In weniger als einer Woche startet die Bundesliga in die Rückrunde. Comunioblog wirft einen Blick auf die Teams und schätzt zugleich die Vorrunde ein. Heute: Hertha BSC.

Die Situation: Wenn die Fußballszene über die Überraschungsmannschaften der Hinrunde diskutiert, fällt neben dem FC Augsburg vor allem ein Name: Hertha BSC. Der Aufsteiger hat sich in den ersten 17 Partien einen Europapokal-Platz erspielt und steht punktgleich vor dem bei den Berliner Fans verhassten FC Schalke 04.

Während die Gelsenkirchener mit dem zweithöchsten Etat der Liga ausgestattet sind, backt die Hertha finanziell eher kleine Brötchen. Dass sportlicher Erfolg jedoch nicht unbedingt vom Volumen des eigenen Kontos abhängt, zeigen Jos Luhukay und Michael Preetz in dieser Saison bisher eindrucksvoll.

Da kaum Geld für Neuverpflichtungen zur Verfügung stand, beschlossen Trainer und Manager günstige Spieler mit geringem Risikopotential in die Hauptstadt zu locken. Und dies auch nur als Ergänzung zum stehenden Korsett der erfolgreichen Aufstiegstruppe. Der Trainer hatte es dabei vor allem auf altbekannte Akteure abgesehen, die bereits in Augsburg, Mönchengladbach oder Paderborn unter seiner Regie agierten. Langkamp, Cigerci oder Hosogai brauchten auch deshalb wenig Eingewöhnungszeit.

Gleichzeitig wurde eine klare taktische Linie vorgegeben, die sogar Aufstiegsheld Ronny einen Bankplatz bescherte. Hohes, kollektives Verteidigen paart sich dabei mit einer hohen Laufleistung. Auch agierte die „Alte Dame“ die gesamte Hinrunde relativ konstant auf gutem Niveau. Das Ergebnis: Hertha lässt kaum Torschüsse und Flanken zu, kassiert wenig Gegentore aus dem Spiel heraus. Da fallen auch eher durchschnittliche 27 geschossene Tore weniger ins Gewicht. Zudem ist die Auswärtsstärke imponierend: nur zwei Niederlagen stehen auf fremden Platze zu Buche.

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Der einzige echte Stürmer im System spielt bisher die Saison seines Lebens, mit 111 Punkten ist Adrian Ramos der viertbeste Comunio-Spieler der Hinrunde. Der nächste Herthaner im Ranking ist mit 54 Punkten (Lustenberger) allerdings relativ weit entfernt. Wohl auch ein Resultat der eher unspektakulären Spielweise. Oder eben ein Indiz von Ausgeglichenheit und geschlossenem Mannschaftsspiel ohne herausragende Stars. Insgesamt hat Hertha mit 617 Comunio-Punkten die fünftmeisten Zähler eingefahren, liegt damit nur knapp hinter Bayer Leverkusen (654) und weit vor Schalke 04 (461).

Das sagten wir vor der Saison: Im Juli trauten wir Hertha den Klassenerhalt zu – mehr aber auch nicht. Mit einem sechsten Platz hatten wohl nur die kühnsten Träumer aus der Ostkurve gerechnet. Von der Gefahr eine „Fahrstuhlmannschaft“ zu werden, sind die Berliner im Moment weit entfernt. 14 Punkte trennen Hertha BSC vom Relegationsplatz. Die luhukayschen Neuzugänge bestätigten die in sie gesetzten Erwartungen.

Comunio-Player to watch: Sebastian Langkamp. Der Luhukay-Jünger schlug ein wie erhofft, spielte konstant auf hohem Niveau und ist aus der Abwehrreihe der fünftbesten Defensive der Liga (20 Gegentore) nicht mehr wegzudenken. Zum Ende der Hinrunde stoppte ein Muskelfaserriss den 1,91m-Hünen. Nun ist Langkamp zurück und könnte schon bald wieder als Punktehamster von sich reden machen.

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Prognose: Der 6:1-Heimsieg am 1. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt hatte Hertha Flügel verliehen. Zum Rückrundenauftakt geht es naturgemäß in die Rhein-Main-Metropole. In diesem und den folgenden Spielen gegen Nürnberg und in Hamburg wird sich zeigen, ob Hertha den Schwung des ersten 17 Spiele mit in die Rückrunde nehmen kann.

Verstärkt hat sich Hertha in der Winterpause nur mit Torhüter Jarstein, der wohl hinter Kraft auf der Bank Platz nehmen muss. Nach der guten Hinrunde waren Kaderänderungen allerdings ohnehin nicht vorgesehen. Zeigen muss sich, ob Adrian Ramos sein zuvor immer wiederkehrendes Phlegma durch den Vertrauensvorschuss Jos Luhukays endgültig abgelegt hat.

Sorgen bereitet zudem die hohe Anzahl an Standard-Gegentoren. Sollte die risikoreiche Spielanlage mit einer hohen Abwehrreihe nahe der Mittellinie in Zukunft gelegentlich schief gehen, könnte dies zusammen mit den ruhenden Bällen mehr ins Gewicht fallen. Der Hertha scheint dennoch auf einem guten Fundament zu stehen.

Ein einstelliger Tabellenplatz ist definitiv drin. Mit etwas Glück ist sogar die Verteidigung von Platz Sechs nicht ausgeschlossen. Ein Überwintern im oberen Tabellendrittel hätte vor der Saison schließlich auch niemand für möglich gehalten.

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