Am Dienstagabend steigen die Rückspiele der WM-Playoffs. Frankreich muss die Hinspiel-Niederlage gegen die Ukraine vergessen machen – Kapitän Franck Ribéry ist Hoffnungsträger und Sündenbock zugleich. Schweden setzt gegen Portugal ganz auf Zlatan Ibrahimovic.

Frankreich – Ukraine
Hinspiel: 0:2
Dienstag, 19. November, 21 Uhr
Stade de France, Paris

In der Grande Nation hängt seit der 0:2-Niederlage im Hinspiel gegen die Ukraine der Haussegen gehörig schief. „Alerte Rouge“ – „Alarmstufe Rot“, so titelte das Fußball-Magazin „L’Équipe“ nach dem Debakel in Kiew. Und die Pariser Boulevard-Zeitung „Le Parisien“ findet die Situation „zum Weinen traurig“.

Die Spieler der Equipe Tricolore stehen allesamt in der Kritik – öffentlich wie intern. Kapitän Franck Ribéry ist dabei zugleich Sündenbock und Hoffnungsträger. Der Boulevard warf ihm vor, in Kiew gedanklich nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein. Auf der anderen Seite ist er es, der im Rückspiel im Stade de France den Karren aus dem Dreck ziehen soll.


Das Problem der Franzosen ist, dass sie sich zu wenige Torchancen erspielen. Franck Ribéry, Karim Benzema, Olivier Giroud, Samir Nasri – an hochkarätigen Individualisten mangelt es Frankreich sicher nicht. Aber die Spieler funktionieren nicht als Mannschaft, weshalb Torgefahr meist Mangelware ist. Und dass die Ukraine nun seit sechs Pflichtspielen ohne Gegentor ist, dürfte die Bleus auch nicht gerade euphorisch stimmen.

Für Nationaltrainer Didier Deschamps geht es am Dienstagabend auch um seinen Posten. Sollte Frankreich sich zum ersten Mal seit 20 Jahren nicht für die WM-Endrunde qualifizieren, ist Deschamps wohl seinen Job los. Verzichten muss er am Dienstag auf Laurent Koscielny, der im Hinspiel wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte. Die Ukraine wird ohne Alexander Kucher ins Spiel gehen, er wurde in Kiew mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen.

Comunio-Videotutorial: Prämien / Gutschriften und Sanktionen

Schweden – Portugal
Hinspiel: 0:1
Dienstag, 19. November, 20.45 Uhr
Friends Arena, Solna

Das Duell zwischen Schweden und Portugal wurde von Anfang an vor allem als das Aufeinandertreffen zweier Titanen gesehen: Zlatan Ibrahimovic auf der einen Seite, Cristiano Ronaldo auf der anderen.

Runde eins in diesem Duell ging an den Portugiesen – er war es, der sein Team im Hinspiel per Flugkopfball zum Sieg führte. In Portugal sind sie schon dabei, ihrem Idol ein Denkmal zu bauen – für manche scheint es nach dem Sieg im Hinspiel nur noch Formsache zu sein, dass die Iberer sich für die WM 2014 in Brasilien qualifizieren.

In Schweden beruft man sich derweil auf alte Tugenden – und auf Zlatan Ibrahimovic. Nationalspieler Erkan Zengin sagte der schwedischen Tageszeitung „Aftonbladet“: „Zlatan wird treffen, drei Mal. Es wird keine Verlängerung geben. Wir werden uns in 90 Minuten durchsetzen.“

Im Hinspiel hielt Schweden vor allem in der ersten Halbzeit gut dagegen. In der zweiten Hälfte war Portugal dann aber überlegen und erarbeitete sich mehr Möglichkeiten. Ibrahimovic hatte in Halbzeit zwei keine Szenen mehr, weil die schwedische Mannschaft zu sehr damit beschäftigt war, das eigene Tor zu verteidigen.

Neues aus der Comstats-Kiste
Comstats Statistiken Comunio

Es ist mal wieder Zeit für ein paar Statistiken von Comunio! Wer punktet beständig, wer ist eine Überraschung? Antworten von Comunioblog!

weiterlesen...

Rumänien – Griechenland
Hinspiel: 1:3
Dienstag, 19. November, 20 Uhr
National Arena, Bukarest

Im Hinspiel gingen Rumänien und Griechenland unerwartet schonungslos aufeinander los, keine Spur von Rasenschach. Vier Tore, sechs Gelbe Karten, dazu einmal Gelb-Rot für Rumäniens Lazar – so liest sich die Spielstatistik. Das bessere Ende erwischten die Griechen, die sich mit ihrem Heimsieg eine komfortable Ausgangssituation erspielt haben.

Matchwinner auf Seite der Griechen war Kostas Mitroglu, der zwei Tore schoss. Sein Teamkollege Dimitrios Salpingidis war einmal erfolgreich. Dortmunds Sokratis stand bei den Griechen in der Startformation. Für die Rumänen traf Bogdan Stancu.

In Bukarest können die Griechen nun defensiv beginnen und auf Konter warten. Rumänien müsste hingegen schon einen perfekten Tag erwischen, um am Ende doch noch das Ticket für die WM in Händen zu halten.

Der Aufschwung des VfL Wolfsburg in Zahlen – Comunioblog blickt in die Statistik

Island – Kroatien
Hinspiel: 0:0
Dienstag, 19. November, 20.15 Uhr
Maksimir, Zagreb

Alles offen im Spiel Island gegen Kroatien! Beim Hinspiel in Reykjavik trotzten die Isländer dem Favoriten ein torloses Remis ab und träumen nun davon, sich am Dienstagabend zum ersten Mal in der Geschichte für die Endrunde eines Turniers zu qualifizieren.

Und das, obwohl die Gastgeber sich selbst dezimierten: In der 50 Minute sah Olafur Skulason die Rote Karte, nachdem er Perisic zu Fall brachte und der Schiedsrichter auf Notbremse entschied. In 40 Minuten Überzahl schafften es die Kroaten aber nicht, den erlösenden Treffer zu landen. Auch, weil Islands Schlussmann Hannes Thor Halldorsson über sich hinaus wuchs und beste Torchancen der Kroaten entschärfte.

Dass es nun beim Rückspiel in Zagreb ein heißer Tanz werden könnte, haben sich die Kroaten selbst zuzuschreiben. Auf dem Papier ist das Spiel jedoch eine klare Angelegenheit: In den Reihen der Kroaten befinden sich mit Mario Mandzukic (Bayern München), Ivan Perisic, Ivica Olic (beide VfL Wolfsburg), Milan Badelj und Ivo Ilicevic (beide Hamburger SV) fünf aktuelle Bundesliga-Profis, dazu kommt Luka Modric von Real Madrid, der ein Spiel auch alleine entscheiden kann. Der Star der Isländer, Kolbeinn Sigthorsson von Ajax Amsterdam, fällt hingegen mit einer Knöchelverletzung aus, ebenso der rotgesperrte Olafur Skulason. Eigentlich eine klare Angelegenheit. Eigentlich…

Du spielst noch nicht Comunio? Das solltest Du ändern!