Ob gute Trainingsleistungen, ein neuer Trainer oder die Rückkehr nach einer Sperre: Wer die Zeichen der Zeit erkennt, kann mit günstigen Akteuren mindestens etwas für den Marktwert tun. Wir haben fünf günstige Mittelfeldspieler mit Potenzial herausgesucht. Mit dabei: zwei Paderborner, zwei Bremer und ein Talent aus Mönchengladbach.
Mahmoud Dahoud, Borussia Mönchengladbach, 180.000
Mahmoud Dahoud besitzt in unserer Auswahl definitiv die geringsten Chancen auf einen Bundesligaeinsatz. Allerdings ist das Risiko einer Verpflichtung beim 180.000 teuren Youngster aus Mönchengladbach ebenfalls überschaubar. Nachdem sich Granit Xhaka gegen Bayern München einen Bänderriss zuzog und ca. vier Wochen ausfallen wird, hat Dahoud im defensiven Mittelfeld zudem nur noch Kramer und Nordtveit vor der Nase. Der U19-Nationalspieler, der bereits seit Längerem als vielversprechendes Talent gehandelt wird, könnte deshalb bald auf seine ersten Bundesligaminuten der Saison kommen.
Idir Quali, SC Paderborn, 290.000
Zwei potenzielle Schnäppchen kommen, wie konnte es anders sein, von der Überraschungsmannschaft der Liga. Nachdem Hünemeier oder Stoppelkamp sich bei Comunio inzwischen mehr als etabliert haben und nicht mehr als Schnäppchen durchgehen, rücken immer wieder günstige Spieler des SC Paderborn an die Startelf heran. Zuletzt bekam Idir Quali (oben im Bild) größere mediale Aufmerksamkeit. Der Neuzugang aus Dresden wurde von Trainer Breitenreiter kürzlich als Trainingsbester geadelt. Allein die auftrumpfenden Konkurrenten Stoppelkamp und Koc scheinen im Moment eine Nominierung für die offensiven Außenbahnen zu verhindern. Der in Frankreich geborene Algerier dürfte, wie am letzten Spieltag, auch in naher Zukunft mindestens als Joker zum Einsatz kommen.
Marvin Bakalorz, SC Paderborn, 340.000
Der zweite günstige Mittelfeldspieler aus Paderborn hat Quali bereits drei Startelfeinsätze voraus. Bei seinem letzten Auftritt handelte sich Marvin Bakalorz dabei allerdings eine Rote Karte ein. Auch reichte es seit dem 4. Spieltag nur noch für diesen unglücklichen Einsatz am 7. Spieltag. Im Heimspiel gegen Hertha BSC könnte der 25-Jährige nun nach abgesessener Sperre wieder zur Startelf gehören. Lukas Rupp müsste dann auf der Bank der heimstarken Ostwestfalen Platz nehmen.
Levent Ayçiçek, Werder Bremen, 350.000
Ein neuer Trainer bedeutet auch für die Spieler einen Neuanfang. Besonders Akteure, die vorher außen vor waren, profitieren dabei häufig vom Tausch des Übungsleiters. In Bremen wittert Levent Ayçiçek nach dem Wechsel von Robin Dutt zu Viktor Skripnik seine Chance. In der Liga in dieser Saison bisher ganze 20 Minuten auf dem Platz, stand das Eigengewächs im Pokal nun zum ersten Mal überhaupt in der Bremer Startelf. In 81 Einsatzminuten zeigte Ayçiçek in Chemnitz (2:0) dabei eine durchschnittliche Leistung. Natürlich sind die kommenden Gegner in der Bundesliga andere Kaliber als der Drittligist aus Sachsen, dennoch darf sich der 20-jährige Rechtsfuß durchaus Hoffnungen auf weitere Bewährungsproben machen. Zumal Skripnik den offensiven Mittelfeldspieler bereits seit einigen Jahren aus der gemeinsamen Arbeit im Jugendbereich kennt.
Ludovic Obraniak, Werder Bremen, 440.000
Im Sommer hatte Ludovic Obraniak, im Winter aus Bordeaux gekommen, seine Zelte in Bremen nach zehn durchwachsenen Rückrundeneinsätzen beinahe schon wieder abgebrochen. Aus Mangel an Alternativen blieb der Pole dann allerdings doch bei Werder und musste in der Folge alle neun Saisonspiele als Zuschauer verfolgen. Unter Viktor Skripnik winkt dem 29-Jährigen nun eine neue Chance. Im Pokal für neun Minuten eingewechselt, könnte Obraniak nun auch in der Bundesliga wieder zu Einsätzen kommen.