Die Schweiz hofft, zum ersten Mal seit über 60 Jahren wieder ins Viertelfinale einzuziehen

Foto: imago/Sportfoto Rudel

Bei den letzten Turnieren zählte die Schweiz stets zu den Geheimtipps – ohne wirklich für Furore sorgen zu können. Mittlerweile sind Glanz und Hype etwas verflogen. Ist trotzdem mehr drin für die Nati?

Qualifikation: Völlig problemlos spazierte die Schweiz durch die Qualifikation zur WM, gewann neun von zehn Spielen – und musste dennoch zum Nachsitzen in die Playoffs. Portugal rollte genau so wie die Schweiz über die Konkurrenz in der zugegeben schwachen Gruppe B mit Ungarn, den Färöer, Lettland und Andorra hinweg. Im direkten Vergleich gewannen die beiden dominierenden Nationen jeweils ihr Heimspiel. Letztlich gab das Torverhältnis den Ausschlag zugunsten Portugals. In den Playoffs setzte sich die Schweiz minimalistisch durch. In Nordirland gewann die Nati durch einen Elfmeter von Ricardo Rodriguez mit 1:0, zuhause reichte dann ein torloses Unentschieden.

Comunio2018-Kader: Angeführt von Granit Xhaka fehlen der Schweiz mittlerweile die anderen internationalen Spitzenspieler. Xhaka knackt aktuell fast die Fünf-Millionen-Grenze, die Ex-Bundesliga-Kicker Xherdan Shaqiri und Ricardo Rodriguez knacken bei Comunio die drei Millionen, einzig Stephan Lichtsteiner kommt ansonsten noch auf mehr als zwei Millionen. Wie immer wird die Nati von der Bundesliga dominiert. Gleich zwölf Kicker waren in der vergangenen Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv, Sechs weitere spielten in der Vergangenheit in Deutschland.

 

Player to watch: Die Schweiz agiert aus einer defensiv sicheren Grundordnung, die Abwehr stellt – trotz fehlender ganz großer Namen das Prunkstück des Teams dar. Ricardo Rodriguez und Stephen Lichtsteiner, die Außenverteidiger (!), zählen zu den besten Torschützen des Teams. Manuel Akanji ist unter Trainer Vladimir Petkovic gesetzt und hinterließ als einer der wenigen Dortmunder zum Ende der Saison 2017/2018 einen guten Eindruck. In einer defensiv starken Mannschaft könnte er bei der WM überzeugen – und ist mit nicht mal 1,5 Millionen ein Schnäppchen.

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Youngster to watch: Denis Zakaria zählte den zu den Überraschungen der vergangenen Bundesliga-Spielzeit. Der erst 21-Jährige spielte, wenn verfügbar, jedes Spiel für Borussia Mönchengladbach (zwei Spiele verpasste er verletzt, zwei aufgrund einer Gelbsperre) und hinterließ dabei einen durchaus positiven Eindruck. Auch in der Nationalmannschaft konnte Zakaria überzeugen und scheint im Kampf um die Position neben Granit Xhaka mittlerweile die Nase vor Remo Freuler zu haben. Mit dem erfahrenen Leader Xhaka neben sich auf der Sechs könnte Zakaria sich bei der WM in noch mehr Scout-Notizbücher spielen.

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Trainer: Vladimir Petkovic übernahm die Nati nach dem Aus bei der WM 2014 und ist mittlerweile seit rund vier Jahren tätig. Nach einem wenigstens respektablen Abschneiden bei der EM 2016 (Aus im Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen Polen) und einer überzeugenden Qualifikation scheint sein Job gesichert, sofern es beim anstehenden Turnier keine Katastrophe setzt. Petkovic baut auf eine defensiv sichere Mannschaft, ohne offensives Spektakel. Bei der EM erzielte das Team in vier Spielen nur drei Tore – und kassierte nur zwei.

Erfolge: Wer nach großen Erfolgen der Schweizer Nationalmannschaft sucht, wird allzu fündig nicht werden – und das, obwohl sich die Nati mittlerweile im internationalen Kreis etabliert hat und in der FIFA-Weltrangliste sogar auf Platz sechs steht. Bei der WM schaffte man es drei Mal ins Viertelfinale, das letzte Mal liegt allerdings mehr als 60 Jahre zurück. Bei der EM 2016, der WM 2014 und der WM 2006 schaffte man es in der jüngeren Vergangenheit in die K.o.-Runde. Ob diesmal mehr drin ist?

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Kuriositäten: Ein äußert ungewöhnliches Aus musste die Schweiz bei der WM 2006 in Deutschland verkraften. Die Nati scheiterte im Achtelfinale an der Ukraine – ohne im Turnier auch nur ein einziges Gegentor schlucken zu müssen. Nach einem 0:0 gegen Frankreich schlug das Team Südkorea und Togo mit 2:0, ehe es im Achtelfinale nach 120 Minuten 0:0 ins Elfmeterschießen ging. Ebenfalls kurios: Dort traf kein Schweizer Spieler. Marco Streller, Ricardo Cabanas und Tranquillo Barnetta verschossen allesamt. Mit 0:3 im Elfmeterschießen ging’s wieder nach Hause.

Prognose: Die Zeiten der Schweiz als Geheim- oder Mitfavorit scheinen langsam aber sicher vorüber. Xherdan Shaqiri umgibt nicht mehr die Aura eines internationalen Top-Spielers, Stephan Lichtsteiner hat seinen Zenit wohl bereits überschritten. Die K.o.-Runde sollte allerdings erneut drin sein. Eine erneute Sensationsvorrunde Costa Ricas erscheint unwahrscheinlich. Das zweite Gruppenspiel gegen Serbien könnte im Kampf ums Achtelfinale entscheidend werden. Dort dürfte dann jedoch spätestens Schluss sein – aller Voraussicht nach gegen Deutschland.

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