Foto: © imago / Metodi Popow
In der letzten Saison spielte die alte Dame erstmals wieder international – schied erwartungsgemäß früh aus und in der Liga war nicht mehr als der zehnte Platz drin. Alles im Rahmen der Erwartungen. Doch was ist in der neuen Saison von den Berlinern zu erwarten? Eine Saisonvorschau auf dem Comunioblog.

Kaderwert: 43.490.000

Comunio-Platzierung nach Gesamtwert: 9.

Bester Spieler: Marvin Plattenhardt (114 Punkte nach Sofascore)

Die Situation: Die Herthaner starten in ihre sechste Erstliga-Saison in Folge und wurden zuletzt 7., 6. und 10. Darauf lässt sich aufbauen, die langfristige Erwartung ist sicherlich, wieder dauerhaft um die internationalen Plätze mitzuspielen. Für den Erfolg ließ Coach Pal Dardai in der Vorbereitung variable Spielsysteme einstudieren, um für den Gegner weniger ausrechenbar zu sein. Co-Trainer Rainer Widmayer: „Wir wollen in der Lage sein, während eines Spiels mit derselben Elf von einem aufs andere System wechseln zu können.“ Die Hertha hatte in der abgelaufenen Saison häufig Probleme gegen tiefstehende Gegner, die genau wussten, wie die Berliner agieren – da kaum Flexibilität in der Spielweise vorhanden war. Dies soll ab sofort anders sein.

Funktionieren soll dies mit flinkem Umschaltspiel und frühem Gegenpressing – zudem will Dardai nicht mehr nur standardmäßig mit Vierer- sondern immer öfter auch mit einer Dreierkette im offensiven 3-4-3 spielen lassen. Dieses System erfordert besonders viel Laufstärke, vor allem von den Spielern auf den Außenbahnen. Plattenhardt und Klünter könnte dieses System sehr zu gute kommen. Die so entstehende Überzahl im Mittelfeld soll zu vielen Torchancen führen – in den Testspielen klappte dies bisher hervorragend, allerdings spielte Dardais Team mit diesem System bisher nur gegen unterklassige Teams. Für mehr Kreativität in der Zentrale soll zudem Marko Grujic sorgen, der für ein Jahr vom FC Liverpool ausgeliehen wurde.

Hertha BSC: Die 10 Besten nach Sofascore

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Platz 1: Niklas Stark - 7.08

Bei einer Dreierkette dürften aktuell Niklas Stark, Karim Rekik und Jordan Torunarigha die Nase vorn haben. Die Berliner durchforsten aber offenbar noch den Transfermarkt nach einer Verstärkung für die Innenverteidigung, da als nomineller Innenverteidiger sonst noch die Youngster Baak und Friede zur Verfügung steht. Aushelfen könnte auch Lustenberger, der sich aber eher auf der Sechs zu Hause fühlt. Aktuellen Transfergerüchten zufolge steht die Alte Dame unmittelbar vor einer Leihe von PSV-Innenverteidiger Derrick Luckassen. Unter van Bommel spielt der 23-jährige keine Rolle bei Eindhoven und erhofft sich bei den Berlinern nun offenbar mehr Spielzeit. Für Weiser (ging zu Leverkusen) wurde Lukas Klünter vom 1. FC Köln verpflichtet. Für Genki Haraguchi kam Javairo Dilrosun und Pascal Köpke soll den Sturm verstärken. Die Berliner bleiben damit ihrer Linie treu: Es wurden junge, entwicklungsfähige Spieler verpflichtet, die das Team aber dennoch am besten sofort und ohne große Eingewöhnungszeit verstärken sollen.

Schon fast traditionell fallen bei der Hertha zu Saisonbeginn einige Leistungsträger verletzungsbedingt aus. Davie Selke (Pneumothorax) wird längere Zeit fehlen, auch Vladi Darida und Peter Pekarik sind nicht fit. „Wenn sich noch mehr erfahrene Spieler verletzen, kann es Probleme geben“, äußerte sich Dardai. Bis zum 31. August ist das Transferfenster geöffnet. Es wird sich zeigen, ob die Berliner nochmal erwähnenswert aktiv auf dem Markt werden.

 

Comunios Player to watch: Niklas Stark. „Niklas ist kein Talent mehr“. Rumms, diese Aussage von Trainer Pal Dardai hat gesessen. Der 23-jährige soll zum Leader bei den Berlinern werden – und wird diese Aufgabe durchaus ernst nehmen. Im Sommer 2017 wurde Stark Europameister mit der U21 und spielte in der Saison darauf eine solide Saison bei den Berlinern. Mit seinen 23 Jahren kann Stark bereits auf 86 Profi-Partien bei den Berlinern unter Dardai zurückblicken. Der schnelle und zweikampfstarke Innenverteidiger ist bei den Berlinern bereits zu einer Art Identifikationsfigur geworden – jetzt soll der nächste Schritt zum Führungsspieler folgen. Im Training konnte man bereits beobachten, dass Stark diese Aufgabe annimmt – er war zuletzt lauter als sonst, gibt mehr Anweisungen als gewohnt. Ebenfalls spricht das Omen des neuen Notengebers für Stark: Hat der Verteidiger unter Sportradar „nur“ 69 Punkte eingefahren, wären es in derselben Spielzeit 103 Punkte nach der Bewertung des neuen Notengebers Sofascore gewesen.

Youngster to watch: Die Entscheidung auf einen einzigen Youngster fällt bei der Hertha gar nicht so leicht. Wir entscheiden uns für Maxi Mittelstädt. Der 21-jährige Linksverteidiger muss sich aktuell noch hinter Nationalspieler Marvin Plattenhardt einordnen, doch manchmal kommt eine Chance schneller als man denkt. Das Transferfenster ist noch bis zum 31. August geöffnet, bei einem passenden Angebot könnte Plattenhardt die Berliner also noch verlassen. In der abgelaufenen Saison kam Mittelstädt elf Mal in der Bundesliga zum Einsatz, in der Europa League durfte der Youngster gleich drei Mal über die komplette Distanz ran und bereitete drei Treffer vor. Darauf lässt sich aufbauen!

Diese Neuzugänge schlagen in der Vorbereitung ein
imago / Sven Simon

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Prognose: Für die Berliner wird es wohl wieder eine Mittelmaß-Saison. Mit dem Abstieg dürften die Hauptstädter wenig zu tun haben, darum streiten sich wohl eher die Aufsteiger Düsseldorf und Nürnberg mit anderen Teams. Für Europa müssen die Herthaner schon eine richtig gute Saison erwischen, das sehen wir aktuell nicht – sind aber gerne bereit, uns positiv überraschen zu lassen.

Bisherige Transferaktivitäten:

Zugänge: Lazaro (Salzburg), Köpke (Aue), Klünter (Köln), Grujic (Liverpool), Dilrosun (Man City U23), Smarsch (U19), Jastrzembski (U19), Kiprit (U19), Pronichev (Hertha II), Covic (Hertha II)

Abgänge: Weiser (Leverkusen), Haraguchi (Hannover), Schieber (Augsburg), Körber (Osnabrück, Leihe), Pronichef (Aue, Leihe)

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