Alexander Nouri, Aron Johannsson

Werder Bremen hat den größten Kader der Bundesliga, bei Comunio sind allein 35 Spieler gelistet. Alexander Nouri verschärfte diese Situation als Interimstrainer weiter, indem er bei Bankbesetzung vorrangig auf Spieler aus der U23 setzte und für viele Profis nur die Tribüne blieb. Comunioblog blickt auf die Situation der kurzzeitig Verschmähten und gibt eine Prognose für die nächsten Spiele. 

Felix Wiedwald (Torwart, 290.000)

Der Keeper wurde vor der Niederlage gegen Gladbach aus dem Tor genommen – trotz vorheriger Rückendeckung des damaligen Trainers Viktor Skripnik. Nachfolger Alexander Nouri hielt in allen drei bisherigen Spielen an dieser Entscheidung fest und stellte Jaroslav Drobny ins Tor, ohne sich für die Zukunft festlegen zu wollen. Das hätte schließlich auch nur bedingt Sinn gemacht, Nouri wurde erst am vergangenen Wochenende endgültig zum Cheftrainer bestimmt. Man kann davon ausgehen, dass Nouri weiterhin auf Drobny setzen wird. Der tschechische Keeper erledigte seine Aufgaben bisher grundsolide und hinzu kommt, dass auch unter Nouri Christian Vander Torwarttrainer bleiben wird. Vander wird sich vor dem Gladbach-Spiel für den Wechsel zwischen den Pfosten ausgesprochen haben.

UPDATE 13:45 Uhr: So eben flattert die News herein, dass Jaroslav Drobny sich im Training der tschechischen Nationalmannschaft den Ellenbogen gebrochen hat. Der Bruch soll nur klein sein, aber damit fällt er erst einmal aus und Felix Wiedwald dürfte ins Bremer Tor zurückkehren. Das ist auf jeden Fall die wahrscheinlichste Variante, sollte sich Alexander Nouri aber dazu entschließen, wieder auf einen Spieler zu setzen, dessen Fähigkeiten er bereits aus der U23 kennt, wäre U20-Nationalkeeper Michael Zetterer eine Alternative. Manager Frank Baumann hat Drobny dagegen noch nicht abgeschrieben. „Hoffen auf einen Einsatz gegen Leverkusen“, sagte er gegenüber der „Bild“.

Fallou Diagne (Abwehr, 430.000)

Diagne fiel schon in der Vorbereitung im Innenverteidiger-Ranking auf Platz vier zurück, spielte dann aber überraschend häufig von Beginn an. Verletzungen der Konkurrenz und teils wenig nachvollziehbare Aufstellungsrochaden Skripniks machten es möglich. Das Vertrauen konnte er dabei zu keiner Zeit rechtfertigen. Nouri berief den Senegalesen in seiner Amtszeit noch kein Mal in den Kader und daran dürfte sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Als Not am Mann war und nach Luca Caldirola auch Lamine Sane gegen Wolfsburg kurzfristig ausfiel, vertraute er lieber Talent Milos Veljkovic. Der Serbe rechtfertigte dies. Bei Diagne hingegen stehen schon jetzt die Zeichen auf Trennung im Winter. Dem Ex-Freiburger wird zudem eine nicht immer astreine Berufseinstellung nachgesagt. Diesen Eindruck konnte er in Bremen bislang nicht entkräften.

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Santiago Garcia (Abwehr, 510.000)

Der Argentinier ist ein Sonderfall, fiel er doch bislang mit einer hartnäckigen Muskelverletzung aus und konnte noch kein Pflichtspiel in dieser Saison absolvieren. Am vergangenen Wochenende gegen Darmstadt hätte er sicherlich wieder dabei sein können, er war bereits wieder eine Woche im Mannschaftstraining. Nouri verzichtete aber noch einmal auf Garcia. Der Linksverteidiger ist aber ein Führungsspieler im Team und wird daher kurzfristig in die erste Mannschaft zurückkehren. Sein aktueller Vertreter Robert Bauer könnte dann auf seiner angestammte Position auf der rechten Abwehrseite spielen und dort Theodor Gebre Selassie ersetzen, der defensiv immer wieder Probleme offenbart. Für den Tschechen bleibt aber nicht zwingend die Bank, er könnte auf den rechten Flügel rücken. Eine Position, die er in Bremen unter Robin Dutt durchaus ordentlich ausfüllte und die eher seinen Stärken entspricht.

Florian Kainz (Mittelfeld, 570.000)

Dass gerade ein Österreicher die größten Anpassungsprobleme hat, konnte vor der Saison sicherlich niemand an der Weser ahnen, aber Kainz kämpft noch mit der Umstellung von der österreichischen Liga auf die große Bühne Bundesliga. Nouri hatte in der Englischen Woche nach seiner Amtsübernahme kaum Zeit, sich um die „Pflegefälle“ zu kümmern und vertraute daher Spielern, die er bereits aus der U23 kannte. Kainz fand sich so auf der Tribüne wieder. Jetzt hat der Flügelspieler aber Zeit Eigenbewerbung zu betreiben, für die Länderspiele gegen Wales und Serbien wurde er nur auf Abruf nominiert und verweilt daher in Bremen. Das Testspiel gegen St. Pauli am Donnerstag könnte daher eine gute Gelegenheit für Kainz sein, Nouri zu zeigen, dass er in das Konzept des Trainers passt. Mit Bartels, Hajrovic und eventuell Gebre Selassie hat er allerdings auch nicht wenig Konkurrenz.

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Thanos Petsos (Mittelfeld, 220.000)

Auch Petsos ist noch so überhaupt nicht in Bremen angekommen. Bereits das zurückgenommene Karriereende von Kapitän Fritz spielte dem ehemaligen Fürther nicht so wirklich in die Karten und die Verpflichtung von Thomas Delaney, der im Winter kommt, ist auch ein Fingerzeig, dass die Zeit des defensiven Mittelfeldspielers in Bremen abgelaufen sein könnte, bevor sie überhaupt anfängt. Petsos wurde im Grunde noch von Rouwen Schröder verpflichtet, der Thomas Eichin zuarbeitete. Beide sind nun in anderen Vereinen tätig und der Trainer ist bekanntlich auch ein anderer. Nimmt man dann noch die bevorstehende Rückkehr von Philipp Bargfrede hinzu, spricht eigentlich so gar nichts dafür, dass Petsos in Bremen durchstarten könnte. Zumal er nun auch bei Griechenlands Auswahlmannschaft weilt und so keine Pluspunkte bei Nouri sammeln kann.

Sambou Yatabare (Mittelfeld, 350.000)

Yatabare kam in Bremen bislang nicht über positive Ansätze hinaus. Der Malier, der in der Winterpause aus Belgien an die Weser wechselte und eigentlich eher im zentralen Mittelfeld zuhause ist, musste bei Werder bislang immer auf den Flügel ausweichen. Unter Nouri sogar auf die Tribüne. Yatabare besitzt sicher die Anlagen, um ein solider Bundesligaspieler zu sein. Allerdings ist er im gleichen Dilemma wie Petsos gefangen. Werder hat zu viele zentrale Mittelfeldspieler. Zwar ist er grundsätzlich offensiver anzusiedeln, aber in Werders Mitte sind mit Florian Grillitsch, Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic Spieler gesetzt, die erstens noch relativ konstant gespielt haben und zweitens ein höheres Standing genießen. Aktuell verweilt Yatabare bei der Nationalmannschaft Malis und kann sich so auch nicht im Werder-Training anbieten.

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Aron Johannsson (Sturm, 920.000)

Der US-Amerikaner hatte schon vermutet, dass es für ihn schwer werden würde, nach seinem Platzverweis in Mönchengladbach wieder ins Team zu kommen. Schließlich machte Vertreter Ousman Manneh seine Sache sehr ordentlich. Dass Johannsson sich aber gegen Darmstadt nicht mal im Kader wiederfand, überraschte nicht nur ihn. Dabei zeigte der Stürmer nach seiner fast einjährigen Verletzungspause ansteigende Form. Er wird sich im Training neu empfehlen müssen und hoffen, dass er sich über Joker-Einsätze zurück in die Mannschaft spielen kann. Die Qualität dazu hat er definitiv und so lange Claudio Pizarro noch kein Thema für das Mannschaftstraining ist, heißen Nouris Alternativen zu Manneh eben auch nur Johannsson und Lennart Thy. Die Chancen sind also durchaus gegeben.

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