Schon vor Saisonbeginn erhob das Forsa-Institut eine repräsentative Umfrage. Bayern München wird die Saison 2013/2014 wiederholt als Meister abschließen. Davon geht zumindest eine Großzahl der Deutschen aus. Der Kampf um Platz zwei jedoch könnte brisanter kaum sein. Ein Verein, der durch starke Auftritte zum Rückrundenstart Ambitionen zu hegen scheint, ist der FC Schalke 04.
Mit drei Siegen aus drei Partien sind die Königsblauen perfekt in die Rückrunde gestartet! Lässt man sich aktuell die Rückrundentabelle ausspucken, belegt Trainer Jens Keller und sein Team Platz zwei – hinter den Außer-Konkurrenz-Bayern.
Beim kompletten Blick – auf die bisherigen Saisonleistungen – reicht es aktuell hingegen erst für Platz vier. Traditionsrivale Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen haben gegenwärtig noch die Nase vorn. Dafür jedoch hat man – im Gegensatz zur Abschlusstabelle der Hinrunde – mittels starker Auftritte, Hertha BSC Berlin, den VfL Wolfsburg sowie Borussia Mönchengladbach überholt.
8 Tore in 15 Bundesligaspielen. Geht’s für Jefferson #Farfan am Samstag so weiter? #B04S04 #Schalke pic.twitter.com/APUIoN4wfx
— FC Schalke 04 (@s04) 12. Februar 2014
Der Faktor: Jens Keller
Erst in Frage gestellt, mittlerweile wieder fest im Sattel. Schalkes Chefcoach Jens Keller durchlebte bisher eine turbulente Saison. Nach desaströsem Saisonstart, mit einem Punkt nach drei Spielen, wurde es bereits unruhig in den Führungsetage. Und auch in den Medien wurde bereits heiß über ein Absägen von Trainer Keller spekuliert. Bis zum siebten Spieltag lagen die Knappen immer noch lediglich auf Platz 14. Viel zu wenig für einen Club mit stetigen Ambitionen auf die internationalen Plätze. Doch darauf folgende Siege ließen die Diskussionen verstummen. Erfolg bleibt eben das beste Mittel gegen Kritiker!
Auf Schalke beugte man sich, in der schweren Anfangsphase, nicht dem medialen Druck von außen. Man hielt an Trainer Keller fest und tat sich damit selbst einen riesen Gefallen. Mittlerweile ist das ruhige Arbeiten auf dem Gelsenkirchener Trainingsgelände wieder möglich. Dass man Trainer und Team zusammengehalten hat, ist ein essentieller Bestandteil für den kollektiven Triumpf, den der Verein aktuell genießt.
Nichtsdestotrotz ließ die Debatte um seine Person ihn nicht völlig kalt. Er untermauerte diese Empfindung in einem Interview mit der “Sport Bild“ indem er einen von Matthias Sammer getätigte Aussage zitierte: “In Italien bist du als Trainer Mister, in England Sir und in Deutschland der Arsch.“
Die Mannschaft ist enger zusammengerückt
Dass der komplette Verein zusammenhält und man an einem Strang zieht, strahlt besonders auf die Mannschaft. Und die wiederum zahlt das vereinsinterne Vertrauen mit guten Leistungen zurück. Egal ob in der Defensive oder in den Offensive – beim FC Schalke 04 zeigen alle Leistungsmerkmale derzeit nach oben. Trainer Keller zeigt sich erfreut und bestätigt: “Die Mannschaft ist enger zusammengerückt. Sie hat selbst einiges dafür getan, auch im zwischenmenschlichen Bereich.“
Ein Indiz für den aktuellen Aufwind der Blau-Weißen: in den letzten fünf Bundesligapartien musste Schalkes Nummer eins Ralf Fährmann lediglich einmal hinter sich greifen. Und das obwohl wichtige Defensivakteure wie Kapitän Benedikt Höwedes oder Kyriakos Papadopoulos dauerhaft fehlten. Joel Matip und Felipe Santana jedoch machten zuletzt einen sauberen Job in der Innenverteidigung und auch beiden Außenverteidiger Atsuto Uchida und Sead Kolasinac erledigten ihre Aufgaben souverän.
Schalkes Mittelfeld: Wo das eine Rad in das andere greift.
Nicht außen vor bleiben – bei den Lobeshymnen – darf die sensationell zusammenspielende Mittelfeld-Achse. In seiner neuen Rolle als Sechser ist Kevin-Prince Boateng noch wertvoller für seine Mannschaft. Er zieht von dort die Strippen, überblickt das Spiel und bleibt dennoch traditionell torgefährlich. Einen adäquaten Ersatz haben die Schalker auf der Zehner-Position mit dem Juwel Max Meyer gefunden. Dem erst 18-jährigen beim Fußballspielen zuzuschauen ist purer Genuss! Da vergießt man beinahe, dass S04 ja auch noch den bald genesenen Julian Draxler in den eigenen Reihen halten konnte.
Hinzu kommt noch der Unverzichtbare auf der rechten Außenbahn – Jefferson Farfan. Mit aktuell 86 Zählern auf dem Konto ist er Schalkes bester Comunio Scorer. Drei Mal gelang es ihm schon eine Bewertung mit der Note eins vor dem Komma zu bekommen. Zuletzt avancierte er – mit seinem Treffer und seiner Vorbereitung – gegen Hannover 96 zum Man of the Match.
Richtungsweisende Wochen stehen auf dem Programmzettel
Dieses Wochenende steht ein wegweisendes Spiel gegen die Konkurrenz aus Leverkusen auf dem Programm. Gewinnt man dort kommt man bis auf drei Zähler an die Werkself heran. Und auch der Erzrivale aus Dortmund ist keinesfalls aus dem Sichtfeld gerückt. Lediglich zwei Punkte hat der BVB derzeit vor und am Wochenende geht es für die Gelb-Schwarzen gegen Eintracht Frankfurt, die schon im Pokal zeigten, dass sie alles andere als ein angenehmer Gegner sind.
Hinter dem, außer Konkurrenz spielenden, FC Bayern ist Kampf um Platz zwei angesagt! Hier ist einiges möglich. Fest steht jedenfalls, dass kein Verein, der Ambitionen auf Platz zwei hegt, dem FC Schalke 04 enteilt ist. Auch Erzrivale Dortmund nicht, der im Volksmund lange Zeit als einziger erstzunehmender Konkurrent der Münchener angesehen wurde. Irgendwie scheint es als hätte Manager Horst Heldt dies schon zu Beginn erkannt und erklärte bereits zu Beginn der Saison gegenüber der “BILD“: “Mal schauen, wie Dortmund es schafft, die Abgänge zu kompensieren. Wir wollen mit unserer verstärkten Mannschaft ein echter Konkurrent sein. Der Abstand zu Dortmund ist ja nicht exorbitant groß.“
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