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Es ist die schlechteste Saison der Bremer Vereinsgeschichte. Der bevorstehende Abstieg scheint kaum noch abwendbar. Einzig eine Verschiebung in den Spätsommer oder die Neutralisation könnte Werder Bremen noch retten.
Kaderwert: 43.350.000 (Stand 20.3.)
Kaderpunkte: 716
Comunio-Platzierung: Platz 16
Bester Spieler: Milot Rashica (101 Punkte)
Die Situation
Fast aussichtslos. Werder hat seit dem Sieg in Düsseldorf Rückrundenauftakt kein Bundesligaspiel mehr gewonnen, im für viele vorentscheidenden Duell um den Klassenerhalt reichte es bei Hertha BSC trotz einer 2:0-Führung nach sechs Minuten nur zu einem 2:2.
In der ganzen Rückrunde gelangen nur zwei eigene Tore, zweimal traf der Gegner ins eigene Netz. Bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz vier Punkte, bis zum rettenden Ufer sind es gar schon acht Punkte.
Aktuell gibt es eigentlich kein Punkt, der den Bremern irgendwie Mut machen könnte. Vielleicht hilft die aktuelle Situation dabei, ein wenig den Druck abzubauen. Die Erkenntnis, dass Fußball vielleicht doch nicht so wichtig ist, könnte eine befreiende Wirkung haben.
Die 18 Enttäuschungen der bisherigen Saison
Ansonsten könnte es Werder zugute kommen, wenn sich die Wiederaufnahme der Saison bis in den August oder September zieht, dann wäre eventuell auch ein Mitwirken von Niklas Füllkrug, Ömer Toprak und Kevin Möhwald wieder denkbar.
Gerade Füllkrug (MW 680.000) wäre ein großes Update im Offensivspiel der Bremer. Seine Präsenz könnte der letzte Strohhalm im Abstiegskampf sein.
Ein Trainerwechsel wird bei den Bremern weiterhin kategorisch ausgeschlossen. Die Vereinsführung würde wohl auch mit Florian Kohfeldt den Neuanfang in Liga 2 angehen. Auch aus der Mannschaft ist immer wieder zu hören, dass man unbedingt mit Kohfeldt weitermachen möchte.
Bislang hat es der amtierende Trainer des Jahres in Deutschland aber nicht geschafft, die Trendwende einzuleiten.
Die Situation erinnert zuweilen an Schalke und Domenico Tedesco im Vorjahr, als kaum ein Schalker den Trainer feuern wollte, obwohl die Ergebnisse ausblieben. Letztlich musste Tedesco doch gehen. Auch wenn anschließend unter Interimstrainer Huub Stevens nicht erkennbar besser wurde, gelang der Klassenerhalt.
So oder so ist der Weg für Werder zum rettenden Ufer mittlerweile ein ganze Stück länger als bei den Königsblauen im Vorjahr.
Der Top-Spieler
Milot Rashica: Der Kosovare ist zwar weiterhin der Spieler mit den meisten Punkten bei den Bremern, aber auch er ist in der Rückrunde bislang wirkungslos. Zudem mehren sich die Gerüchte um einen Abschied im Sommer. Angeblich gibt es eine Austiegsklausel für einen Wechsel ins Ausland über 38 Millionen Euro.
Letztlich ist aber klar, dass der Klassenerhalt nur mit ihm in Topform noch gelingen kann, er ist derjenige, der den Unterschied ausmachen kann. Das zeigt auch der Comunio-Marktwert. Mit 8,1 Millionen ist er deutlich der teuerste Bremer Spieler bei Comunio.
Die Überraschung
Eine positive Überraschung sucht man bei den Bremern vergebens, die negativen Überraschungen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Das Restprogramm
Auch hier gibt es keinen Hoffnungsschimmer. Werder muss in erster Linie gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte ran. Nimmt man die beiden abgesagten Spieltage hinzu, kommen fünf solcher Teams in Folge, erst am 31. Spieltag würde dann mit Paderborn wieder eine Mannschaft auf Augenhöhe folgen.
Am letzten Spieltag empfängt Werder dann den 1. FC Köln, der sich Stand jetzt den gröbsten Abstiegssorgen entledigt hat.
- 24. Spieltag: Eintracht Frankfurt (H) (sollte ursprünglich zwischen dem 33. und 34. Spieltag nachgeholt werden)
- 26. Spieltag: Bayer Leverkusen (H)
- 27. Spieltag: SC Freiburg (A)
- 28. Spieltag: Borussia Mönchengladbach (H)
- 29. Spieltag: FC Schalke 04 (A)
- 30. Spieltag: VfL Wolfsburg (H)
- 31. Spieltag: SC Paderborn (A)
- 32. Spieltag: FC Bayern München (H)
- 33. Spieltag: 1. FSV Mainz 05 (A)
- 34. Spieltag: 1. FC Köln
Prognose
Sollte die Saison nicht abgebrochen und neutralisiert werden, besteht eigentlich wenig Hoffnung, dass Werder den Klassenerhalt noch schafft. Wenn es normal läuft, werden die Bremer zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Gang in die Zweite Liga antreten müssen. Letztmals passierte das in der Saison 1979/80.