In der 2. Bundesliga tummeln sich traditionell viele Youngster. Wir beleuchten fünf weitere von ihnen. Dabei sind zwei Bundesliga-Leihgaben, ein Kölner Torwart-Talent sowie ein Aufsteiger vom Karlsruher SC und ein Bochumer Mittelfeldspieler.
Niclas Füllkrug
SpVgg Greuther Fürth (von Werder Bremen ausgeliehen)
20 Jahre, Stürmer
26 Punkte, 3,5 Millionen Euro Marktwert
Trotz seiner erst 20 Jahre hat Niclas Füllkrug schon einiges im Fußball erlebt. Der gebürtige Hannoveraner absolvierte bereits 23 Spiele in der Bundesliga, acht in der 2. Bundesliga und 22 in der 3. Liga. Immerhin elf Tore gelangen dem Offensivspieler, der wegen seiner markanten Zahnlücke den Spitznamen Lücke trägt. Seit der U 17 spielt Füllkrug bei Werder Bremen. Den großen Durchbruch schaffte der 1,88 Meter große Angreifer an der Weser aber noch nicht. Deswegen wurde Füllkrug vor der Spielzeit in die 2. Bundesliga zur SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen.
Allerdings konnte Niclas Füllkrug bislang auch im Trikot der Kleeblätter nicht groß überzeugen. In der offensivstarken Elf um Topscorer Zoltan Stieber und der zweiten Bremer-Leihgabe Florian Trinks, blieb Füllkrug oft nur die Option als Einwechselspieler. Dann am 13. Spieltag der große Auftritt des sympathischen Angreifers: Vier Tore gegen Erzgebirge Aue! Macht insgesamt 24 Punkte in einem Spiel – überragend. In seinen sieben Einsätzen zuvor konnte Füllkrueg lediglich magere zwei Punkte sammeln. Der Durchbruch für Lücke? Alle Anlagen dazu hat der 20-Jährige definitiv.
Timo Horn
1. FC Köln
20 Jahre, Torwart
44 Punkte, 1,54 Millionen Euro Marktwert
Seit der Spielzeit 2012/13 ist Timo Horn Stammkeeper beim 1. FC Köln. Mit nur 19 Jahren die unangefochtene Nummer eins bei einem der größten Klubs Deutschlands? Kein schlechter Start in die Profilaufbahn. Der 1,92 Meter große Horn zeigte schon in seiner ersten Spielzeit, dass er einmal zu einem ganz großen Torwart reifen kann. Elf Mal blieb Horn in seiner Premierenspielzeit ohne Gegentor. Eine Saison später ist Horn mindestens einen Schritt weiter. Trotz seiner jungen Jahre strahlt der gebürtige Kölner eine enorme Ruhe aus. In 14 Spielen blieb Horn acht Mal ohne Gegentor und ist Keeper der besten Zweitliga-Defensive. Mit 44 Punkten ist Horn gemeinsam mit Lauterns Sippel bester Torhüter der 2. Bundesliga.
Der komplette Kader des 1. FC Köln
Doch Horn weiß, dass er sich noch verbessern kann: „Es wurde beispielsweise festgestellt, dass ich mein Stellungsspiel bei Flanken verbessern kann. Ich stand zuletzt meist im ersten Drittel des Tores, was mir im Spiel und Training nie aufgefallen ist. Anhand der Videos wurde es gut sichtbar und verständlich. Damit kann man noch ein paar Prozent herausholen“, so der Keeper. Dennoch: Horn ist ein Sinnbild des neuen Kölner Aufschwungs und eine Identifikationsfigur. Aber ausgerechnet der ungeliebte Konkurrent aus Mönchengladbach hat Horn offenbar auf dem Wunschzettel. Der U-21-Nationaltorhüter soll ter Stegen im Fohlen-Tor beerben. Die Ablösesumme beläuft sich auf kolportierte vier bis fünf Millionen Euro.
Elias Kachunga
SC Paderborn (von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen)
21 Jahre, Stürmer
19 Punkte, 890.000 Euro Marktwert
Borussia Mönchengladbach, VfL Osnabrück, Hertha BSC und SC Paderborn. Die Vita des erst 21-jährigen Elias Kachunga liest sich schon nicht schlecht. Vor allem, weil der junge Angreifer immer einen Karriereschritt nach dem anderen absolvierte und sich langsam aber sicher steigerte. Erstmals auffällig wurde der flinke Offensivspieler in der 3. Liga beim VfL Osnabrück. Die Veilchen spielten einer starke Saison und standen kurz vor dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Kachunga, der zur Rückrunde nach Osnabrück wechselte, erzielte zehn Tore in 17 Spielen. Einen weiteren Treffer bereitete er vor.
Nach dieser starken Rückrunde wurde Zweitligist Hertha BSC aufmerksam auf den jungen Stürmer. Im offensiv stark besetzten Hertha-Ensemble hatte Kachunga aber keine Chance. Er wurde wieder ausgeliehen – diesmal zum SC Paderborn. Dort schaffte er es erneut, in der Rückrunde stark aufzutreten und steuerte drei Treffer und zwei Vorlagen bei. An seine Hertha-Zeit denkt der gebürtige Kölner nicht gerne zurück: „Das letzte halbe Jahr ist nicht so gut für mich gelaufen.“ Ein Zeichen dafür, dass Borussia Mönchengladbach auf eine positive Entwicklung seines Spielers hofft, zeigt die Tatsache, dass Kachunga zwar bis Sommer 2014 noch nach Paderborn ausgeliehen ist, sich die Fohlen aber eine Rückholoption zum Ende der laufenden Spielzeit gesichert haben.
In der "besten 2. Bundesliga aller Zeiten" spielen enorm viele junge, talentierte Spieler. Wir beleuchten fünf von ihnen und zeigen, wer bald aus dem Unterhaus den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse schaffen kann.
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Selcuk Alibaz
Karlsruher SC
23 Jahre, Rechtes Mittelfeld
38 Punkte, 3,13 Millionen Euro Marktwert
Im Relegationsspiel zwischen dem Überraschungsteam SSV Jahn Regensburg und dem Karlsruher SC war Selcuk Alibaz einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Beim wichtigen 1:1 im Hinspiel im heimischen Stadion erzielte Alibaz den Führungstreffer eiskalt per Strafstoß. Im Karlsruher Wildpark sorgte der Deutsch-Türke mit einer Vorlage per Eckball für den 2:2-Ausgleichstreffer und damit für den Aufsteig des Underdogs. Die Freude war grenzenlos. Nicht wenig überraschend gab Alibaz dann bekannt, dass er zur neuen Spielzeit nicht in der 2. Bundesliga für den Jahn auflaufen, sondern in die 3. Liga zum Karlsruher SC wechseln wird.
„Selcuk ist ein junger, sehr talentierter und vielseitig einsetzbarer Spieler, der zudem auch gefährliche Standards schießen kann. Außerdem stammt er aus der Region und passt auch deshalb hervorragend in unser Anforderungsprofil“, beschrieb der damaliga KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer seinen Neuzugang. Und auch nach dem erneuten Aufstieg in die 2. Bundesliga gehört Alibaz zu einer wichtigen Stütze. Nach KSC-Keeper Orlishausen ist der schnelle Außenbahnspieler punktbester Karlsruher. Allerdings ist sein Marktwert von über drei Millionen Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen.
Danny Latza
VfL Bochum
23 Jahre, Defensives Mittelfeld
14 Punkte, 870.000 Euro Marktwert
In Gelsenkirchen geboren, durchlief Danny Latza von der U 17 bis zur U 23 alle Jugendmannschaften der Königsblauen. Im Sommer 2011 wechselte der defensive Mittelfeldspieler dann in die 3. Liga zum SV Darmstadt 98. Dort wurde der inzwischen 23-Jährige auf Anhieb zum Stammspieler und zur wichtigen Stütze. In 36 Spielen schaffte er es als defensiver Mittelfeldspieler in einer Mannschaft, die ausschließlich gegen den Abstieg kämpfte, auf durchaus beeindruckende sechs Tore und einer Vorlage. Eine Spielzeit später bestätigte Latza seine gezeigten Leistungen und schoss in 37 Einsätzen immerhin vier Tore (und bereitete einen weiteren Treffer vor).
Diese Leistung fiel auch dem MSV Duisburg und dem VfL Bochum auf. Eigentlich war der Wechsel zu den Zebras schon beschlossen. Dann folgte die Insolvenz. Latza entschied sich dann, zum VfL zu wechseln. „Vor zwei Tagen stand ich noch ohne Arbeit da, wusste nicht so recht, wie es weitergeht. Das ist jetzt echt riesig…“, gesteht der Mittelfeldspieler nach erfolgreichem Probetraining beim VfL Bochum. Dort stand Latza vom ersten bis zum elften Spieltag in der Startelf. Vor allem sein Debüt fiel traumhaft aus. Im Auswärtsspiel bei Union Berlin brachte Latza seinen Klub mit einem strammen Rechtsschuss aus über 30 Metern in Führung. Der Treffer stand zur Auswahl des Tor des Monats. Der Kunstschuss des technisch versierten U-19-Europameisters war das bisher einzige Tor von Latza in der 2. Bundesliga.
Bock auf Comduo? Hier geht’s lang!
Nach 14 Spieltagen werfen wir einen Blick auf die 2. Bundesliga. Wer ist reif für die Bundesliga? Für wen geht es gegen den Abstieg? Und wie schlagen sich die Drittliga-Aufsteiger.
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