Hier kommt der dritte Teil möglicher Wechselkandidaten im Winter. Auch bei Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt tummeln sich Spieler, die in der Winterpause das Weite suchen könnten. Hier geht es zu Teil I und Teil II.
Danny da Costa (Bayer Leverkusen, Abwehr, 480.000)
Nach seiner Rückkehr aus Ingolstadt sollte in dieser Saison der Durchbruch für da Costa in Leverkusen folgen. Allerdings stand der Rechtsverteidiger noch keine Minute auf dem Feld. Der ehemalige U21-Nationalspieler stand sogar erst einmal im Kader. Eine unbefriedigende Situation für da Costa. Dabei bestand zwischendurch durchaus Bedarf auf der Rechtsverteidigerposition. Tin Jedvaj ist weiterhin im Formtief und Roberto Hilbert genauso außen vor wie da Costa. Gut möglich, dass der 23-Jährige daher im Winter eine erneute Luftveränderung anstreben wird. Vielleicht geht es ja zurück nach Ingolstadt.
Roberto Hilbert (Bayer Leverkusen, Abwehr, 330.000)
Das gleiche Schicksal wie da Costa teilt Hilbert. Nach seinem Knorpelschaden im Mai stand er noch keine Minute wieder auf dem Rasen, dabei ist der Ex-Nationalspieler seit geraumer Zeit wieder fit. Auch er stand erst einmal im Bundesliga-Kader in dieser Saison. „Die Situation ist natürlich unbefriedigend, ich bin ja keine 20 mehr. Es ist die schwierigste Phase in meiner Karriere“, sagte er unlängst der „Bild“. Dort kam natürlich auch ein möglicher Wechsel im Winter zur Sprache: „Es ist zu früh, sich damit zu beschäftigen. Aufgeben ist für mich noch nie eine Option gewesen. Auf mich wartet eine schwere Aufgabe, aber die werde ich bewältigen.“ Unwahrscheinlich, dass Hilbert im Dezember immer noch so denken wird, sollte sich an seiner Situation nichts ändern.
Robbie Kruse (Bayer Leverkusen, Sturm, 190.000)
Der dritte gefrustete Spieler im Bayer-Dress ist Kruse. Auch der Australier kommt über eine Reservistenrolle in dieser Saison nicht hinaus. Einem Kurzeinsatz im Pokal folgten viele Spiele auf der Tribüne. Erst die Verletzung von Joker Pohjanpalo spülte Kruse wieder in den Kader. Bislang blieb er aber ohne Einsatz. Daran dürfte sich auch in Zukunft nicht viel ändern. Die Konkurrenz in der Offensive der Werkself ist riesig. Neun Spieler streiten sich um vier Plätze und Kruse ist der Akteur mit den geringsten Einsatzchancen. Ein Wechsel im Winter ist daher durchaus wahrscheinlich.
Joo-Ho Park (Borussia Dortmund, Abwehr, 200.000)
Der Südkoreaner kam vor der vergangenen Saison mit Thomas Tuchel aus Mainz und sollte den Backup für Schmelzer geben. Das reichte in der Vorsaison schon nur zu sechs Einsätzen, in dieser Spielzeit stand er überhaupt noch nicht im Kader der Borussen. Park ist völlig außen vor und daran dürfte sich auch bei der Qualität im Team nichts ändern. Auf seiner Seite ist Schmelzer gesetzt, sein Backup ist Guerreiro und selbst als der Europameister zuletzt eher im Mittelfeld spielte, änderte sich nichts am Status des 29-Jährigen. Auch hier wird es einen Wechsel geben.
Mikel Merino (Borussia Dortmund, Mittelfeld, 470.000)
Als großes Talent kam Merino aus der zweiten spanischen Liga nach Dortmund. Allerdings war da schon klar, dass der Mittelfeldspieler Zeit brauchen würde und diese auch bekommt. Für die Champions League wurde er gar nicht erst gemeldet, auch sonst stand er erst einmal im Kader. Es gab schon vor der Saison Überlegungen ihn direkt auszuleihen, aber es fand sich kein geeigneter Verein. Im Winter wird es ganz sicher einen neuen Versuch geben. Um sich besser akklimatisieren in Deutschland zu können, wäre eine Leihe innerhalb der Liga denkbar. „Man will immer spielen, vor allem wenn man jung ist und wie ich in Osasuna immer gespielt hat. Vielleicht kann man darüber diskutieren. Ich kann momentan nicht ausschließen, dass ich zurück zu Osasuna oder zu einem anderen Klub gehe, um mich weiterzuentwickeln“, sagte er vor zwei Wochen im Interview mit „goal.com“.
Nuri Sahin (Borussia Dortmund, Mittelfeld, 790.000)
Auch bei Sahin gilt Wechselwahrscheinlichkeit über 90 Prozent. Der türkische Nationalspieler ist unter Tuchel völlig außen vor und stand nur am sechsten Spieltag im Kader. Auf dem Rasen durfte er noch keine Minute. Sahin ist zu gut und zu ambitioniert, um auf der Tribüne zu versauern. Im Winter wird man daher eine Lösung für das Dortmunder Urgestein finden. Mit 28 Jahren kann er noch vielen Teams weiterhelfen. Zuletzt gab es Interesse aus der Türkei, auch der AC Florenz soll angeklopft haben. Doch auch ein Verbleib in der Bundesliga wäre denkbar.
Yanni Regäsel (Eintracht Frankfurt, Abwehr, 180.000)
Der Außenverteidiger kam erst in der letzten Winterpause nach Frankfurt, hat aber in dieser Saison noch nicht einmal im Kader gestanden. Chandler hat dem Ex-Herthaner dort den Rang abgelaufen. Auch Hector und der verletzte Varela stehen in der Hierarchie vor ihm. Der 20-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2019, eine Ausleihe im Winter wäre denkbar, um Regäsel Spielpraxis zu verschaffen. „Es ist nicht einfach für ihn“, bestätigt Trainer Kovac die schwierige Situation, macht aber gleichzeitig Mut: „Empfehlen kann man sich immer.“ Dennoch sieht es eher nach Wechsel aus.
Johannes Flum (Eintracht Frankfurt, Mittelfeld, 200.000)
Auch für Flum ist aktuell kein Platz im Kader. Der Allrounder gehörte in dieser Spielzeit noch nicht einmal zu den 18 Auserwählten von Kovac. Das liegt in erster Linie an seinem im November 2015 erlittenen Kniescheibenbruch. Zwar trainiert Flum ganz normal mit, aber für die Bundesliga reicht es noch nicht wieder. Er hofft im Verlauf der Vorrunde wieder eingreifen zu können. „Demnächst habe ich noch einen Kraftwerttest des linken Beines zu absolvieren. Fällt der gut aus, hoffe ich, dass mich Trainer Niko Kovac in den nächsten Wochen für den Kader nominiert und ich dann zum Einsatz komme und Spielzeit erhalte“, sagte Flum vor der Partie gegen Freiburg der „Badischen Zeitung“. Allerdings hat sich seitdem eine Menge im Kader getan. Gut möglich also, dass man im Winter nach einer anderen Lösung suchen wird. Sein Vertrag, der nach der schweren Verletzung verlängert wurde, läuft nach der Saison wieder aus.