Carlo Ancelotti

Foto: © picture alliance / Sven Simon
Während der ersten zehn Spieltage wurde viel darüber philosophiert, ob Bayern München unter Carlo Ancelotti seine Dominanz eingebüßt hätte. Doch waren die Bayern unter Pep Guardiola wirklich besser? Wir haben uns die Comunio-Zahlen der letzten vier Spielzeiten angeschaut.

Zu diesem Zeitpunkt der Saison waren die Bayern unter Guardiola in der Bundesliga immer ungeschlagen. 26, 24 und perfekte 30 Punkte waren die Ausbeuten nach jeweils zehn Spieltagen. Auch Ancelotti ist in der deutschen Liga noch noch ohne Niederlage. Allerdings spielte der Rekordmeister in dieser Saison schon drei Mal Unentschieden (wie Pep 2014/15). Die 24 Punkte sind eigentlich ein herausragender Wert, aber im Vergleich mit dem Vorgänger der schwächste in den letzten Jahren.

Das lässt sich auch an den Comunio-Punkten ablesen. Immer noch überragende 606 Punkte holte Ancelottis Team in den ersten zehn Partien, unter Peps Regie waren die letzten beiden Jahre allerdings stärker. In der Vorsaison als man alle Partien bis zu diesem Saisonzeitpunkt gewann, waren es unfassbare 721 Zähler, in der Saison davor, in der man auch 24 Punkte auf dem Konto hatte, waren es vergleichbar gute 614 Comunio-Zähler. Nur das erste Pep-Jahr (572) stinkt ein wenig ab.

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Marginale Unterschiede im Team-Schnitt

Im Schnitt holten die Bayern zum Saisonstart also unter Pep 63,6 Comunio-Punkte, Ancelotti liegt bei 60,6. Ein Unterschied von nicht mal einer Note. Über die Punktzahl des gesamten Teams lassen sich also keine Rückschlüsse ziehen, dass Bayern-Spieler bei Comunio einen geringeren Nutzen haben, seitdem Pep nicht mehr am Ruder ist.

Ähnlich sieht es auch aus, wenn man sich die Leistungen der einzelnen Spieler anschaut. Elf aktuelle Bayern-Spieler standen in allen drei Spielzeiten unter Guardiola in Bundesliga-Spielen auf dem Platz. Namentlich sind das Manuel Neuer, Philipp Lahm, Jerome Boateng, Rafinha, Javi Martinez, Holger Badstuber, David Alaba, Thiago, Thomas Müller, Arjen Robben, Franck Ribery.

bayerns-comunio-punkte-guardiola-ancelottiBedeutend schlechter punkten unter Ancelotti nur Boateng, Alaba und Müller. Jetzt lässt sich natürlich schwer sagen, ob dies am Trainer liegt, oder an anderen Gründen. Müller scheint einfach nur eine Formkrise zu haben, Alaba wirkt nach seinem ersten großen Turnier etwas überspielt und Boateng kam aus einer Verletzung zurück.

Dem gegenüber stehen mit Thiago, Ribery und Rafinha drei Spieler, die unter dem Italiener bislang bedeutend besser gepunktet haben. Gerade bei Ribery lässt sich das auf Ancelotti zurückführen. Das Verhältnis zwischen dem Franzosen und Pep soll schließlich nicht das Beste gewesen sein.

Lewandowski schwächer, aber…

Blickt man zudem auf die vier Spieler, die zwei Jahre unter Pep gespielt haben, lassen sich ebenfalls keine Auffälligkeiten erkennen. Robert Lewandowski punktet zwar im Schnitt etwa zwei Zähler schlechter, aber das lässt sich – noch mehr als bei Müller – mit einer kurzfristigen Ladehemmung erklären. Sein Schnitt ist weiterhin der fünftbeste im Team. Xabi Alonso und Juan Bernat bewegen sich auf dem Niveau der Vorjahre, die Stichprobe von Joshua Kimmich ist zu klein, um wirklich Rückschlüsse ziehen zu können.

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Etwas anders sehen die Zahlen bei den drei Spielern aus, die erst in der letzten Saison nach München gewechselt waren. Arturo Vidal, Douglas Costa und Kingsley Coman waren allesamt in den ersten zehn Spielen der Vorsaison stärker als in dieser Spielzeit. Gerade die Flügelspieler profitierten damals von den Verletzungen der Stammkräfte Robben und Ribery. Vor allem Costa baute im Verlauf der Saison aber immer mehr ab und bewegt sich im Grunde jetzt wieder in Richtung Topform.

Coman kämpfte mit dem gleichen und bei jungen Spielern häufig vorkommenden Phänomen wie Alaba. Vidal war einfach vor einem Jahr in überragender Form und selbst sein diesjähriger Saisonstart ist alles andere als schlecht. Es lässt sich aus Comunio-Sicht also in keinster Weise belegen, dass Bayern wirklich grundlegend schwächer geworden ist im Vergleich zur Ära Guardiola. Alle Schwankungen lassen sich auch anders begründen. Ancelottis Start ist aus Comunio-Sicht sogar besser als der von Guardiola. Es gibt also überhaupt keinen Grund, nicht in gewohnter Manier auf Bayern-Spieler zu setzen.

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