Die Teilnahme an der WM 2014 ist für den Iran schon der größte Erfolg. Die Hoffnungen ruhen in Brasilien auf Kapitän Javad Nekounam und Ex-Bundesliga-Profi Ashkan Dejagah.
Qualifikation:
Relativ souverän setzte sich der Iran in der Gruppenphase gegen Katar, Bahrain und Indonesien durch. Als erster ging man in die Play-off-Gruppe. Und dort drehte man richtig auf. Mit 16 Punkten in acht Spielen holte man sich den Gruppensieg und damit die direkte Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien. In einer starken Partie konnte man am Ende sogar gegen Südkorea gewinnen. Ein Spiel, das sinnbildlich für die Spielweise der Iraner zu sehen ist. In der Defensive stand man extrem kompakt und sicher. Nach vorne setzte man durch schnelle Konter immer wieder Nadelstiche. Ob das gegen die Gruppengegner Argentien und Bosnien-Herzegowina allerdings reichen wird, ist fraglich.
Comunio2014-Kader:
Ein Blick auf den Comunio2014-Kader zeigt, dass es hier nicht viel zu holen gibt. Große Punktgewinne darf man sich nicht von den Spielern erhoffen. Einzig vier von ihnen sind über eine Million Euro wert. Auf diese vier Spieler hofft auch Trainer Carlos Queiroz. Einer von ihnen ist Javad Nekounam. Der inzwischen 33-Jährige schnürt derzeit seine Fußballschuhe für Al Kuwait Sports Club. Aber immerhin 149 Spiele absolvierte der Kapitän der iranischen Nationalmannschaft in der Primera Division für Osasuna. Nekounam ist für 1,64 Millionen Euro derzeit bei Comunio2014 zu haben. Als vermutlich einzige Sturmspitze wird Reza Ghoochannejhad auflaufen. Bei diesem Nachnamen bleiben sicher einige Comunio-Spieler hängen. Der 25-Jährige kostet 1,28 Millionen Euro. In der abgelaufenen Spielzeit schoss er für den englischen Zweitligisten Charlton Athletic aber nur ein Tor.
Teuerster Spieler:
Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 20.000 Euro ist der bereits erwähnte Nekounam der teuerste Spieler der Iraner. Er zieht die Fäden im Mittelfeld der Mannschaft von Trainer Queiroz. Knapp hinter dem Ex-Spanien-Legionär steht Ashkan Dejagah mit einem Marktwert von 1,62 Millionen Euro. Der Ex-Spieler vom VfL Wolfsburg ist Stammspieler und Leistungsträger beim FC Fulham von Felix Magath. Der 27-Jährigen ist in England zur Führungspersönlichkeit gereift und will das auch bei der WM 2014 zeigen.
Comunio-Schnäppchen:
Im Grunde ist jeder im Team der Iraner ein Schnäppchen. Für positive Momente und Comunio-Punkte könnte als einer der wenigen aus dieser Mannschaft wohl noch Dejagah. Gleiches gilt auch für Masoud Shojaei, der bei UD Las Palmas sein Geld in der zweiten spanischen Liga verdient. Dort konnte er immerhin schon fünf Tore erzielen und zehn weitere vorbereiten. Außerdem wurden für Shojaei immerhin einmal 1,2 Millionen Euro Ablösesumme von Sharjah Cultural Sports Club bezahlt und auch er spielte schon für Osasuna 100 Mal in der Primera Division.
Trainer:
Der portugiesische Trainer Carlos Queiroz ist seit dem 4. April 2011 verantwortlich für die Nationalmannschaft des Iran. Der 61-Jährige hat dabei eine enorm große Trainererfahrung. Er war unter anderem bereits verantwortlich für die portugiesische Nationalmannschaft, Real Madrid und Sporting Lissabon. Als Co-Trainer stand er außerdem 229 Spiele an der Seite von Sir Alex Ferguson bei Manchester United. Alleine die geglückte WM-Qualifikation ist für Trainer Queiroz bereits ein Erfolg.
Erfolge:
Insgesamt trat der Iran bei vier Weltmeisterschaften (inklusive der kommenden) an und konnte sich für drei Olympische Sommerspiele qualifzieren. Global gesehen konnte der Iran also noch nicht große Erfolge einfahren. Im asiatischen Raum ist man dagegen eine kleine Macht. Vor allem in den Jahren 1968, 1972 und 1976 war der Jubel groß im Iran. Denn in diesen Jahren stand die Nationalmannschaft im Finale der Asianmeisterschaften – jedes Finale wurde gewonnen. In der FIFA-Weltrangliste rangiert man auf dem 42. Platz.
Kuriositäten:
Vor der WM sagte Verbandspräsident Ali Kafaschian, dass die Spieler ihre Trikots nicht mit anderen Spielern nach einem Spiel tauschen sollen. Denn sie müssen „sparsam“ mit den Jerseys von Ausrüster Uhlsport umgehen. Nach der Meinung von Kafaschian habe man zu wenig Trikots. Alles Quatsch, wie der deutsche Ausrüster inzwischen bekannt gab. Diese Aussage sei „ebenso falsch wie absurd“. Auch Ersatztorwart Ali-Resa Haghighi hat seine lieben Probleme mit den Trikots von Uhlsport. Er sagte, dass sein Trainingsanzug nach dem ersten Waschen bereits eingelaufen sei. „Dass unsere Polyesterware eingehen soll, ist nach allen unseren Tests nicht ansatzweise nachvollziehbar“, so Uhlsport. Man darf gespannt sein.
Prognose:
Im Grunde kann der Iran nur gewinnen. Gegen Argentinien wird wohl nichts zu holen sein, dafür ist die Abwehr und der Keeper einfach zu schwach. Aber gegen Bosnien-Herzegowina und vor allem Nigeria könnte die Abwehrtaktik der Iraner aufgehen. Vielleicht schafft die Mannschaft von Trainer Carlos Queiroz sogar die große Überraschung und kann sich als Zweiter der Tabelle durchsetzen. Aber auch ein Vorrundenaus ist möglich und realistisch. Der Iran ist eine große Wundertüte.