Mit Timo Hildebrand, Ralf Fährmann und Lars Unnerstall hat der FC Schalke 04 drei potentielle Stammtorhüter unter Vertrag. Nach der Bekanntgabe des Giefer-Transfers steht aber fest: Mindestens einer muss gehen.

In der Saison 2012/13 ging Timo Hildebrand als Nummer eins in die Spielzeit. Doch schon nach dem ersten Spieltag musste er aufgrund einer Kapselverletzung passen. Für ihn rückte Lars Unnerstall zwischen die Pfosten. Er erledigte seine Aufgabe soldie, aber nicht überragend. Und so übernahm Hildebrand nach seiner Verletzungspause wieder den Posten im Tor der Schalker. Von Ralf Fährmann war damals noch nichts zu sehen. Der Ex-Frankfurter spaß zumeist auf der Bank oder war nicht einmal im Kader.

In der laufenden Spielzeit begann erneut Timo Hildebrand. Und erneut wurde er, diesmal aber aus Leistungsgründe, zwischen den Pfosten verdrängt. Diesmal heißt der Nutznießer Ralf Fährmann. Der 25-Jährige ist mindestens bis zur Winterpause die Nummer eins. In den letzten zwei Spielzeiten teilten sich satte drei Keeper die Spielzeiten im Tor. Unnerstall kommt auf immerhin 13 Einsätze, Hildebrand absolvierte 33 Spiele und Fährmann wird am Sonntag sein viertes Saisonspiel bestreiten. Nach dem Abgang von Manuel Neuer ist es irgendwie verflucht auf der Schalker Torhüterposition.

Kaum hochklassige Leistungen, viel Mittelmaß

Denn seitdem der Nationaltorhüter zum FC Bayern München wechselte, herrscht in Gelsenkirchen ein kleines Torwartproblem. Sowohl Hildebrand als auch Unnerstall oder Fährmann sind solide Bundesliga-Torhüter. Aber für höhere nationale, geschweige denn internationale Ansprüche (siehe Chelsea-Spiel), reicht es wohl nicht. Erschreckend schwach war schon die Quote von Hildebrand im März dieses Jahres. Denn der Ex-Nationaltorhüter landete mit lediglich 51,1% abgewehrten Schüssen auf dem letzten Platz aller Stammtorhüter in der Bundesliga.

Der komplette Kader des FC Schalke 04 im Überblick

Der in der vergangenen Saison lange am Knie verletzte Unnerstall kam immerhin auf 64,4%. Das reichte nichtsdestotrotz auch nur zum 17. Platz. Zum Vergleich:  Mit 74,4% gehaltener Schüsse ist Fabian Giefer auf Platz drei der Tabelle. Ausgerechnet Giefer. Denn der noch-Düsseldorfer wird im kommenden Sommer in den Ruhrpott wechseln. Das große Manko bei den derzeit drei Torhütern beim FC Schalke 04 ist sicherlich, dass kaum sogenannte unhaltbare Bälle pariert werden. Und selbst leichte Schüsse (oder Rückpässe) werden teilweise gefährlich, weil sich immer wieder Unkonzentriertheiten einschleichen.

Natürlich werden die Keeper seit dem Weggang von Manuel Neuer immer etwas kritisch beäugt, denn die Fußstapfen waren riesig. Aber keiner der derzeitigen Keeper kommt auch nur annäherend an die Leistungen von Neuer heran (er landete auf dem ersten Platz der Tabelle aller Bundesliga-Keeper mit über 80 Prozent abgewehrter Torschüsse). Mit 36 Punkten konnte Hildebrand dennoch einen relativ soliden Wert bisher erspielen. Der Ex-Stuttgarter liegt damit auf dem elften Platz aller Bundesliga-Keeper. Bisher hat sich der Wechsel zu Unnerstall allerdings gelohnt. Denn im Schnitt holte Unnerstall in seinen Spielen einen Punkt mehr (3,0 gegenüber 4,0). Auch seine Leistung bei der 1:2-Niederlage vom letzten Wochenende konnte überzeugen. Mit acht Punkte steht Fährmann in der Comunio.de-Elf des 15. Spieltages!

 

Giefer kommt – wer muss gehen?

Doch etwas überraschend sickerte dann die Verpflichtung von Fabian Giefer durch. Der 23-jährige Torhüter von Fortuna Düsseldorf wechselt laut übereinstimmenden Medienberichten im Sommer 2014 zum FC Schalke 04. Am 1. Januar 2014 soll die Entscheidung offiziell bekannt gegeben und der Vertrag unterschrieben werden. Dann heißt es: Puzzlen im Schalker Tor. Mehrere Szenarien sind vorstellbar. Das Wahrscheinlichste ist wohl, dass Unnerstall den Verein – vielleicht sogar schon im Winter – verlassen wird. Dann wird sich entscheiden, wie sich Fährmann in der laufenden Saison präsentiert und ob die neue Schalker Nummer eins überhaupt wieder ins zweite Glied rücken will.

Fabian Giefer bei Comduo

Falls nicht, könnte Hildebrand, dann mit 35 Jahren, als erfahrene Nummer zwei hinter dem jungen Giefer agieren. Das wohl wahrscheinlichste Szenario. Aber ist Fabian Giefer die Lösung aller Schalker Torwartsorgen? Zwar zeigte der 23-Jährige in der letzten Spielzeit im Oberhaus eine starke Leistung. Aber derzeit kriselt auch Giefer in der 2. Bundesliga (siehe Marktwertentwicklung). Nach einem Hoch und starken Leistungen zum Oktoberbeginn, geht es stetig bergab. Seinen Tiefpunkt erreichte Giefer sicherlich bei der 0:3-Niederlage in Aue. Dort zeigte er nicht nur eine schlechte Leistung, sondern musste auch mit Rot vom Platz.

Aber immerhin ist Giefer zum Ende der Saison ablösefrei zu haben. Sogar ein Wechsel in der Winterpause stand im Raum. Aber: „Wir werden nicht auf Teufel komm raus den Fabian Giefer abgeben. Und deshalb wird er bis zum Ende der Saison bei uns bleiben“, äußerte sich Oliver Reck, Interimstrainer bei der Fortuna, gegenüber „Sky“. Denn nach seinem kleinen Tief scheint sich Giefer wieder gefangen zu haben. Im Top-Spiel bei den Roten Teufel holte Giefer sechs Punkte. Aber im Schnitt holt er nur 2,38 Punkte. Ein Wert, der nochmal wesentlich schlechter ist als die von Hildebrand und Fährmann.

Bock auf Comunio? Hier geht’s lang!

Comstats: Werder Bremen ist die schlechteste aller 18 Bundesliga-Mannschaften

Im realen Leben läuft es für Werder Bremen zwar nicht gerade rund, es könnte aber auch noch viel schlimmer laufen. In der Comstats-Tabelle hat Werder hingegen die Rote Laterne.

weiterlesen...