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Hoffenheim hat sich mit Sargis Adamyan einen der besten Scorer der abgelaufenen Zweitliga-Saison geholt. Aber: der Armenier spielte vor kurzem noch in der Regionalliga. Kann er auch Bundesliga?

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Position: Sargis Adamyan ist in der Offensive vielseitig einsetzbar. Beim SSV Jahn Regensburg spielte er in der vergangenen Saison sowohl auf beiden offensiven Flügelpositionen als auch als einer von zwei Spitzen im Sturmzentrum. Am wohlsten fühlt sich der 26-Jährige jedoch auf der linken Außenbahn. Als Ersatz für den nach Leverkusen abgewanderten und wesentlich defensiveren Kerem Demirbay taugt er dabei eher nicht. Vielmehr könnte er die Lücke schließen, die etwa Reiss Nelson bei der TSG hinterlassen hat. Adamyan glänzt vor allem durch Geschwindigkeit und zuletzt auch seiner Torquote.

Die zehn besten Hoffenheimer der Saison

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Platz 6: Pavel Kaderabek (Abwehr), 105 Punkte, Bildquelle: imago images / Xinhua

Bisherige Karriere: Eine steile Karriere war keineswegs vorgezeichnet. Noch vor zwei Jahren spielte Adamyan beim TSV Steinbach Haiger in der Regionalliga Südwest. In Armenien geboren, kam Adamyan in jungen Jahren nach Deutschland, wo ihn schließlich Scouts von Hansa Rostock entdeckten. Nach guten Leistungen in der A-Jugend schaffte er aber nicht den Sprung in die Drittligamannschaft. Es folgten fünf Jahre Oberliga und Regionalliga mit der Rostocker Reserve, TSG Neustrelitz und schließlich Steinbach, von wo Adamyan 2017 zum Zweitliga-Aufsteiger Regensburg kam. Gleich im ersten Jahr etablierte er sich dort überraschend als Stammspieler. 2018/19 schlug er dann aber so richtig ein. Mit 15 Toren und elf Assists war er nicht nur Top-Torschütze und Top-Vorlagengeber bei Regensburg, er war auch ligaweit viertbester Scorer. Grund genug für so manchen Bundesligisten, die Fühler auszustrecken. Neben Hoffenheim und Leipzig sollen auch einige russische Erstligisten an Adamyan interessiert gewesen sein.

Kurios: Obwohl Adamyan ein richtiger Spätzünder ist und erst mit 26 Jahren in der Bundesliga ankommt, ist er schon seit sechs Jahren Nationalspieler. Das mag zwar nur Armenien sein, aber immerhin war Adamyan in der Nations-League-Saison zuletzt Stammspieler an der Seite von Henrikh Mkhitaryan.

Einstiegsmarktwert: Mit 3,5 Mio. bewegt sich Adamyan, der bei Comunio als Stürmer an der Start geht, in etwa auf Höhe mit Karim Bellarabi oder Breel Embolo. Hoffenheims zweiter Neuzugang Ihlas Bebeou ist sogar noch etwas teurer.

Situation: Das Zitat von TSG-Sportchef Alexander Rosen bei Adamyans Vorstellung lässt bereits einiges erahnen: „Er nimmt bei uns die zunächst angedachte Rolle eines Herausforderers voll an und ich traue ihm zu, dass er in der neuen Spielzeit eine echte Überraschung werden kann“. Frei übersetzt: Für die Startelf wird es neben Spielern wie Kramaric, Belfodil, Joelinton oder auch dem von Hannover verpflichteten Ihlas Bebou wohl erst einmal schwer – vor allem im Sturmzentrum. Auf dem linken Flügel ist Adamyan aber gewiss eine Rolle zuzutrauen. In Sachen Geschwindigkeit und Torgefahr muss er sich zumindest nicht vor einem Leonardo Bittencourt verstecken.

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Marktwertpotenzial: Adamyan ist einer der wenigen neuen Transfers, die gleich mal ein paar Hunderttausend an Marktwert verloren haben. Es macht derzeit also gar nicht so viel Sinn, den Armenier ins Boot zu holen. Dennoch lohnt es sich, Adamyan mal im Notizblock zu notieren. Ihm ist die Bundesliga absolut zuzutrauen, wenngleich eine gewisse Anpassungsphase von Nöten sein wird. Langfristig sollte es für ihn möglich sein, den aktuellen Marktwert – trotz sinkender Aktie – wieder zu erreichen.

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