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Wer Kinder hat, kennt das: Sobald es neue Spielsachen gibt, liegen die alten häufig nur noch in der Ecke rum und werden überhaupt nicht mehr benutzt. In der Bundesliga ist es häufig ähnlich und prominente Neuzugänge machen den arrivierten Spielern im Club das Leben schwer. Diese drei Spieler müssen um ihren Platz zittern.
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William (Abwehr, VfL Wolfsburg, 3.140.000, 98 Punkte)
Der Brasilianer war in der vergangenen Saison bei den Wölfen absolut gesetzt und stand nur ein einziges Mal nicht in der Startelf, wenn er in der Bundesliga zur Verfügung stand. Gerade in der Rückrunde schwankten die Leistungen des Rechtsverteidigers aber ziemlich stark. Wolfsburg hat darauf reagiert und mit Kevin Mbabu (3.200.000) einen direkten Konkurrenten verpflichtet.
„Er überzeugt durch Robustheit und Tempo und ist ein Spieler, der sowohl als Fußballer als auch als Mensch gut zum VfL Wolfsburg passt“, erklärte Jörg Schmadtke bei der Verpflichtung, die den VfL knapp zehn Millionen Euro kostete. Sollte der Schweizer in der Vorbereitung einen einigermaßen guten Eindruck machen, dürfte er zunächst den Vorzug vor William erhalten. Für mich ist der Brasilianer deshalb ein klarer Verkaufskandidat.
Jacob Bruun Larsen (Sturm, Borussia Dortmund, 1.430.000, 52 Punkte)
24 Bundesliga-Einsätze absolvierte der Däne in der abgelaufenen Saison für den BVB. Eigentlich wäre nun der perfekte Zeitpunkt für den 20-Jährigen, um den nächsten Schritt zu machen. Das dürfte aber extrem kompliziert werden, denn mit Julian Brandt und Thorgan Hazard hat der BVB gleich zwei neue Konkurrenten für Bruun Larsen verpflichtet. Das wiegt den Weggang von Pulisic und vermutlich auch Guerreiro mehr als auf.
Natürlich hat der BVB durch die Dreifachbelastung viele Spiele, aberr dennoch scheint es kaum vorstellbar, dass sich der junge Flügelspieler mehr Einsatzzeit als im vergangenen Jahr erkämpfen kann. Zumal man wahrscheinlich kaum vorher wissen wird, wann Bruun Larsen einmal auflaufen darf. Langfristig hat er sicherlich das Zeug zu einem Top-Spieler, aber für die kommende Saison solltet ihr besser nicht allzu viele Punkte von ihm erwarten.
Die zehn besten Dortmunder der Saison 2018/19:
Daniel Brosinski (Abwehr, FSV Mainz 05, 1.800.000, 75 Punkte)
Der 30-Jährige ist zwar der Kapitän bei den Rheinhessen, aber das hat Trainer Sandro Schwarz schon in der vergangenen Saison nicht daran gehindert, ihn in der Rückrunde häufiger mal auf die Bank zu setzen – und da hieß der Konkurrent Giulio Donati. Der Italienier hat den Club zwar verlassen, aber dafür haben die 05er Ronael Pierre-Gabriel (2.210.000) vom AS Monaco verpflichtet.
Zuletzt hatte Rouven Schröder mit Transfers wie Aaron Martin oder Jean-Philippe Mateta ein äußerst glückliches Händchen. Da lässt es aufhorchen, wenn die nicht gerade mit Geld gesegneten Mainzer etwa 5,5 Millionen für einen Rechtsverteidiger hinlegen. Eins scheint auf jeden Fall klar: Verletzen sich Martin und Pierre-Gabriel nicht, ist Brosinskis Stammplatz in der kommenden Saison die Bank. Verkauft ihn also besser, solange sein Marktwert noch so hoch ist.