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Vier Bundesligaspieler kamen in diesem Winter bereits bei einem neuen Arbeitgeber unter. Wir haben das Comunio-Potenzial sowie das aktuelle Preis-Leistungs-Verhältnis von Sinan Kurt und Co. analysiert.
Kaan Ayhan, Eintracht Frankfurt, Abwehr, 2.140.000
Vor etwas mehr als zwei Jahren erfüllte sich der Traum von Kaan Ayhan. Am 8. Spieltag der Saison 2013/14 gab der Abwehrspieler sein Debüt für Schalke 04 in der Bundesliga. Der erste von 30 Einsätzen für den Verein, dessen Mitglied der 21-Jährige seit 1999 ist. Nach einer guten ersten Spielzeit kam der Innenverteidiger unter Roberto di Matteo in seinem zweiten Jahr immerhin noch gelegentlich zum Einsatz. Unter André Breitenreiter musste der türkische Nationalspieler sich nun jedoch ganz hinten anstellen. Nur eine Einwechslung am 4. Spieltag sorgte dafür, dass der Ur-Schalker sich entschied, seine Schuhe zumindest vorübergehend für einen anderen Verein zu schnüren.
In Frankfurt dürften sich die Einsatzchancen des Abwehrspielers stark verbessert haben. Zum einen, weil er als Wunschspieler zur Eintracht wechselte, zum anderen, weil die Konkurrenz in der Abwehrzentrale weniger übermächtig erscheint. Standen dem Youngster in Gelsenkirchen Schwergewichte wie Benedikt Höwedes oder Joel Matip im Weg, so bekommt er es bei seinem neuen Arbeitgeber vorerst „nur“ mit Marco Russ und David Abraham zu tun. Hinzukommen wird nach seinem Muskelfaserriss Carlos Zambrano. Comunio-Manager sollten dennoch vorsichtig sein. Die etablierten Kräfte werden ihre Plätze nicht ohne weiteres hergeben. Ayhan ist mit über 2 Millionen inzwischen außerdem recht teuer. Wer auf einen flexiblen Kader setzt, kann es mit dem bis zum Sommer verpflichteten Leihspieler aber durchaus versuchen.
Jonas Hofmann, Borussia Mönchengladbach, Mittelfeld, 5.220.000
Jonas Hofmann ist der bundesligaintern gewechselte Spieler, der bereits am längsten bei seinem Verein weilt. Was sich bereits vor Weihnachten andeutete, wurde im neuen Jahr endgültig Realität: Der 23-Jährige schloss sich für etwa acht Millionen Euro Borussia Mönchengladbach an und möchte dort die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmen. Nachdem sich sein Intermezzo beim FSV Mainz 05 verletzungsbedingt wenig erfolgreich gestaltete und er unter Thomas Tuchel im Verlauf der Hinrunde immer seltener zum Einsatz kam, zog Hofmann die Reißleine. In Mönchengladbach könnte Hofmann auf den offensiven Außenbahnen oder als hängende Spitze zum Einsatz kommen.
Abzuwarten bleibt, wie sich der Mittelfeldspieler gegenüber der teaminternen Konkurrenz positionieren kann. Besonders Fabian Johnson und Ibrahima Traoré spielten sich in der Hinrunde in den Vordergrund. Neben dem aktuell verletzten André Hahn melden ansonsten Thorgan Hazard und der noch in der Reha befindliche Patrick Herrmann Ansprüche an. Zu Beginn der Hinrunde wird Hofmann allerdings definitiv seine Einsatzzeiten erhalten. Bei Comunio spricht deshalb momentan einzig der relativ hohe Marktwert von 5,2 Millionen gegen einen Transfer.
Sinan Kurt, Hertha BSC, Sturm, 1.680.000
„Willkommen im Klub“ heißt es für Sinan Kurt. Der Offensivspieler unterzeichnete am heutigen Mittwoch einen Dreijahresvertrag bei Hertha BSC und ist somit auch im Kreis der ligaintern gewechselten Akteure der vorerst letzte Neuzugang. Kurios dabei: Der 19-Jährige wechselte ausgerechnet zu dem Verein, gegen den er seinen bisher einzigen Bundesligaeinsatz verzeichnen konnte. Die geringe Erfahrung spricht auch für eine Vorsicht bei Comunio. Trotz einer Menge Vorschusslorbeeren ist die kurzfristige Bundesligatauglichkeit des früheren Mönchengladbachers nicht gesichert. Wohl auch deshalb wurde der Youngster mit einem Kontrakt bis 2019 ausgestattet, der im Übrigen eine Rückkaufoption beinhaltet. Letzteres wiederum sorgte dafür, dass Kurt zum Schnäppchen-Preis von einer halben Million Euro in die Hauptstadt transferiert wurde. Bei Comunio ist der schnelle Dribbler inzwischen bereits rund 1,7 Millionen teuer. Für dieses Geld bekommt man einen Spieler, der sich zunächst wohl über Einwechslungen beweisen darf.
Adam Szalai, Hannover 96, Sturm, 2.770.000
Schon kurz nach dem Saisonstart deutete sich an, dass sich die Liaison zwischen Adam Szalai und der TSG Hoffenheim nach nur einem Jahr bereits wieder dem Ende zuneigen könnte. Mit Kevin Kuranyi, Eduardo Vargas und Mark Uth hatten die Kraichgauer einige zentrale Angreifer verpflichtet, die dem Ungarn im Wege stehen sollten. Im Verlauf der Saison kam der 28-Jährige zwar noch auf vier Einsätze, konnte dabei aber kaum Eigenwerbung betreiben. In der Rückrunde wird er nun auf Leihbasis für den Tabellennachbarn Hannover 96 auf Torejagd gehen. 600.000 ließen sich die Niedersachsen das Engagement des langen Mittelstürmers kosten, der sich mit guten Leistungen auch für eine Europameisterschaftsteilnahme empfehlen möchte.
Bei Comunio ging Szalais Marktwert seit dem Bekanntwerden eines möglichen Wechsels um mehr als 2 Millionen in die Höhe. Unter Thomas Schaaf dürfte er als Stammspieler in die Rückrunde gehen, bleibt aber natürlich dennoch von den Zuspielen der bisher selten gefährlichen Hannoveraner Mittelfeldspieler abhängig. 2,7 Millionen bergen deshalb ein gewisses Risiko.