Der Saisonstart des FC Schalke 04 hätte schlechter kaum verlaufen können. Schlüsselspieler fielen aus, Leistungsträger versagten. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Situation.
Nach vier Spieltagen ohne Sieg und dem Pokalaus gegen Dresden haben sich die Wogen bei Schalke durch zwei Siege in Folge, darunter der Erfolg im Derby gegen Borussia Dortmund, wieder etwas geglättet. Die Situation, in der sich der Vorjahresdritte derzeit befindet, ist allerdings weiterhin nicht zufriedenstellend. Mit acht Punkten rangieren die Königsblauen im Tabellenmittelfeld auf Rang zehn und haben auf die Champions-League-Plätze genau so viel Rückstand wie Vorsprung auf die Plätze, die in Richtung zweite Liga deuten.
Auch bei Comunio hat der bisherige Saisonverlauf Spuren hinterlassen. Schalke rutschte von Rang drei in der Marktwerttabelle auf Platz sechs ab, in der Punktetabelle stehen Draxler und Co. sogar nur auf dem 13. Platz. Mannschaften wie der VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund und der 1. FC Köln, die in der Liga gleichauf oder sogar hinter S04 liegen, punkteten an den ersten sechs Spieltagen bei Comunio wesentlich besser.
Hoffnungsträger bislang desolat
Das Problem, das bei dieser Entwicklung am stärksten ins Auge sticht, sind Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng. Die beiden Mittelfeldspieler gelten als Führungsspieler und stellten vor der Saison neben Klaas-Jan Huntelaar und eventuell noch Benedikt Höwedes die größten Comunio-Hoffnungsträger der Königsblauen dar. Aktuell stehen allerdings beide Akteure bei weniger als null Punkten. Dank seiner glatten Roten Karte gegen Eintracht Frankfurt kommt Draxler bislang auf -2 Zähler, Boateng sorgte gleich für elf Minuspunkte. Für jeden Manager mit einem ode gar beiden Spielern im Team eine absolute Katastrophe.
Trotz aller Probleme spricht einiges für eine Formsteigerung der Schalker in den nächsten Wochen – Unentschieden gegen Maribor hin oder her. Nach und nach kann Jens Keller wieder auf mehr Reserven in seinem Kader zurückgreifen. Die Siege gegen Bremen und Dortmund wurden unter anderem auch dank Rückkehrern wie Atsuto Uchida oder Joel Matip eingefahren. Darüber hinaus kann Draxler am Wochenende nach seiner Sperre auch wieder in der Bundesliga für die Gelsenkirchener auflaufen, Sidney Sam wird in Hoffenheim wohl ebenfalls wieder zur Verfügung stehen. Nach der Länderspielpause wollen Benedikt Höwedes und Jan Kirchhoff zudem wieder in der Veltins-Arena auflaufen und sogar bei den Langzeitverletzten Leon Goretzka und Felipe Santana ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Die einzigen Akteure, die auch nach Oktober noch ausfallen werden, sind Außenverteidiger Sead Kolasinac, sowie Flügelstürmer Jefferson Farfan.
Rückkehrer sorgen für Konkurrenzkampf
Bei all den Vorteilen birgt ein fittes Schalker Team allerdings auch so manches Risiko für Comunio-Manager. Schon vor der Saison gestaltete sich eine Prognose, mit welchen Spielern Jens Keller auf Positionen wie der Innenverteidigung, dem zentralen Mittelfeld oder der offensiven Dreierkette planen würde, als schwierig. Diese Probleme könnten nun zurück kommen.
Der Schalker Comunio-Kader im Überblick
Benedikt Höwedes und Joel Matip dürften in der Zentrale der Viererkette zunächst gesetzt sein, als linker Außenverteidiger hat Dennis Aogo die besten Karten, zumal Roman Neustädter aus der Innenverteidigung zurück auf die Sechs rücken dürfte. Dadurch müsste wiederum Marco Höger seinen Platz räumen und könnte Uchida auf rechts Druck machen. Auch in der Offensive könnten Keller mit Eric-Maxim Choupo-Moting, Max Meyer, Draxler, Sidney Sam, mit Abstrichen Chinedu Obasi, Christian Clemens und Tranquillo Barnetta, und bald auch wieder Goretzka viele Optionen offen stehen. Ein Luxusproblem, das dem Schalker Coach sicher gelegen kommen würde, bei manchen Comunio-Managern jedoch gleichzeitig für Schweißperlen auf der Stirn sorgen könnte.
Wohin der Weg der Schalker in den nächsten Wochen tatsächlich führen wird, bleibt mit Spannung zu beobachten und dürfte nicht unwesentlich von der Genesung und Eingliederung der Verletzten abhängen. Eins dürfte jedoch in jedem Fall klar sein: Ruhig wird es in Gelsenkirchen auf keinen Fall zugehen.