Im Trainingslager hat Bayern-Coach Pep Guardiola angekündigt, in der Rückrunde mehr rotieren zu wollen. Die Spieler in der zweiten Reihe wird das freuen. Vor allem Xherdan Shaqiri darf wieder auf mehr Einsätze hoffen.
„Er ist ein herausragender Fußballer, ein Kreativspieler, genial!“ So enthemmt hört man Matthias Sammer, eigentlich Bayerns Grantler vom Dienst, selten über jemanden schwärmen. Adressat seines Kompliments, das er erst kürzlich dem „Kicker“ in die Feder diktierte, ist Xherdan Shaqiri. Der 22-jährige Schweizer mit dem starken linken Fuß, der den Anforderungen in der Saison 2013/2014 bisher hinterher lief – vor allem seinen eigenen.
Freilich ist er daran nicht alleine Schuld, immerhin fiel Shaqiri zwischen Mitte September und Ende November 2013 mit einem Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel aus. Zugezogen hatte er sich die Verletzung während eines Länderspiels für die Schweiz gegen Albanien (2:1). In der Bundesliga war für ihn deshalb nach dem achten Spieltag erst mal Schluss, immerhin 26-Comunio-Punkte hatte er bis dahin gesammelt.
Unter Heynckes holte Shaqiri 110 Comunio-Punkte
Am 16. Spieltag gab Shaqiri dann sein Bundesliga-Comeback. Beim Heimsieg des FC Bayern gegen den Hamburger SV wechselte Guardiola ihn in der 78. Minute ein. Zwölf Minuten später traf „Shaq“ zum 3:1-Endstand. Ein Signal, das auch beim Bayern-Coach angekommen sein dürfte.
Für Guardiola hatte Shaqiri zu Anfang der Saison nämlich nicht unbedingt in der ersten Reihe gestanden – nur in einem von sechs Einsätzen innerhalb der ersten acht Spieltage ging Shaqiri über die vollen 90 Minuten, fünf Mal wurde er erst im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt. Wohl auch deswegen machte zuletzt das Gerücht die Runde, Bayern wolle Shaqiri im Tausch gegen Koke zu Atlético Madrid transferieren – vermutlich frei erfunden.
Zum Vergleich: In der Saison 2012/2013 kam Shaqiri unter Jupp Heynckes in 26 von 34 Bundesliga-Spielen zum Einsatz (110 Comunio-Punkte). Zwar nicht als Stammspieler, aber immerhin stand er in 13 Spielen in der Startformation. Dazu kamen fünf Einsätze im DFB-Pokal und sieben in der Champions League – macht respektable 38 Pflichtspiele in seiner ersten Saison für die Bayern!
Shaqiri kann in der Offensive auf jeder Position spielen
Meistens brachte Jupp Heynckes Shaqiri in der Saison 2012/2013 auf links – als Backup für Franck Ribéry. Heute gibt sich Shaqiri als Teamplayer, Unzufriedenheit mit der Situation oder Kritik an Guardiola äußert er nicht: „Ich spüre das Vertrauen des Trainers. Wenn es mal nicht so läuft und er will im Spiel etwas probieren, dann bringt er oft mich“, sagte er zuletzt.
Aus seiner Vorliebe für die Zehner-Position macht Shaqiri zwar kein Geheimnis, spielen würde er aber überall dort, wo Guardiola ihn braucht. Nur, dass beim FC Bayern jede Planstelle im Mittelfeld mit Spielern auf Weltkasse-Niveau besetzt ist.
Entmutigen lassen wird Shaqiri sich von großen Namen aber auch weiterhin nicht, weiß er doch um seine Stärken: Er spielt intelligent, hat eine gute Übersicht, ist explosiv und schnell in seinen Bewegungen. Und vor allen Dingen ist er bereit, immer wieder dazu zu lernen – eine Eigenschaft, die Guardiola sehr schätzt. Kurz: Shaqiri könnte in der Bayern-Offensive fast jede Position übernehmen.
Pep Guardiola will den ganzen Kader einsetzen
Deswegen wird ihn das Versprechen von Pep Guardiola, in der Rückrunde mehr rotieren zu wollen, besonders freuen. Im Trainingslager in Doha hatte Guardiola gesagt, er habe keine Wunsch-Elf. Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga und in der Champions League sagte er: „Der ganze Kader wird zum Einsatz kommen, in der Hinrunde habe ich nicht so viel rotieren können.“
Bleibt Shaqiri also frei von Verletzungen, wird er in der Rückrunde noch häufig die Gelegenheit haben, sich zu zeigen – vielleicht auch wieder häufiger über die vollen 90 Minuten. Vor diesem Hintergrund und in Betracht der Tatsache, dass Shaqiri mit 3,7 Millionen Euro bei Comunio gerade recht günstig zu haben ist, wäre er sogar eine Winterpausen-Investition wert. Ein herausragender Fußballer – um nicht „genial“ zu sagen – ist er ja allemal. Findet nicht nur Matthias Sammer.
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