgart), Robin Zentner (Holstein Kiel, Rückkehr nach Leihe), Jose Rodriguez (FC Malaga, Rückkehr nach Leihe)

Abgänge: Maximilian Beister (unbekannt), Pierre Bengtsson (FC Kopenhagen), Bojan (Stoke City, war ausgeliehen), Jhon Cordoba (1. FC Köln), Besar Halimi (Bröndby IF, auf Leihbasis), Jonas Lössl (Huddersfield FC, auf Leihbasis), Devante Parker (SKN St. Pölten, auf Leihbasis), Ramalho (Bayer Leverkusen, Rückkehr nach Leihe), Florian Niederlechner (SC Freiburg), Todor Nedelev (Botev Plovdiv)


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