Training Hertha BSC

In der Hinrunde der vergangenen Spielzeit präsentierte sich die Hertha stark. In der Rückrunde allerdings standen nur 13 Punkte zu Buche. Wie stehen die Chancen für die nächste Saison? Wir haben uns den Kader der Berliner genauer angeschaut und zudem analysiert, was von den Neuzugängen zu erwarten ist.

Die Situation:
Die vergangene Saison beendete Hertha BSC auf Platz 11 – ein Ergebnis mit dem Verantwortliche wie Fans nach dem Wiederaufstieg sehr gut leben konnten. Trotz des sicheren Mittelfeldplatzes jedoch, erscheint eine Einordnung der Hertha schwierig. Die Berliner gerieten zwar nie wirklich in Abstiegsgefahr, zehrten dabei aber vor allem von der starken Hinrunde. Im Jahr 2014 stehen bisher ganze drei Siege bei schwachen 13 Punkten zu Buche.

Die Ergebnisse in der Vorbereitung können als Indiz für eine gewisse Konstanz im Spiel der Blau-Weißen gewertet werden. Nach einem relativ ausgeglichenen aber gleichzeitig torarmen Torverhältnis in der letzten Saison (40:48) endeten auch die Testspiele gegen Gradmesser wie Vitesse Arnheim (0:0), PSV Eindhoven (1:1), Karlsruher SC (1:0), FC Sevilla (0:2) und Kasimpasa (1:1) mit knappen Resultaten. Einzig im Spiel gegen Austria Salzburg gelang ein klarer 5:0-Kantersieg.

Jos Luhukay scheint weiterhin auf Sicherheit bedacht. Gleichzeitig gilt es für den Coach, die zahlreichen Neuzugänge behutsam in den Kader zu integrieren. Auf der Torwart-Position ist Thomas Kraft vorerst gesetzt. Der bereits im Winter verpflichtete Jarstein darf aber durchaus als echte Konkurrenz angesehen werden.

4-2-3-1 oder neues System mit Dreierkette?

Sowohl im bisher praktizierten  4-2-3-1-System als auch im in der Vorbereitung getesteten flexiblen System mit Dreierkette ist Johnny Heitinga dabei als Königstransfer in der Defensive erste Wahl. Neben ihm in der Viererkette wird aller Voraussicht nach Sebastian Langkamp agieren, während Kapitän Lustenberger nach seiner sechsmonatigen Verletzungspause noch Zeit benötigen wird. Setzt der holländische Trainer auf das besonders bei der Weltmeisterschaft in den Fokus gerückte System mit drei zentralen Verteidigern, ist Linksfüßer John Anthony Brooks erste Wahl neben Langkamp und Heitinga.

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Auf den defensiven Außenbahnen ist das Rennen zwischen van den Bergh und Marvin Plattenhardt links noch offen. Der Neuzugang aus Nürnberg meldete jüngst Ambitionen auf einen Stammplatz an, muss sich aber gegen den etablierten Platzhirsch behaupten. Auf der rechten Seite dürfte Peter Pekarik die Nase vor Marcel Ndjeng haben.

Dass die „Alte Dame“ inzwischen auf quasi jeder Position doppelt besetzt ist, zeigt auch das Aufgebot im Mittelfeld. Da Tolga Cigerci aktuell mit einer Zehen-Verletzung ausfällt, sind Hajime Hosogai und Jens Hegeler im System mit Doppelsechs gesetzt. Als erste Nachrücker warten aktuell Peter Niemeyer und U19-Europameister Hany Mukhtar auf ihre Chance. Eine feste Verpflichtung des zuvor vom Hamburger SV ausgeliehenen Per Skjelbred ist angedacht, aber im Moment schwer zu realisieren. In der offensiven Dreierreihe spielt Baumjohann den zentralen Part, Ronny ist hier der verbesserte aber immer noch taktisch limitierte Ersatz.

Neue Möglichkeiten auf den Außenbahnen

Nach den durchschnittlichen Leistungen von Allagui und Ben Hatira in der vergangenen Saison verpflichtete Michael Preetz drei Neue für die offensiven Außenbahnen. Während der Schweizer WM-Teilnehmer Stocker mit großem Potential ausgestattet ist, dieses aber auf Bundesliga-Niveau erst noch bestätigen muss, sind der aus Alkmaar verpflichtete Roy Beerens sowie Genki Haraguchi Wundertüten, die sich ihren Status ebenfalls noch erspielen müssen. Der Japaner machte im letzten Test gegen Kasimpasa durch den einzigen Treffer auf sich aufmerksam. Beerens scheint aktuell gute Karten auf einen Startplatz als Rechtsaußen zu haben. Auch Hany Mukhtar und Nico Schulz sind Optionen in allen Mittelfeld-Varianten.

Im Sturm ist der von Borussia Dortmund verpflichtete Julian Schieber im Moment erste Wahl. Im vorletzten Test gegen Austria Salzburg erzielte der 25-jährige ebenso wie Beerens einen Doppelpack. Stocker, Allagui, Haraguchi und Wagner können je nach System ebenfalls ganz vorne zum Zug kommen. Zudem bemüht sich Manager Michael Preetz um einen weiteren zentralen Angreifer. Zuletzt wurde über eine Verpflichtung von Anthony Modeste (Hoffenheim) spekuliert.

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Potentielle Schnäppchen gibt es aufgrund der schwierig zu bewertenden Neuzugänge zuhauf. Im Preis-Leistungs-Verhältnis erscheint aktuell Genki Haraguchi (1,26 Mio.) als lohnende Investition. Der relativ unbekannte 23-jährige Japaner, der für 500.000 Euro von den Urawa Reds nach Berlin wechselte, deutete sein Potential in der Vorbereitung an und kam meist von Beginn an zum Einsatz. Der flexible Offensivspieler ist mindestens als Joker ein vielversprechender Akteur und bietet zudem einiges an Entwicklungspotential.

Prognose:
Nach vielen engen Spielen und großen Schwankungen zwischen Hin- und Rückrunde in der letzten Saison wird auch in der nächsten Spielzeit vieles von Kleinigkeiten abhängen. Platz 17 in der Rückrunden-Tabelle hat bei Hertha BSC die Sinne geschärft und einen gesunden Realismus einkehren lassen. Wenn die langjährigen Herthaner stabil agieren sowie die Neuzugänge die Erwartungen von Taktikfuchs Jos Luhukay erfüllen und somit für Konstanz sorgen können, ist für Hertha ein Platz zwischen Rang 5 und 9 drin. Wahrscheinlicher allerdings ist ein unspektakulärer Einlauf im gesicherten Mittelfeld. Die Erwartungen im Umfeld sind nach dem Auf und Ab in den letzten Jahren jedenfalls sehr moderat. Von Europa ist in der Hauptstadt aktuell kaum etwas zu hören, vielmehr steht die schrittweise Etablierung als festes Mitglied der Bundesliga im Vordergrund.

Transferaktivitäten:
Zugänge: Marius Gersbeck (Hertha BSC II), Johnny Heitinga (FC Fulham), Marvin Plattenhardt (1. FC Nürnberg), Tolga Cigerci (vom VfL Wolfsburg nach Leihe fest verpflichtet), Jens Hegeler (Bayer Leverkusen), Valentin Stocker (FC Basel), Roy Beerens (AZ Alkmaar), Genki Haraguchi (Urawa Reds), Julian Schieber (Borussia Dortmund)

Abgänge: Fabian Holland (Darmstadt, verliehen), Levan Kobiaschvili (Karriereende), Per Skjelbred (zurück zum HSV), Peer Kluge (Arminia Bielefeld), Adrian Ramos (Borussia Dortmund), Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV)

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