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Dass Stürmer, die nicht treffen, nicht punkten, ist ein Missverständnis. Wir haben vier vergleichsweise günstige Kandidaten, die das Gegenteil beweisen. Einer von ihnen ist ein echter Dauerbrenner.
Robert Skov (TSG Hoffenheim, 1 Tor, 46 Punkte, 6.810.000)
Als die TSG Hoffenheim vor der Saison Robert Skov vorstellten, verkündeten diverse Medien, die Kraichgauer hätten nach vielen Offensiv-Abgängen einen Torjäger verpflichtet. Nun, wenn es alleine danach gehen würde, was die Schreiber von Fußballern erwarten, waren die neun Millionen Ablöse bisher schlecht investiert. Denn Skov traf bisher in 13 Einsätzen nur ein einziges Mal.
TSG-Trainer Alfred Schreuder setzt konsequent auf die Dienste seines Neuzugangs – allerdings nicht als Stürmer, sondern im linken Mittelfeld. Seit dem 5. Spieltag hat der 1,83 Meter große Skov keine Bundesliga-Sekunde verpasst – und nutze die Zeit gut: 41 Zähler erspielte er für seine Manager.
Was darüber hinaus hoffen lässt: 2018/19 traf Skov in Dänemark in 34 Ligaspielen 30 Mal für den FC Kopenhagen. Kann also auch mit den Toren noch werden. In der Winterpause dürfte er bei Comunio ins Mittelfeld umgestellt werden. Dann gibt’s auch einen Punkt mehr pro Tor.
Die Top-Elf des 14. Spieltags
Karim Bellarabi (Bayer 04 Leverkusen, 2 Tore, 34 Punkte, 6.900.000)
Okay, am letzten Wochenende war das nichts von Karim Bellarabi. Obwohl sich seine Bayer-Truppe mit dem 2:1 gegen den FC Schalke 04 ganz oben rein in die Riege der Spitzenteams gekämpft hatte, lieferte der Angreifer seine schwächste Leistung seit Wochen ab, -1 Punkt war die Quittung.
An den Spieltagen zuvor konnte der Flügelrenner aber überzeugen – und das wurde auch trotz nur eines Treffers seit dem 3. Spieltag gewürdigt. Seine persönliche Delle hat der 29-Jährige mit Nicht-Einsatz am 5. und Verletzungspause am 6. Spieltag schon hinter sich. Und seitdem gab es satte 39 Punkte, der Aufschwung des Karim Bellarabi verläuft parallel zu dem seiner Mannschaft. Ein, zwei Törchen dürften in der Hinrunde aber schon noch rausspringen…
Marcus Ingvartsen (1. FC Union Berlin, 2 Tore, 29 Punkte, 3.080.000)
Eigentlich kann man aus dem Kader des 1. FC Union derzeit beinahe jeden Spieler bedenkenlos empfehlen, denn kaum eine Truppe ist derzeit dermaßen on fire wie die des Aufsteigers. Das Problem: Es treffen immer dieselben – oder eher: derselbe. Nur fünf Spieler teilen sich die 18 Treffer, acht Mal traf alleine der Schwede Sebastian Andersson.
Die anderen Stürmer der Köpenicker sind also Luftnummern? Mitnichten! Denn auch ohne Tore kann man Punkte sammeln. Das weiß auch Marcus Ingvartsen. Der Däne wechselte zur laufenden Saison aus der Heimat in die Bundesliga und konnte sich schnell etablieren. Seit dem 7. Spieltag stand der 23-Jährige in jedem Spiel auf dem Feld, traf in seinen zehn Saisoneinsätzen aber nur zweimal. Aber solange es den Teamkollegen Andersson gibt, reicht es, wenn sich die restlichen Offensivkräfte um das Drumrum kümmern. So wie Ingvartsen, der seine Punkte eben auf andere Weise sammelt.
Alphonso Davies (FC Bayern München, 1 Tor, 39 Punkte, 7.200.000)
Der Sonderfall! Die Idee hinter dem Transfer von Alphonso Davies war ursprünglich eine andere: Als der Teenager im Januar 2019 aus Vancouver zum FC Bayern wechselte, freute man sich über einen schnellen Außenbahnspieler, der möglichst fix das Arsenal der torgefährlichen Offensivkräfte für die Zeit nach Robbery verstärken sollte. Doch statt den Torschützen zu geben, darf der Kanadier mit liberianischen Wurzeln inzwischen eher von ganz hinten heraus das Offensivspiel ankurbeln.
„Wir haben Alphonso Davies vor einem Jahr verpflichtet, weil wir in ihm eines der größten Talente seines Jahrgangs sehen“, verriet Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic kürzlich der Münchener AZ. Davies hat sich inzwischen auf der linken Abwehrseite festgespielt, zunächst anstelle des verletzten David Alaba, später, weil der Platzhalter in die Innenverteidigung abberufen wurde. Ein Stürmer ist der 19-Jährige beim FC Bayern längst nicht mehr – bei Comunio aber noch mindestens bis zur Winterpause.