Ein erfahrener Coach auf der Bank, dazu eine Mischung aus talentierten und erfahrenen Spielern: Russland könnte eine Überraschung bei der WM werden. Achtung Jogi, pass‘ auf die Sbornaja auf!
Qualifikation:
In der Quali-Gruppe lieferte sich Russland ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Portugal. Die Sbornaja setzte sich letztendlich mit 21 Zählern und drei Punkten Vorsprung gegen die Südeuropäer durch. Im direkten Duell gab es für das Heimteam jeweils einen 1:0-Erfolg. Kaum zu glauben: Für die Russen ist es nach 1994 und 2002 erst die dritte WM-Teilnahme.
Comunio2014-Kader:
Eins ist klar: Russische Fußballer können einiges. Doch hängt ihn seit jeher auch immer ein gewisses Phlegma an, wenn es um die ganz großen Spiele geht. Dennoch scheinen viele Comunio2014-Manager auf russisches Blut zu setzen. Die Fakten für unseren WM-Ableger: Coach Fabio Capello hat seine endgültige Mannschaft noch nicht benannt – noch dürfen sich also 30 Spieler Hoffnungen machen, mit nach Brasilien zu reisen. Von ihnen sind genau 15 Akteure mehr als eine Million Euro wert. Die Gesichter der Sbornaja sind gleichzeitig auch die preisintensivsten Spieler. Zu nennen sind vor allem Aleksandr Kerzhakov und Igor Denissow. Wenn der 23-Kader spätestens am 2. Juni feststeht, sollte der Preis für den ein oder anderen noch in die Höhe gehen.
Teuerster Spieler:
Aleksandr Kerzhakov. Der Knipser von Zenit St. Petersburg ist zwar schon 31 Jahre alt, doch für ein paar Hütten ist er noch immer gut. Kerzhakovs Technik und sein Abschluss innerhalb des Strafraums machen ihn für die russische Nationalelf unverzichtbar. Seine diesjährige Saison war auf persönlicher Ebene allerdings nicht vom ganz großen Erfolg geprägt. 19-mal wurde Kerzhakov eingesetzt, allerdings stand er nur bei elf Spielen von Beginn an auf dem Platz. Seine Stats in der russischen Premier Liga: sechs Treffer und drei Vorlagen. Zurzeit liegt sein Comunio2014-Marktwert bei über sieben Millionen Euro. Ein ganz schön teures Vergnügen, oder?
Comunio-Schnäppchen:
Bereits bei der Europameisterschaft 2012 spielte sich Alan Dzagoev in den Vordergrund. Doch der Druck ist riesig. Die russische Öffentlichkeit verlangt vom offensiven Mittelfeldspieler ZSKA Moskaus nicht weniger als die Nachfolge Andrei Arshavins. Eine zu schwere Last? Schafft es Dzagoev allerdings, in Brasilien sein absolutes Top-Niveau zu erreichen, ist er für seine Gegner nur schwer zu halten. Der 23-Jährige ist torgefährlich, schnell und immer in der Lage, den entscheidenden Pass zu spielen. Sein Comunio2014-Marktwert liegt momentan bei vergleichsweise schlappen 2,9 Millionen Euro.
Trainer:
Mit Fabio Capello verfügt das russische Nationalteam über einen der erfahrensten und profiliertesten Trainer im Fußball-Geschäft. Der Italiener ist seit 2012 Coach der Sbornaja. Aufgrund der erfolgreichen WM-Quali verlängerte der russische Verband den Vertrag mit Capello vorzeitig bis 2018. Der größte Erfolg seiner Karriere ist der Gewinn der Champions League mit dem AC Milan 1994. Bei der letzten WM war er Teammanager der Three Lions und scheiterte im Achtelfinale gegen Deutschland.
Erfolge:
Die ganz großen Erfolge sind lange her. 1960 wurde die damalige UdSSR Europameister, drei Vize-Titel folgten bis zum Zusammenbruch des Landes. Nach der Wende ging nicht mehr ganz so viel. Größter Erfolg nach den politischen Umwälzungen ist das Erreichen des Halbfinals der EM 2008. Dort scheiterte das Team um den Coach Guus Hiddink am späteren Turniersieger Spanien mit 0:3.
Kuriositäten:
Ob es kurios ist? Vielleicht. Aber es ist schon etwas besonders. Im vorläufigen 30-Mann-Kader stehen sage und schreibe 29 Akteure, die in der heimischen Liga ihr Geld verdienen. Für eine vergleichsweise große Fußball-Nation, die in ihrer Geschichte einige der besten Fußballer aller Zeiten hervorgebracht hat, ein sehr erstaunliches Faktum. Übrigens: Einziger Legionär ist ein alter Bekannter: Pavel Pogrebnyak vom FC Reading.
Prognose:
Obacht, Deutschland! Die Russen sind ein potentieller Gegner in der Runde der letzten Sechzehn. Vorher muss sich die Sbornaja mit Belgien, Südkorea und Algerien messen. Ein Weiterkommen ist angesichts der Gruppe durchaus machbar. Lediglich die Frage, wer an Eins in das Achtelfinale einzieht, scheint von Bedeutung. „Realistisch betrachtet, wäre das Überstehen der Gruppe und der Einzug ins Viertelfinale ein gutes Resultat“, sagt Fabio Capello. Ob das allerdings eintritt? Fraglich, immerhin würden neben Deutschland auch Portugal, Ghana oder die USA auf Russland warten.