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Nachdem Werder Bremen in den Vorjahren notgedrungen auf junge Spieler setzen musste, bauen die Verantwortlichen nun wieder mehr auf bewährte Kräfte. Doch auch im aktuellen Kader schlummern immer noch genug Talente – auch wenn die Perspektiven ganz unterschiedlich sind. Comunioblog stellt fünf Werder-Youngster vor.
Ulisses Garcia (20, Linksverteidiger, 200.000)
Der Schweizer U21-Nationalspieler kam im vergangenen Sommer nach Bremen und brachte es in seiner Premierensaison immerhin auf elf Bundesliga-Einsätze. Dabei war allerdings auch zu sehen, dass Garcia durchaus noch ein bisschen braucht, um auf diesem Niveau dauerhaft zu bestehen (in acht bewerteten Einsätzen nur einmal Pluspunkte). Skripnik schmiss ihn dennoch gleich ins kalte Wasser und stellte den 20-Jährigen in den ersten fünf Saisonspielen in die Startelf. Aktuell steht Garcia in der Hierarchie hinter dem verletzten Namensvetter Santiago und Janek Sternberg auf Platz 3. Auch Leon Guwara macht Druck. Daher gilt der Schweizer aktuell als Ausleihkandidat – wahrscheinlich in die zweite Liga.
Leon Guwara (20, Außenverteidiger, 320.000)
Auch Leon Guwara galt in der Vorbereitung lange Zeit als möglicher Kandidat für eine Leihe. Doch der 20-Jährige überzeugte zuletzt und erhielt dabei Lob von Skripnik. Allerdings sucht Werder weiter nach einem zusätzlichen Außenverteidiger (Ingolstadts Robert Bauer gilt als heißer Kandidat). Sollte der kommen, wäre Guwara auf beiden defensiven Außenbahnen nur die Nummer 3. Daher ist es durchaus möglich, dass kurz vor Schließung des Transferfensters doch noch eine Leihe angestrebt wird. Viel wird davon abhängen, wie lange Linksverteidiger Santiago Garcia noch ausfällt.
Lukas Fröde (21, defensives Mittelfeld, 170.000)
Fröde kämpfte in der Vorbereitung mit Milos Veljkovic um einen Kaderplatz und setzte sich durch. Der defensive Mittelfeldspieler soll bleiben, Veljkovic ausgeliehen werden. „Er soll nicht verkauft werden“, stellt Baumann in der „Syker Kreiszeitung“ klar. Auf acht Einsätze kam der 21-Jährige in der Vorsaison, diente dabei aber in sieben Fällen allein als taktischen Mittel, um Zeit zu schinden. Nur gegen Ingolstadt durfte er von Beginn ran und spielte durch (Note 4,5). Dennoch hofft Fröde auf den Durchbruch an der Weser. „Der Trainer schätzt meine Qualitäten. Ich denke schon, dass ich die Chance habe, viel zu spielen.“ Hinter Florian Grillitsch, Clemens Fritz, Thanos Petsos und Philipp Bargfrede könnte es aber schwer werden.
Maximilian Eggestein (19, offensives Mittelfeld, 480.000)
Zwei Mal stand der ältere der beiden Eggestein-Brüder in der Vorsaison in der Startelf, darunter beim „Endspiel“ am letzten Spieltag gegen Frankfurt. Die ganz große Punkteausbeute sprang dabei nun nicht heraus. Bei drei bewerteten Einsätzen stand unterm Strich die Null. Doch in Bremen halten sie große Stücke auf den Mittelfeldspieler, der im bevorzugten 4-2-3-1 alle Positionen der offensiven Dreierreihe bekleiden kann. „Maxi bringt fußballerisch und vom taktischen Verständnis sehr viel mit“, bestätigte Manager Frank Baumann unlängst dem „kicker“, „was ihm vielleicht noch fehlt, sind Kleinigkeiten im Bereich Tempo und Spielschnelligkeit.“ Vor einem Jahr galt er bereits als möglicher Stammspieler, ein Schritt der dann aber doch noch zu früh kam. Eggestein ist aber immer ein Einwechselkandidat, um ein Spiel noch mal zu beleben.
Johannes Eggestein (18, Sturm, 2,2 Mio)
Der jüngere Eggestein stellte seinen Bruder im Sommer etwas in den Schatten. Viele Topvereine aus der Bundesliga und dem Ausland wollten den Stürmer verpflichten, am Ende entschied er sich für den Verbleib bei Werder. Hier soll er bereits in der kommenden Saison erste Bundesliga-Erfahrungen sammeln. Und die Chancen auf Einsätze stehen gar nicht so schlecht. Claudio Pizarro ist aktuell mal wieder verletzt, Aron Johansson gerade erst wieder fit. Justin Eilers ist ebenfalls verletzt. Da bleiben noch Lennart Thy und eben Eggestein. Diese Situation und der übliche Hype bei Talenten erklären dann auch den saftigen Comunio-Marktwert von 2,2 Millionen. Die ist er sicher kurzfristig nicht wert. Vielmehr zahlt man für ein Versprechen in die Zukunft. Es könnte sich aber lohnen.