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Viele verbinden mit Saudi-Arabien nur die 0:8-Niederlage gegen Deutschland bei der WM 2002. Zuletzt verpassten die Grünen Falken zweimal die Weltmeisterschaft, jetzt sind sie wieder da – mit erhöhten K.o.-Chancen.
Qualifikation: In der Qualifikation über die Asiatische Fußballkonföderation kam Saudi-Arabien spielend leicht in die Endrunde und beendete diese knapp hinter Japan, aber noch vor Australien. Damit war die fünfte WM-Teilnahme perfekt, während Australien erst nach dem Gang in die Playoffs gegen Syrien durchatmen konnte. Bemerkenswert: Mit sage und schreibe 16 Toren war Saudi-Arabiens Stürmer Mohammed Al-Sahlawi der erfolgreichste Schütze der asiatischen Qualifikation.
Comunio2018-Kader: Der Kader von Saudi-Arabien ist insgesamt einer der günstigsten bei Comunio2018. Einzig Stürmer Al-Sahlawi und Spielmacher Al-Jassim haben einen siebenstelligen Marktwert, so manchen potenziellen Stammspieler bekommen Comunio-Manager bereits für eine halbe Million. Als günstige Füllspieler machen Akteure wie Ateef und Omar Hawsawi durchaus Sinn.
Player to watch: Mohammed Al-Sahlawi ist definitiv der Spieler, der für Saudi-Arabien den Unterschied ausmachen kann. Seine Torstatistik aus der Qualifikation belegt das eindrucksvoll. Stürmer von vermeintlich weniger starken Nationen hängen bei WM-Endrunden zwar häufiger in der Luft, doch die Gruppe mit Russland, Ägypten und Uruguay ist eine, in der sich auch Saudi-Arabien behaupten kann. Gelingt dies mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, wird Al-Sahlawi wieder netzen.
Youngster to watch: Ganz junge Spieler findet man im Kader der Grünen Falken nur sehr selten. Fahad Al-Muwallad, 23 Jahre jung, hat bereits einige Erfahrung gesammelt. In 42 Länderspielen erzielte der Flügelspieler zehn Tore. Sein Ausflug in die spanische Liga, ein Leihgeschäft mit Levante in der vergangenen Rückrunde, war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Mindestens als Joker wird Al-Muwallad bei der WM dennoch wertvoll sein.
Trainer: Nachdem Bert van Marwijk die Saudis zur WM geführt hatte, gab es keine Einigung auf einen neuen Vertrag. Nun trainiert der Niederländer das australische Team. Seit Ende November ist Juan Antonio Pizzi im Amt. Der 49-jährige Spanier verpasste mit Chile die Qualifikation denkbar unglücklich. Immerhin: Von seinen ersten sechs Spielen als Trainer Saudi-Arabiens verlor Pizzi lediglich gegen Belgien
Erfolge: Die Erfolge der Fußball-Nationalmannschaft von Saudi-Arabien halten sich vor allem in der jüngeren Vergangenheit in Grenzen. Bei der WM dabei zu sein, kann hier bereits als Erfolg gewertet werden. Seit 2006 ist es die erste Teilnahme, insgesamt ist es die fünfte. 1984, 1988 und 1996 wurde Saudi-Arabien Asienmeister, 1989 sogar U17-Weltmeister. Vielleicht kein Zufall, dass in den 5 bis 17 Jahren nach diesem Erfolg der Junioren alle vier WM-Qualifikationen gemeistert wurden.
Kuriositäten: Ganze neun Spieler ließ Saudi-Arabien im Januar nach Spanien verleihen – unser Youngster to watch ist nur einer davon. Eine Klausel, wonach diese Akteure auch eingesetzt werden mussten, gab es nicht. Dafür strichen Levante, Villareal & Co. lukrative Sponsorenverträge ein. Ob dieser Aktionismus das Team aus Saudi-Arabien tatsächlich stärker gemacht hat?
Prognose: Die Gruppe mit Russland, Ägypten und Uruguay gilt zwar als die schwächste der Weltmeisterschaft, doch auch hier sind die Saudis Außenseiter – allerdings nicht so chancenlos, wie sie in anderen Gruppen wären. Dass sie sich mit guten Teamleistungen vor Teams wie Japan und Australien nicht verstecken müssen, hat die Qualifikation gezeigt. Es wäre eine Überraschung, wenn Saudi-Arabien das Achtelfinale erreichen würde. Besser als 2002, als sie direkt den Auftakt gegen Deutschland mit 0:8 verloren