VfL Bochum: Neuzugänge Noah Loosli (im Bild, Grashoppers Club Zürich) und Matus Bero (Vitesse Arnheim) im Check.

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Mit Noah Loosli und Matus Bero verstärkt sich der VfL Bochum auf zwei Positionen, wo sie dringend Verbesserungen benötigten. Die Abwehr ist dünn, das Mittelfeld leistungsschwach. Können sie ihre Lücken füllen? Der Comunio-Check.

Noah Loosli (Abwehr, 540.000, vom Grasshoppers Club Zürich)

Position und bisherige Karriere: Der VfL Bochum hatte seit den Abgängen von Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap eine extrem dünne Innenverteidigung, hatte im vergangenen Jahr drei Spieler geliehen. Mit Noah Loosli haben die Bochumer sich in der Defensivzentrale verstärkt – und das ablösefrei.

Zum ersten Mal verlässt Loosli sein Heimatland Schweiz. Beim Grasshoppers Club Zürich aufgewachsen spielte er zwar nicht nur noch – er wurde zwei Mal verliehen und wechselte zwischenzeitlich – doch immer innerhalb der Schweiz. Seine Leihstationen waren der FC Wohlen und der FC Schaffhausen. Zu Lausanne-Sport wechselte er für eine Ablöse, kehrte zweieinhalb Jahre später jedoch nach Zürich zurück, wo er nun zwei Jahre gespielte.

Situation: Der VfL Bochum scheint seine Abwehr aktuell auf eine Dreierkette umzubauen. Das bedeutet: Noch mehr Einsatzmöglichkeiten für Loosli. Mit Erhan Masovic und Ivan Ordets sind zwei Rollen klar besetzt. Doch die dritte ist offen. Ein Neuzugang soll noch kommen. Bleibt es in der Leistungsklasse der bisherigen Gerüchte, wäre Loosli aber auch hier nicht chancenlos. Aktuell gilt es vor allem, Danilo Soares zu übertrumpfen oder auf den linken Flügel zu verdrängen. Der gelernte Linksverteidiger kann auf mehreren Positionen spielen.

 

Marktwert und Entwicklung: Noah Loosli stieg mit hohen zwei Millionen in den Comunio-Markt ein. Doch ohne Anstieg ging es sofort bergab. Denn Loosli wirkte wie das dritte Rad am Fahrrad – es war davon auszugehen, dass Bochum weiterhin in der Viererkette agiert. Da nun aber Dreirad gefahren wird, ist Platz für den Schweizer, der um einen Startelfplatz kämpft. Mit aktuell 540.000 ist er bei einem Marktwert, wo sich eine Spekulation definitiv lohnt. In der Schweizer Super League sammelte er zwar keine Top-Bewertungen (Sofascore-Durchschnitt von 6,75), aber auch die kleinen Punkte sind wertvoll.

Die Comunio-Elf der Saison 2022/23

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Tor: Mark Flekken (SC Freiburg) - 113 Punkte | Foto: imago images / Fotostand

Matus Bero (Mittelfeld, 2.520.000, von Vitesse Arnheim)

Position und bisherige Karriere: Anders als Loosli wechselte Matus Bero bereits in jungen Jahren weg aus der Heimat. Mit 21 ging er vom slowakischen Heimatverein AS Trencin, in dem er seit dem Kindesalter aufwuchs, zu Trabzonspor in die Türkei. Der Schritt erwies sich als etwas zu früh. In zwei Jahren konnte er sich nicht festbeißen, weshalb er sich dem niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim anschloss. Für die spielte er fünf Jahre lang und entwickelte sich dabei richtig gut.

Nun folgt für den vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler der Schritt zu Bochum. Dort ist er wohl klar in der Schaltzentrale gefragt – der gelernter Achter kann auch als Sechser oder Zehner agieren. Doch auch sonst sammelte er nahezu überall auf dem Feld Einsätze: Links, Rechts, als Mittelstürmer – und sogar als Außenverteidiger. Doch bei Bochum soll er zentral zum Einsatz kommen.

Situation: Anders als in der Innenverteidigung herrscht im Mittelfeldzentrum ein starker Konkurrenzkampf. Egal ob im 3-5-2, im 4-3-3 oder im 4-2-3-1: Es gibt drei zentrale Positionen zu vergeben. Hierbei ist Anthony Losilla als Kapitän relativ klar gesetzt – und Kevin Stöger war in der abgelaufenen Saison auch ein klarer Leistungsträger des VfL. Um die dritte Position bemühten sich mit Philipp Förster, Patrick Osterhage und Jacek Goralski in der Vorsaison gleich drei Spieler. Neben Matus Bero kommen zudem mit Lukas Daschner und Moritz-Broni Kwarteng zwei weitere gelernte Zehner zum VfL. Das macht es nicht einfach – Bero muss definitiv zeigen, was er drauf hat.

Marktwert und Entwicklung: Aktuell scheint Bero der Topkandidat auf den dritten Mittelfeldplatz zu sein. Kwarteng und Daschner können auch offensiver spielen – und es hat Gründe, wieso er trotz der drei vorhandenen Optionen als Verstärkung geholt wurde. Deshalb ging sein Startwert von zwei Millionen, anders als bei Loosli, zunächst steil nach oben – nun fällt er aber wieder, weil sich die Konkurrenzsituation verhärtet. zudem schaffte es Bero in der abgelaufenen Eredivisie-Saison wie Loosli nur auf einen Sofascore-Wert von 6,75 – umgerechnet zwei Comunio-Punkten; in einer schwächeren Liga. Sein Zielwert dürfte zwischen 1,5 und zwei Millionen liegen – vorher ist er zum aktuellen Zeitpunkt keine Kaufempfehlung.