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Es fällt immer leicht auf jemanden einzuschlagen, der bereits am Boden liegt. In diesem Fall ist der Boden, der 18. Tabellenplatz der 1. Bundesliga und das Opfer Werder Bremen. Was am ersten Spieltag der aktuellen Saison noch als typisches Ergebnis der letzten Jahre zwischen dem FC Bayern und den Bremern galt, lässt nach der zweiten Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den FC Augsburg nun einen anderen Blick auf die Realitäten des SV Werder Bremen zu. Im Fokus stehen dabei fünf Spieler, die durchaus als Stützen fungieren könnten, aber momentan unter ihren Möglichkeiten bleiben. Wir präsentieren Werders Blacklist.
Lamine Sané, Abwehr, 1.550.000
Der Bruder von Salif Sané kam mit reichlich Vorschusslorbeeren und einer Verletzung nach Bremen. Bereits in den ersten Testspielen nach seiner Verpflichtung wurde er eingesetzt und machte seine Sache als Leader in der Abwehr gut. Seine Defizite im Stellungsspiel und der Ballbehandlung, die damals noch mit seiner Verletzung erklärt wurden, machte er durch sein resolutes Auftreten im Spiel wett.
Nach drei Pflichtspielen, die alle verloren gingen, stellt sich nun die Frage, ob Lamine Sané wirklich der Fels in der Brandung ist, den sich die Bremer Verantwortlichen für ihre Abwehrreihe gewünscht hatten. Für 1.500.000 ist L. Sané definitiv zu teuer, um als talentierter, aber erfolgloser Spieler in der Kadern der Comunio-Manager zu bleiben. Es gibt derzeit definitiv bessere Innenverteidiger für weniger Geld auf dem Markt. Daher verkaufen und die Entwicklung Lamine Sanés erstmal beobachten.
Zu den bereits Verletzten Max Kruse, Justin Eilers, Santiago Garcia, Claudio Pizarro und Philipp Bargfrede kommt nun noch eine neue Personalie hinzu.
Luca Caldirola, Abwehr, 600.000
Caldirola wusste in der letzten Saison beim SV Darmstadt 98 sehr zu überzeugen. Daher kam er nach der Leihe auch wieder zurück zu Werder. Er ist ein Kämpfer, was ihm gerade im Spiel der Darmstädter zugute kam. In Bremen ist diese Tugend zwar auch gefragt, doch konnte er bislang keinen Erfolg damit erzielen.
Zudem hat sich Caldirola nun auch noch verletzt. Aus den Schlussminuten des Spiels am Sonntagnachmittag brachte er einen Bruch des Außenknöchels mit nach Bremen. Ein Pause von drei bis vier Monate steht nun für den Innenverteidiger an.
Unser Tipp: Verkaufen und definitiv nicht neu verpflichten. Caldirola könnte zwar mit seinem Kampfgeist nach seiner Verletzungspause wieder ein Faktor im Spiel der Bremer werden, weist aber aktuell mit -8 Punkten auf dem Konto nicht die beste Bilanz vor. Sein Marktwert wird außerdem weiter sinken. Somit könnte man jetzt noch Geld aus der Personalie ziehen, das anderswo besser angelegt ist.
Fallou Diagne, Abwehr, 980.000
Der robuste Innenverteidiger aus dem Senegal bekam gegen den FC Bayern München seine Chance und versagte, wie die ganze Bremer Mannschaft gegen frei aufspielende Bayern, völlig. Gegen den FC Augsburg kam er nicht zum Einsatz. Das könnte sich nach dem Ausfall Caldirolas zwar ändern, aber es ist nicht gesagt, dass Diagne auch den entsprechenden Erfolg vorweisen wird. Für den aktuellen Marktwert sollte man Diagne daher eher abgeben.
Theodor Gebre Selassie, Abwehr, 510.000
In den letzten Jahren war Selassie auf der Position des rechten Außenverteidigers gesetzt. Nun könnte sich für ihn aber eine ungewohnte Situation einstellen. Mit der Verpflichtung des Ex-Ingolstädters Robert Bauer kam ein aufstrebendes Abwehrtalent an die Weser, das seine Leistungen bereits beim Bundesligakonkurrenten aus dem Süden unter Beweis gestellt hat.
Bauer hat seine Stärken genau da, wo Selassie seine größten Schwächen offenbart – im Defensivverhalten. Die Chance für Selassie könnte darin bestehen, dass Skripnik nach den vielen Ausfällen, den jungen Bauer weiterhin auf links braucht. Ob aber allein gute Flanken und ein beherztes Offensivspiel des Außenverteidigers, der auch auch die Position des Rechtsaußen einnehmen kann, ausreichen, um ständig die erste Wahl zu bleiben und wertvolle Comunio-Punkte zu sammeln, bleibt fraglich.
Unser Fazit: Die Ära Selassie ist vorbei. Nur wenn Bauer woanders gebraucht wird, könnte der Tscheche seine Einsatzzeiten bekommen. Der Markwert wird nicht zwingend steigen und auch die Punkteausbeute bleibt suboptimal.
Florian Grillitsch, Mittelfeld, 1.010.000
Der österreichische Nationalspieler galt eigentlich im defensiven Mittelfeld als gesetzt und befindet sich aktuell in einem akuten Lieferengpass. Der Einsatz stimmt, aber die Ausbeute bleibt mangelhaft. Gegen den FC Bayern völlig überfordert, im Spiel gegen den FC Augsburg mit einer soliden Leistung ohne echte Akzente nach vorn zu setzen.
Aktuell sollte Grillitsch bei Comunio-Managern nicht ganz oben auf der Liste der zu kaufenden Spieler stehen. Besser man stellt ihn noch ein paar Spiele unter Beobachtung, bevor man sich konkret Gedanken um diese Personalie macht.