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Der SC Freiburg hat vier Millionen Euro bezahlt, um Ermedin Demirovic zu verpflichten. Die Summe deutet darauf hin, dass Demirovic der Nachfolger von Luca Waldschmidt sein wird. Wir stellen den Neuzugang vor.
Position
Sturm. Ermedin Demirovic ist Mittelstürmer, mit seinen 1,85 Metern groß gewachsen und spielt am liebsten als Teil einer Doppelspitze. Auch auf dem Flügel ist der Bosnier einsetzbar, allerdings eher in einem 4-3-3 oder 3-4-3 als in einem 4-4-2.
„Ermedin ist ein junger Spieler, der sich in St. Gallen richtig weiterentwickelt hat. Er hat alle Attribute eines Stürmers und bringt viel Energie und Hunger auf den Platz. Dadurch wird er bei uns alle Möglichkeiten haben, den nächsten Schritt zu gehen“, kommentierte Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbch den Transfer.
Die besten Stürmer der Saison 2019/20
Bisherige Karriere
Der gebürtige Hamburger wechselte im Sommer 2014 vom HSV-Nachwuchs zur Jugend von RB Leipzig. Für den damals 16-Jährigen wurde dabei eine Ablösesumme in Höhe von 100.000 Euro fällig. Drei Jahre später zog es Demirovic weiter nach Spanien, 2018 stieg er in die erste Mannschaft von Deportivo Alaves auf.
Für Alaves kam er allerdings nur dreimal zum Einsatz – ebenso oft, wie er in den letzten zwei Jahren verliehen wurde. Für Sochaux und Almeria spielte der Offensivmann jeweils ein halbes Jahr in der zweiten französischen bzw. spanischen Liga, seinen Durchbruch feierte er bei seiner dritten Transferstation.
2019/20 war Demirovic an den FC St. Gallen ausgeliehen. Mit 14 Toren und sieben Assists trug der 22-Jährige maßgeblich dazu bei, dass St. Gallen die Saison auf Platz zwei der schweizer Super League beendete.
Nun ist es Zeit für den nächten Schritt: Der SC Freiburg legte vier Millionen Euro für Demirovic auf den Tisch, zudem sollen Bonuszahlungen noch dazukommen. Für den Sportclub inmitten der Pandemie eine recht stolze Summe, die zeigt, wie viele Hoffnungen man in den Neuzugang setzt.
Einstiegsmarktwert
4.000.000. Inzwischen liegt Demirovics Marktwert sogar jenseits der sechs Millionen und damit ähnlich hoch wie die Preise für Lucas Höler und Luca Waldschmidt. Letzterer wird den SC Freiburg jedoch möglicherweise noch verlassen – Benfica Lissabon ist ein Interessent. Nils Petersen ist indes nach wie vor der teuerste Freiburger Stürmer, sein Marktwert liegt bei über sieben Millionen.
Situation
Ganz selbstverständlich ist es nicht, dass Demirovic auf Anhieb Stammspieler wird. Sollte Luca Waldschmidt wider Erwarten bleiben, wird der Konkurrenzkamf im Freiburger Angriff enorm sein. Davon ausgehend, dass der deutsche Nationalspieler noch wechseln wird, kämpft Demirovic mit Petersen und Höler um zwei Plätze.
Comunio-Manager müssen dabei zunächst Geduld aufbringen, da die schweizer Liga gerade erst zu Ende gegangen ist. „Wir müssen zu Beginn die Belastung gemeinsam sehr gut steuern“, so SC-Sportdirektor Hartenbach. Sobald die Eingewöhnungsphase abgeschlossen ist, kann Demirovic beim SC jedoch eine tragende Rolle spielen.
Marktwertpotenzial
Wir glauben, dass Demirovic aktuell schon an seinem Marktwert-Peak angelangt ist. Zumindest viel ist nicht mehr zu holen. Wer auf kurzfristige Marktwertgewinne aus ist, muss sich einen anderen Neuzugang suchen.
Allerdings dürfte der Waldschmidt-Nachfolger auch nicht weit fallen. Fünf Millionen sind ein realistischer Marktwert für den Saisonstart im September. Das ist auch abhängig davon, wie stark Demirovic nach seiner kurzen Sommerpause in die Vorbereitung integriert wird.