17 Spieltage sind gespielt: Die 51. Bundesliga-Saison ist spektakulär, erfrischend – an der Spitze allerdings schon jetzt ein wenig langweilig. Comunioblog schätzt die Halbserie der Klubs ein. Teil eins.
Eintracht Braunschweig (11 Punkte, 18. Platz): Dass die Saison nicht einfach werden würde, war wohl allen Beteiligten in Braunschweig klar. Viele sahen die Demut im Umgang mit dem überraschenden Aufstieg sogar als großen Vorteil der Löwen. Keine Träumerei, keine finanzielle Unvernunft, sondern harte Arbeit sollte die Braunschweiger in die Reichweite des Klassenerhalts bringen – bislang mit durchschnittlichem Erfolg. Zwar sorgte die Mannschaft um Trainer Torsten Lieberknecht durch Siege gegen Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim durchaus für Überraschungen, gegen direkte Konkurrenten reichte es allerdings noch nicht einmal zum Sieg. Im Kampf um den Klassenerhalt eindeutig zu wenig. Mut macht der Blick auf die Tabelle: Lediglich drei Punkte fehlen auf den Relegationsplatz.
Zum Vergleich: Die Saisonvorschau von Eintracht Brauschweig
1. FC Nürnberg (11 Punkte, 17.Platz): Eine richtig bittere Hinrunde für den Club. Als einzige Mannschaft in den europäischen Spitzenligen hat Nürnberg noch kein einziges Spiel gewonnen. Eine beeindruckende Statistik, immerhin haben die Franken „nur“ sechsmal verloren und damit lediglich eine Niederlage mehr auf den Konto als Borussia Dortmund. Der Trainerwechsel hin zu Gertjan Verbeek hat den Nürnbergern eigentlich gutgetan: Der Niederländer lässt mit klarer Handschrift Fußball spielen. Allerdings klebt der Mannschaft das Pech an den Füßen – in der Aluminiumstatistik liegt Nürnberg auf Rang eins, dazu kommen fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen (siehe Hannover). Platzt der Knoten beim Club, ist eine große Aufholjagd in der Rückrunde durchaus realistisch.
Zum Vergleich: Die Saisonvorschau vom 1.FC Nürnberg
SC Freiburg (14 Punkte, 16. Platz): Nicht viele wunderten sich im Frühjahr, als Trainer Christan Streich nach überragender Saison und Europa-League-Qualifikation davon sprach, in der kommenden Spielzeit gegen den Abstieg spielen zu müssen. Er sollte Recht behalten. Die Mischung aus Dreifachbelastung, der Integration neuer Spieler und vielen Verletzungen stieß Freiburg mitten in den Abstiegskampf. Zwar spult der Sportclub noch immer die meisten Meter der gesamten Bundesliga innerhalb einer Partie ab, doch viel zu oft scheiterten Erfolge an individuellen Patzern und an fehlender Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Kasten. Drittschlechteste Offensive, dazu 31 Gegentreffer. Vielleicht kommt die Winterpause zur rechten Zeit: Ohne die Belastung in Europa ist Freiburg ähnlich wie der Club dazu in der Lage, für Furore zu sorgen.
Zum Vergleich: Die Saisonvorschau vom SC Freiburg
Eintracht Frankfurt (15 Punkte, 15. Platz): Wie im Breisgau haben auch die Hessen mit den Auswirkungen der Europa League zu kämpfen – allerdings im anderen Maße. Die Frankfurter zelebrierten die Spiele auf internationalem Parkett und haben sich in beeindruckender Manier für das Sechzehntelfinale qualifiziert. Doch so gut die Leistungen in Europa waren, so erfolglos waren sie in der heimischen Liga. Lediglich drei Siege aus 17 Partien. In der heimischen Arena gelang Frankfurt kein einziger Sieg. Die Winterpause kommt also auch am Main wie gerufen. „Jetzt haben wir ein bisschen Zeit, uns auszukurieren und Kräfte zu sammeln“ sagt Sebastian Jung. „Und dann greifen wir im neuen Jahr wieder an.“
Zum Vergleich: Die Saisonvorschau von Eintracht Frankfurt
Hamburger SV (16 Punkte, 14. Platz): Wieder waren die Hamburger mit ambitionierten Zielen in die neue Saison gegangen. Doch wie so oft gibt es eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Auch unter dem neuen Coach Bert van Marwijk hat sich der Erfolg noch nicht eingestellt. Wo geht es in der Rückrunde für den HSV hin? Mit Blick auf die Tabelle steckt der Bundesliga-Dino zurzeit im Abstiegskampf.“ In der Vorbereitung müssen wir sehen, dass wir sehr konzentriert arbeiten“, sagt Sportdirektor Oliver Kreuzer. „Jetzt sind wir unten drin. Wir haben uns selbst in die Situation gebracht. Da müssen wir sehen, dass wir uns schnellstens aus der Region verabschieden.“