Foto: © imago / PanoramiC
Wer diese Mannschaft unterschätzt, wird sein blaues Wunder erleben. Der Senegal hat sowohl robuste Abräumer als auch Künstler in seinen Reihen. Sie könnten zur Überraschungself dieser WM werden.
Qualifikation: Extrem souverän hat sich der Senegal in der Quali-Gruppe mit Südafrika, Burkina Faso und den Kap Verden ungeschlagen als Sieger durchgesetzt und sich somit direkt qualifiziert. Dabei kassierte die Mannschaft gerade einmal drei Gegentore. Auch bei der Afrikameisterschaft im vergangenen Jahr schied der Senegal nur unglücklich im Elfmeterschießen gegen Kamerun aus. Grundsätzlich ist die physisch sehr starke Mannschaft schwer zu schlagen
Comunio2018-Kader: Es steckt enorm viel Qualität im Kader. Dass der Stammplatz von Salif Sane, einem der besten Bundesliga-Verteidiger der letzten Saison, alles andere als sicher ist, sagt dabei schon viel aus. Die meisten Spieler sind in England oder in Frankreich unter Vertrag. Herausragender Mann ist natürlich Champions-League-Finalist Sadio Mane vom FC Liverpool, der sich auch schon sehr weit oben im Martkwertsegment befindet. Mit Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel gibt es außerdem ein Innenverteidiger von Weltklasse-Format. Gemeinsam mit Mittelfeldspieler Idrissa Gueye vom FC Everton bildet dieses Trio eine qualitativ sehr hochwertige die Achse.
Player to watch: In einer gut aufgestellten Mannschaft ist Sadio Mane der Mann, der noch einmal deutlich herausragt. Der Außenstürmer von Liverpool hat in dieser Premier-League-Saison mit 17 Torbeteiligungen, davon zehn eigene Treffer, geglänzt. Er kann jederzeit den Unterschied ausmachen. Aber auch den bereits erwähnten Kalidou Koulibaly lohnt es, auf dem Notizblock zu notieren.
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Youngster to watch: Der 23-Jährige Keita Balde von der AS Monaco bringt mit Abstand das größte Entwicklungspotenzial mit. Der Außenstürmer mit spanischen Wurzeln wurde in Barcelonas La Massia ausgebildet, bei Lazio Rom zum Profi und ist inzwischen Leistungsträger bei Monaco mit Champions-League-Erfahrung. Fraglich ist jedoch sein Fitnesszustand, fiel er in den letzten Wochen doch wegen einer Oberschenkelverletzung aus.
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Trainer: Aliou Cisse war Teil der legendären Senegal-Elf, die es bei der WM 2002 bis ins Viertelfinale schaffte und unter anderem den damaligen Weltmeister Frankreich schlug. Der 42-Jährige mit den markanten Rastas genießt viel Respekt in seinem Land, nicht zuletzt auch, weil er von seinen bislang 29 Spielen seit seinem Amtsantritt 2015 nur drei verloren hat.
Erfolge: Abgesehen von ein paar Westafrikanischen Meisterschaften ist der Trophäenschrank leer. Selbst bei Afrikameisterschaften war Platz vier bislang das höchste der Gefühle. Als größter Erfolg zählt deshalb noch immer der bereits erwähnte Einzug ins Viertelfinale bei der WM 2002, der bislang übrigens einzigen WM-Teilnahme des Landes.
Kuriositäten: Senegal war an einen Fall „Hoyzer“ in der Qualifikation beteiligt. Der ghanaische Referee Joseph Lamptey hatte privaten Wetten vor dem Spiel Südafrika gegen Senegal platziert und gab Südafrika einen unberechtigten Elfmeter, der letztlich zur 1:2-Niederlage der Senegalesen führte. Der Skandal kam aber raus, Lamptey wurde lebenslang gesperrt und es gab ein Wiederholungsspiel, was der Senegal ein Jahr später 2:0 gewann.
Prognose: Die Mannschaft ist extrem zäh zu bespielen und schwer zu schlagen. Gleichzeitig hat sie tolle Offensivkünstler in ihren Reihen. Der Senegal hat absolut das Zeug dazu, die Gruppenphase zu überstehen, sogar die Rollen als Geheimfavorit könnten sie übernehmen. In Gruppe H gibt es außerdem keine Übermannschaft, allerdings befinden sich Polen, Kolumbien und Japan alle mehr oder weniger auf Augenhöhe.
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