Foto: © imago images / Zink
Es gibt in diesem Sommer wohl selten Prognosen, die Fürth nicht unter den Abstiegskandidaten gelistet haben. Doch der Aufsteiger hat nicht das Geringste zu verlieren.

Kaderwert: 33.870.000
Comunio-Platzierung: 17
Bester Spieler der Vorsaison: Paul Seguin (182 Punkte bei Comduo)

Die Situation

Wohl kaum jemand hätte der SpVgg Greuther Fürth in diesem Frühjahr den Aufstieg in dieser so stark besetzten 2. Bundesliga zugetraut. Und wäre Holstein Kiel auf den letzten Metern nicht noch die Puste ausgegangen, dann wäre das Kleeblatt wohl weiterhin zweitklassig, schließlich ließen die Kieler gleich mehrere Matchbälle liegen.

Hinzu kam eine schwierige Personalsituation für Trainer Stefan Leitl: Leistungsträger wie David Raum oder Paul Jaeckel haben den Klub verlassen, der Vertrag von Top-Torjäger Branimir Hrgota lief einfach aus. Und obwohl Hrgota einige Wochen nach dem Aufstieg schließlich trotzdem noch gebunden werden konnte, sind große Sprünge auf dem Transfermarkt finanziell nicht drin. Hier ist von Geschäftsführer Sport Rachid Azzouzi nun Kreativität gefragt, denn der Kader – so viel steht fest – ist immer noch zu dünn.

Die Achse der Mannschaft besteht aus einer Mischung aus erfahrenen Zweitligaspielern wie Paul Seguin, Julian Green, Branimir Hrgota oder Havard Nielsen und jungen, aufstrebenden Akteuren wie Maximilian Bauer.

Ähnlich wird dieses Konzept auch bei der Transferpolitik fortgeführt: Neben dem Bundesliga-erfahrenen Gideon Jung (fest vom HSV verpflichtet) kamen- hauptsächlich per Leihe – Talente wie Adrian Fein (Bayern), Justin Hoogma (Hoffenheim) oder Jessic Ngankam (Hertha) hinzu. Letzter fällt jedoch erst einmal langfristig verletzt aus und bietet keine Verstärkung.

Das große Problem des Kaders: Weder die Talente noch die Routiniers konnten sich bisher in der Bundesliga behaupten. Für viele von ihnen könnte es die letzte Chance sein, in der Beletage des deutschen Fußballs nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Trainer Stefan Leitl muss ein Team der Underdogs formen, was in der Vergangenheit bei Außenseitern wie Paderborn oder Bielefeld aber auch bisweilen gut gelungen ist.

Ein paar Transfers werden aber schon noch nötig sein, vornehmlich auf den Außenbahnen und vielleicht auch im Sturm. Weitere Leihgeschäfte dürften wir mit hoher Wahrscheinlichkeit also noch sehen.

Alle Saisonvorschauen im Überblick

Mögliche Stammaufstellung

Burchert – Meyerhöfer, Jung (Hoogma), Bauer, Itter – Fein (Sarpei) – Seufert, Seguin – Green – Hrgota, Nielsen

Was wurde aus den Geheimtipps 2021?

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21./22. Spieltag: Florian Müller. Für eine Torwart-Empfehlung war Müller damals aufgrund seiner vielen Punkte und des verhältnismäßig günstigen Preises gar nicht mal schlecht. Eine Million konnte er in der Folge sogar noch zulegen. © imago Images / Joachim Sielski

Comunios Player to watch

Nur fünf Spieler haben in der vergangenen Comduo-Saison mehr Punkte geholt als Paul Seguin. Und alle diese fünf Spieler waren Stürmer oder zumindest offensive Mittelfeldspieler. Seguin hingegen zieht in der Mittelfeldzentrale, meist auf der Acht, die Fäden bei Fürth und lieferte 2021/22 dabei beachtliche 15 direkte Torbeteiligungen (7 Tore, 8 Assists). Der ehemalige Wolfsburger wird auch 2021/22 wieder die zentrale Figur der Mannschaft sein. Mit rund drei Millionen ist er kein Geheimtipp mehr und nach Hrgota immerhin zweitteuerster Fürther, aber für das Potenzial noch immer gut bezahlbar.

Youngster to watch

Adrian Fein hat sich dem Aufsteiger angeschlossen, um den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Insbesondere aus seiner Zeit beim HSV wissen wir, welche Qualitäten der 22-Jährige besitzt. Nach dem Stach-Verkauf wird er eine wichtige Rolle einnehmen.

Achtung, Trademinen! Diese Neuzugänge kosten aktuell viel zu viel
Lukas Nmecha und Sebastiaan Bornauw

Neuzugänge erleben bei Comunio einen Hype, der ihre Marktwerte oft in irre Höhen treibt - und anschließend wieder sinken lässt. Während man auf manche Sommertransfers durchaus setzen kann, sind diese vier aktuell klar zu teuer.

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Prognose

Realistisch gesehen ist Fürth der Abstiegskandidat Nummer eins. Und gewiss würden es alle Verantwortlichen jetzt unterschreiben, wenn am Ende Platz 16 herausspränge. Aber was gibt es denn schon zu verlieren? Stefan Leitl kann mit seiner Mannschaft völlig unbekümmert in die Saison gehen und wird gewiss den ein- oder anderen Überraschungssieg landen, an dem das Team wachsen kann.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Justin Hoogma (TSG 1899 Hoffenheim, Leihe), Adrian Fein (FC Bayern München, Leihe), Jessic Ngankam (Hertha BSC, Leihe), Gideon Jung (Hamburger SV), Nils Seufert (DSC Arminia Bielefeld), Max Christiansen (SV Waldhof Mannheim), Luca Itter (SC Freiburg, Leihe verlängert)

Abgänge: Anton Stach (Mainz 05), Mergim Mavraj (Vertragsende), Marijan Cavar (Vertragsende), Paul Jaeckel (1. FC Union Berlin), David Raum (TSG Hoffenheim), Sebastian Ernst (Hannover 96), Alexander Lungwitz (FC Würzburger Kickers)

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