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Vor zwei Jahren war Lukas Nmecha schon einmal beim VfL Wolfsburg. Jetzt kehrt der U21-Europameister dauerhaft zurück – und hat sich inzwischen enorm verbessert. 

Position

Lukas Nmecha ist ein flexibler Offensivspieler mit starkem rechten Fuß. Der 1,85 Meter große Angreifer fühlt sich auf der Mittelstürmer-Position am wohlsten, kann aber auch auf den Außenpositionen angreifen oder als Halbstürmer etwas tiefer aus dem Mittelfeld heraus agieren. 

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Bisherige Karriere

Der gebürtige Hamburger wanderte im Alter von neun Jahren mit seiner Familie nach England aus, wo er schnell zur Jugend-Akademie von Manchester City kam. Dort zeigte Nmecha zwar in der U23 in der Premier League 2 sehr gute Leistungen, war aber dennoch nie eine ernsthafte Option für Pep Guardiola. 

Ab 2018 ließ sich Nmecha immer wieder ausleihen, zweimal in die zweitklassige Championship zu Preston North End (41 Ligaspiele, 3 Tore) und den FC Middlesbrough (14 Spiele, kein Tor), und zwischenzeitlich – wir erinnern uns – auch an den VfL Wolfsburg. Allerdings hatte Oliver Glasner in der Rückrunde 2019/20 wenig Verwendung für ihn und setzte ihn in diesem halben Jahr insgesamt nur 128 Minuten ein. 

Der große Durchbruch folgte aber in der vergangenen Saison bei seiner Leihe zum RSC Anderlecht. In 41 Pflichtspielen traf er insgesamt 21 Mal und wurde fünftbester Torschütze in Belgien. Darüberhinaus entwickelte er sich zu einem richtigen Goalgetter in der U21 des DFB, wo er in 20 Spielen 12 Treffer erzielte und bei der vergangenen U21-EM nicht nur den Titel holte, sondern sich auch die Torjägerkrone aufsetzen konnte.

Wolfsburg hat die Entwicklung aufmerksam verfolgt und ihn nun für rund acht Millionen Euro fest verpflichtet und bekommt nun einen deutlich besseren Spieler, als bei der leihe Anfang 2020. 

Einstiegsmarktwert

Nmecha bekommt mit sieben Millionen einen Marktwert, der sich gewaschen hat. Nach Weghorst und Arnold ist er teuerster Wolfsburger und kann es schon mit Spielern wie Max Kruse oder Marcus Thuram aufnehmen. Außerdem steigt sein Marktwert empfindlich. Nmecha wird wohl bald einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. 

Situation

Das größte Problem für Nmecha ist Wout Weghorst. Der Niederländer ist im Sturmzentrum klar gesetzt. Die Rolle des Mittelstürmers dürfte also schon einmal wegfallen, wenngleich der VfL durch die Champions League deutlich höher belastet wird als in der Vorsaison. Mark van Bommel sieht Nmecha jedoch als „polyvalenten“ Spieler, also einer, der mehrere Positionen spielen kann. 

Vor allem auf den offensiven Außenbahnen gäbe es in einem möglichen 4-3-3 gewiss gute Chancen, sollte Ridle Baku wieder auf die Rechtsverteidiger-Position zurückrücken. Van Bommel gilt als klarer Verfechter dieses Systems.

Stammplatzkonkurrenten wären dann Renato Steffen, Josip Brekalo oder Joao Victor. Hier sollte sich Nmecha auf Augenhöhe befinden. Sollte es eine Zehner-Position geben, müsste sich Nmecha mit Maximilian Philipp oder Admir Mehmedi um einen Stammplatz streiten. Eine eher weniger wahrscheinliche Möglichkeit ist ein System mit zwei Spitzen, wo Nmecha an der Seite von Weghorst spielen könnte.

Allerdings gibt es auch zunehmend Gerüchte um einen etwaigen Wechsel von Weghorst. Sollte dieser Fall eintreten, würde sich plötzlich eine ganz neue Situation ergeben, Nmecha wäre dann mutmaßlich Stürmer Nummer eins bei den Wölfen.

Marktwertentwicklung

Aktuell geht es hier durch die Decke, doch es ist höchste Vorsicht geboten. Ein Stammplatz hat Nmecha, trotz zuletzt starker Entwicklung, noch lange nicht. Nach der U21-EM ist er außerdem mit körperlichem Rückstand in Wolfsburg aufgeschlagen. Sollte er, was gut möglich ist, zunächst nur die Jokerrolle haben, sind hier sechs bis sieben Millionen schnell verbrannt. 

Als Außenstürmer dürfte Nmecha außerdem wohl kaum so viele Tore schießen wie zuletzt. Dann wäre selbst in einem idealen Fall ein Marktwert von fünf bis sieben Millionen schon sehr optimistisch gedacht. Grundsätzlich hat Nmecha aber natürlich auch das Potenzial, einer der großen Senkrechtstarter dieser Saison zu werden. 

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