Rafael van der Vaart Hamburger SV Testspiel

Der Hamburger SV hat nun zwar mehr Geld in den Kassen. Groß geändert hat sich an dem Kader, der beinahe zum ersten Mal der Vereinsgeschichte abgestiegen wäre, allerdings nichts.

Die Situation: Beim Hamburger SV musste man nach der abgelaufenen Saison und der knapp überstandenden Relegation gegen die SpVgg Greuther Fürth erstmal lange durchatmen. Viel zu viele Eindrücke – vor allem negativer Art – waren während der kompletten Spielzeit auf die Spieler von gleich vier (!) Trainern in einer Saison eingeprasselt. Hamburg spielte schlecht, schlidderte zum ersten Abstieg der Saisongeschichte.

Auch unter Mirko Slomka folgte keine wirkliche Wende. Dennoch schaffte er es immerhin mit Biegen und Brechen die Klasse zu halten. Dass nach überstandender Relegation dann direkt die Diskussionen um den Trainer starteten und Thomas Tuchel im Gespräch bei den Hanseaten war, spricht Bände. Im Umfeld des HSV bebt es beinahe durchgehend.

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Leih-Spieler fest verpflichtet

Dabei hat sich der Hamburger SV zum einen durch die Ausgliederung der Fußball-Abteilung sowie weitere Millionen von Investor Kühne vor allem finanziell auf eine neue Ebene gehoben. Das Geld um den Kader zu verstärken und sich in der kommenden Saison wenigstens einen Mittelfeldplatz zu ergattern, wäre also prinzipiell da. Aber bisher hat sich beim HSV nicht viel am Kader getan.

Hakan Calhanoglu wurde für fast 15 Millionen Euro an Bayer 04 Leverkusen verkauft und auch sonst wurde der Kader eher ausgedünnt. Rechtsverteidiger Lam wechselt nach Fürth, Innenverteidiger Mancienne zu Nottingham Forest, Rincon zum FC Genua und auch Robert Tesche verlässt den HSV.

Verstärkt wurde der Hamburger SV bisher im Grunde durch zwei Spieler. Valon Behrami, WM-Fahrer für die Schweiz, kam vom SSC Neapel für knapp über drei Millionen Euro. Ottmar Hitzfeld sagte vor kurzem über ihn, dass Behrami ein Aggressive Leader der Marke Mark van Bommel sei. So einen kann der HSV definitiv vertragen. Mit Zoltan Stieber holte man sich dagegen einen dribbelstarken Offensivspieler, der seine Bundesligatauglichkeit allerdings noch unter Beweis stellen muss.

Probleme in der Abwehr

Ansonsten verpflichtete Hamburg vor allem wichtige Leih-Spieler wie Lasogga und Djourou nun fest. Diese beiden Spieler werden auch zu Stützen im Team von Slomka werden. Beide haben definitiv das Potential dazu. Allerdings ist der HSV noch auf der Suche nach weiteren Abwehrspielern. So blitzte man bei Schalke 04 in Sachen Santana bisher ab. Nun soll Wollscheid von Leverkusen in den Norden Deutschlands wechseln.

Denn derzeit hat der HSV im Comunio-Kader lediglich sechs Abwehrspieler. Viel zu wenig für eine komplette Bundesliga-Saison! Vor allem, wenn man bedenkt, wie verletzungsanfällig Diekmeier und Jansen sind und dass mit Tah ein extrem junger Spieler im Kader steht.

Gleiches gilt für die Abteilung Angriff. Einen Lasogga kann man einfach nicht adäquat ersetzen, wenn er ausfallen sollte. Rudnevs soll dort nun die Eisen aus dem Feuer holen, wenn Lasogga verletzt ist beziehungsweise eventuell in einem Doppel-Sturm neben Lasogga agieren. Doch auch er konnte noch nicht vollends in der Bundesliga überzeugen. Und dann ist auch noch die große Frage: Was passiert mit Rafael van der Vaart? Offenbar hat man in England Interesse am ehemaligen Messias und der HSV scheint gewillt zu sein, vdV abzugeben.

Hoffnung macht dem HSV allerdings das Auftreten beim Telekom-Cup. Auch, wenn dieser Cup natürlich zu Saisonbeginn völlig nichtig sein wird. Aber immerhin konnte man mit dem VfL Wolfsburg mithalten und Borussia Mönchengladbach 3:1 besiegen.

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Comunios Player to watch: Valon Behrami. Der 29-Jährige ist bisher der wichtigste externe Neuzugang. Vom SSC Neapel kommt der Schweizer Nationalspieler nach Hamburg. Er dürfte der neue Chef im Mittelfeld werden. Denn mit der Erfahrung von 57 Spielen in der Premier League, zehn Einsätzen in der Champions League und 167 in der Serie A hat Behrami eine Menge Erfahrung auf dem Buckel.

Erfahrung und Qualität, die der HSV definitiv brauchen wird. Auch bei der WM in Brasilien hinterließ der Mittelfeldspieler einen guten Eindruck. Allen voran sein unbändiger Kampfeswille beeindruckte. Nicht umsonst vergleicht sein Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld den HSV-Neuzugang mit Mark van Bommel. Und auch von Trainer Slomka gab es Lob für den Neuen aus Neapel, der 21 Spiele in der letzten Saison in der Serie A absolvierte. So habe Behrami gezeigt, „dass er griffig sein kann gegen den Ball, dass er die Bälle stiehlt auch in Situationen, wo es eigentlich immer 50 zu 50 ist“, sagt Slomka.

Derzeit kostet Behrami 6,6 Millionen Euro bei Comunio. Das macht ihn hinter Lasogga zum mit Abstand zweitteuersten HSV-Spieler derzeit. Prinzipiell ist das schon viel Geld. Aber Behrami wird beim HSV definitiv gesetzt sein. Wenn er die Erwartungen erfüllen kann, lohnt sich auch die Investition.

Prognose: Der Hamburger SV hat aus der vergangenen Saison gelernt. Man weiß jetzt, wie Abstiegskampf geht. Am Kader hat sich zwar prinzipiell erstmal nicht viel verändert. Aber vor der letzten Saison hätte man ja auch gedacht, dass der HSV mit diesem Kader im Mittelfeld landet. Die Verpflichtung von Behrami könnte zum Schlüssel für eine ruhigere Saison werden. Ruhig aber auch nur solange, bis Hamburg mal ein paar Spiele in Folge verlieren sollte.

Dann geht die Trainerdiskussion direkt wieder los. Ein Umstand, der sicher nicht förderlich für eine ruhige Saison ist. Hamburg ist immer ein Pulverfass, wenn es mal nicht so gut läuft. Man muss zudem abwarten, was für Spieler noch den Weg zum HSV finden werden. Denn definitiv wird Hamburg noch den ein oder anderen Spieler verpflichten. Ein Gutes hat die letzte Saison aber: Die Erwartungen sind in diesem Jahr gering. Über einen einstelligen Tabellenplatz würde sich jeder HSV-Fan freuen. Oder?

Transferaktivitäten (05.08.2014):

Zugänge: Pierre-Michel Lasogga (Hertha BSC), Valon Behrami (SSC Neapel), Johan Djourou (FC Arsenal), Zoltán Stieber (SpVgg Greuther Fürth), Gideon Jung (Rot-Weiß Oberhausen), Philipp Müller (VfL Wolfsburg U 19), Alexander Brunst-Zöllner (Hamburger SV U 19), Matti Steinmann (Hamburger SV II), Ashton Götz (Hamburger SV II), Per Ciljan Skjelbred (Hertha BSC), Artjoms Rudnevs (Hannover 96), Gojko Kacar (Cerezo)

Abgänge: Hakan Calhanoglu (Bayer 04 Leverkusen), Dennis Aogo (FC Schalke 04), Michael Mancienne (Nottingham Forest), Zhi Gin Lam (SpVgg Greuther Fürth), Robert Tesche (Unbekannt), Tomás Rincón (FC Genua), Lasse Sobiech (FC St. Pauli), Sven Neuhaus (Karriereende), Ola John (Benfica Lissabon), Ouasim Bouy (Juventus Turin)

Schon am Comunio zocken? Nein? Dann aber ab!

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