Die Bundesligavereine haben das Training wieder aufgenommen, die Vorbereitung auf die Rückrunde ist in vollem Gange. Einige Vereine, insbesondere die aus dem unteren Tabellendrittel, wollen ihren Kader in den kommenden Wochen noch verstärken. Bis zur Schließung des Transferfensters am 31. Januar haben sie dazu noch Zeit. Wir geben eine Überblick über den Stand der Planungen und sagen, auf welchen Positionen die Vereine noch nach neuen Spielern Ausschau halten.
Kaum ist Robin Dutt beim VfB Stuttgart im Amt wartet schon eine Menge Arbeit auf ihn. Der als Nachfolger von Fredi Bobic verpflichtete Sportvorstand sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, möglichst viele Spielerwünsche seines Trainers Huub Stevens zu erfüllen. Priorität besitzt dabei die Suche nach einem erfahrenen Innenverteidiger, der die wackelige VfB-Defensive stabilisiert. Hierbei sind der Schalker Felipe Santana und der Wolfsburger Timm Klose ins Stuttgarter Blickfeld gerückt.
Neben der Position des Innenverteidigers wünscht sich Stevens auch Verstärkungen im Angriff, auf der Sechs und auf der linken Abwehrseite. Weil Finanzielle Luftsprünge im Schwabenland nicht drin sind, scheint es eher unrealistisch zu sein, dass Dutt all diese Wünsche erfüllen kann. Verlassen können die Schwaben in Karim Haggui, Raphael Holzhauser, Mohammed Abdellaoue drei Spieler, die in Stevens Planungen keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Auch der Hamburger SV steckt wieder einmal im Abstiegskampf. Während die Defensive über weite Strecken der Hinrunde einen stabileren Eindruck hinterließ als noch in der Vorsaison, drückte in der Offensive der Schuh umso mehr. Auf erbärmliche neun Tore brachten es die Hamburger in 17 Hinrunden-Spielen und stellen damit den mit Abstand schlechtesten Angriff der Liga.
Kein Wunder also, dass die Hamburger Verantwortlichen intensiv nach Alternativen im Offensivbereich fahnden. Neue Spieler sollen kommen, dafür können andere den Verein verlassen. Marcell Jansen, Ivo Ilicevic, Gojko Kacar und Tolgay Arslan dürfen bei einem entsprechenden Angebot gehen. Verkäufe würden Geld in die klammen HSV-Kassen spülen – Geld, das man für Neuverpflichtungen gut gebrauchen könnte.
Mit Eljero Elia und Nils Petersen hat Werder Bremen zwei Spieler abgegeben, dafür in Levin Öztunali ein hoffnungsvolles Talent fürs defensive Mittelfeld verpflichtet. Im vorderen Bereich sehen sich die Bremer recht gut aufgestellt, der Fokus bei der Suche nach Neuverpflichtungen liegt auf der Defensive – angesichts von 39 Gegentoren wenig verwunderlich. Für die Innenverteidigung soll in jedem Fall noch ein Neuer kommen.
Seit ein paar Tagen ist klar, dass sich die Bremer auch auf der Torhüterposition nicht optimal besetzt sehen. Die Bemühungen um Felix Wiedwald wurden intensiviert, der Frankfurter soll spätestens im Sommer ablösefrei an die Weser wechseln. Falls ein Transfer schon in dieser Wechselperiode zu Stande kommt, dürften die Tage von Raphael Wolf im Bremer Tor gezählt sein.
Auch der 1. FC Köln ist auf der intensiven Suche nach neuen Spielern. In der Offensive halten die FC-Verantwortlichen nach einem treffsicheren Stürmer und einem kreativer Mittelfeldspieler Ausschau. Nachdem der erst im Sommer verpflichtete Tscheche Tomas Kalas wieder abgegeben wurde und die Kölner nur noch drei nominelle Innenverteidiger im Kader haben, könnte auch noch ein Back-Up für diese Position verpflichtet werden.
Beim FC Schalke 04 könnte in den nächsten Wochen noch einiges passieren. Die Verpflichtung von Manchester City-Verteidiger Matija Nastasic nimmt immer konkretere Formen an. Anfang nächster Woche soll der Transfer über die Bühne gehen. Darüber hinaus könnten aufgrund der angespannten Personalsituation mit vielen verletzten Spielern auch in der Offensive neue Akteure kommen. Dagegen planen die Gelsenkirchener nicht, auf der Torhüterposition nachzulegen. Hier hatte sich Ralf Färhmann eine Kreuzbandzerrung zugezogen, die ihn für rund sechs Wochen außer Gefecht setzten wird.
Keinerlei (weitere) Ambitionen auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, haben Stand jetzt der FC Bayern München, der VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, Hannover 96 und der SC Paderborn.