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Behutsam führte ihn Peter Bosz beim BVB wieder auf den Platz zurück. Nun hat Mario Götze nach seiner Stoffwechselerkrankung wieder Kraft für 90 Minuten. Er bewegt sich langsam Richtung altes Leistungsniveau, dabei punktet er für Borussia Dortmund bislang noch nicht so, wie erhofft. Das liegt aber an seiner neuen Rolle.

Als Mario Götze fünf Monate nach seiner diagnostizierten Soffwechselerkrankung wieder auf die große Bundesligabühne zurückkehrte, reichte seine Kraft nur für 60 Minuten. Dennoch wird es jeder Fußball-Fan in Deutschland positiv aufgenommen haben, dass der Torschütze des WM-Treffers wieder zurück war.

Vielleicht hatte der eine oder andere Fan sich direkt erhofft, dass Götze direkt an die Leistungen anknüpft, die er beim BVB zeigte, bevor er das Abenteuer Bayern München auf sich nahm. Allerdings dürften das eher die allerwenigsten erwartet haben. Man freute sich einfach nur, dass er wieder zurück war.

Nun, knapp zwei Monate später reicht Götzes Kraft schon wieder für drei Spiele in Folge über 90 Minuten – in einer Woche. Das ist bemerkenswert und beweist, wie behutsam und gut der Offensivspieler beim BVB nach seiner schweren Krankheit aufgebaut wurde. Auch wenn sie in Dortmund immer noch die Handbremse ziehen.

Die Saisonbestmarken von 2000/01 bis 2016/17

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2000/01: Sergej Barbarez (Hamburger SV), 171 Punkte, Bildquelle: Imago

„Nach so einer schwerwiegenden Erkrankung kannst du nicht so schnell bei 100 Prozent sein“, sagt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Montag im „kicker“. Auch Manager Michael Zorc bläst ins selbe Horn und macht Götze dabei weiterhin keinen Druck: „Es ist normal. Dass es dauern wird, bis er sein altes Leistungsniveau erreicht hat.“

Wenn man Götzes Comunio-Punkte in den letzten Jahren vergleicht, stellt man fest, dass er sich absolut auf solidem Nivea bewegt. 20 Zähler hat Götze in der aktuellen Spielzeit geholt, im vergangenen Jahr waren es bis zum 10. Spieltag 14 Zähler. 2015/16 waren es starke 38 Zähler, danach bremste ihn aber ein Sehnenabriss erlitten bei der Nationalmannschaft aus und Götze spielte erst wieder nach der Winterpause.

Im Post-WM-Jahr hatte er seinen stärksten Saisonstart mit 64 Zählern nach neun Spieltagen und auch in seinem letzten BVB-Jahr kam er auf starke 46 Punkte. Doch damals spielte Götze auch noch auf einer anderen Position. Sowohl bei den Bayern als auch in Dortmund kam er meist im offensiven Mittelfeld, auf der Außenbahn oder als falsche Neun zum Einsatz.

Jetzt unter Bosz spielt er als eine Art tiefer Achter oder offensiver Sechser im Dreiermittelfeld des 4-3-3-Systems beim BVB. Klar, dass der 25-Jährige in dieser Position weniger in letzte Angriffsdrittel kommt und daher auch weniger an gefährlichen Aktionen direkt beteiligt ist. Zwei Assists und noch kein Treffer stehen bislang auf Götzes Habenseiten.

Allerdings ist seine Laufleistung im Vergleich zu den Vorjahren höher (11,73 km im Schnitt pro Spiel), seine Zweikampfquote ist deutlich besser (54,2 % gegenüber 43,2% bzw. 38,5%) und er hat wesentlich mehr Ballaktionen pro Spiel (87 im Vergleich zu 76 bei Bayern und 61 im Vorjahr beim BVB).

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Wie der „kicker“ titelte, ist Götze jetzt mehr Iniesta denn Messi. Dieser Vergleich, „das passt“, findet Watzke. Und auch Götze gefällt die neue Rolle: „Wenn ich fürs Spiel zuständig bin, hebt das meine Stärken hervor.“

So sind sie in Dortmund letztlich mit der aktuellen Entwicklung von Götze mehr als zufrieden und blicken endlich wieder positiv in die Zukunft des Hochbegabten. „Ich glaube, dass Mario in Zukunft wieder torgefährlicher werden kann und häufiger im Strafraum auftauchen wird“, sagt etwa Zorc. Für Aki Watzke wäre „mehr Torgefährlichkeit das Tüpfelchen auf dem i“. Für jeden Comunio-Manager vermutlich auch.

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