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Zwischen Genie und Wahnsinn trudelte der 1. FC Köln in der letzten Saison in Richtung Klassenerhalt. Auf der Suche nach mehr Konstanz, gibt es aber noch einige Fragezeichen in Sachen Neuzugängen.

Kaderwert: 41.560.000
Comunio-Platzierung: 11
Bester Spieler der Vorsaison: Jhon Cordoba (135 Punkte)

Die Situation

Es fällt immer noch schwer, die letzte Saison aus Kölner Sicht sportlich einzuordnen. War man unter Achim Beierlorzer zu Beginn der Adventszeit praktisch schon abgestiegen, holte sein Nachfolger Markus Gisdol in zehn aufeinanderfolgenden Spielen zur Jahreswende phänomenale acht Siege.

Die hat es am Ende aber auch dringend gebraucht, denn während in der Domstadt der ein- oder andere schon vom Europapokal träumte, war ab Anfang März wieder ordentlich Sand im Getriebe. Aus den letzten zehn Ligaspielen holte der FC nur noch vier Punkte und trudelte letztlich auf Platz 14 ein.

Welche Lehren kann man also in die neue Spielzeit mitnehmen? Dass eine gewisse Umstrukturierung des Kaders stattfinden soll, ist klar, doch die Situation des wieder einmal klammen FC hat sich durch die Corona-Krise nicht gebessert. Nach großen Teilen der Vorbereitung hat sich auf der Habenseite auf dem Transfermarkt eigentlich noch gar nichts getan, sieht man mal von Weltmeister Ron-Robert Zieler ab, der jedoch als klare Nummer 2 geholt wurde, um den Druck auf den 2019/20 schwächelnden Timo Horn zu erhöhen.

Immerhin konnte man den Kader bereits verkleinern. Zahlreiche Akteure, die keine Perspektive mehr besitzen (Risse, Verstraete, Koziello, Schindler) sind bereits von der Gehaltsliste weg. Weitere sollen folgen, um überhaupt handlungsfähig zu sein. Immerhin gibt es mit Jannes Horn und vor allem Salih Özcan zwei Leih-Rückkehrer, die sich weiterentwickeln konnten und Optionen für die Startelf sind.

Sorge macht dabei aktuell vor allem die in der letzten Saison nominell so stark besetzte Offensive. Simon Terodde flüchtete aufgrund mangelnder Perspektive bereits zum HSV, bei Jhon Cordoba wird immer mal wieder über einen Abgang spekuliert und Anthony Modeste plagt eine mysteriöse Verletzung.

Hinzu kommt, dass Mark Uth nach seiner Leihe wieder nach Schalke zurück musste. Der Offensivspieler, der im letzten Halbjahr so gut im Kölner Dress funktionierte, soll aber irgendwie fest verpflichtet werden, wäre er bloß nicht so verdammt teuer! Bei Uth setzt der FC auf Poker und hofft, den gebürtigen Kölner doch noch an Land ziehen zu können.

Bezeichnend für dieses Transferfenster beim FC: Außenstürmer Streli Mamba vom SC Paderborn, mit dem man sich bereits einig war, rasselte durch den Medizincheck. Die potenzielle B-Lösung, Dimitrios Limnios, kam erst gar nicht so weit. Zwar ist man sich dem  Rechtsaußen von PAOK Saloniki einig, der 22-Jährige hängt aber aufgrund eines positiven Corona-Tests noch in Griechenland fest. Es gibt für Sportdirektor Horst Heldt also noch einiges zu tun in diesem Transfersommer. Neben dem bereits erwähnten Vakuum im Sturm gäbe es durchaus noch Handlungsspielraum auf den Positionen in der Innen- und Außenverteidigung.

Comunios Player to watch

Elvis Rexhbecaj. So lange Mark Uth nicht verpflichtet werden kann, deutet vieles darauf hin, dass die Wolfsburger Leihgabe, die noch ein weiteres Jahr in Köln spielen wird, der Spielmacher hinter den Spitzen wird. Rexhbecaj ließ vergangene Saison schon öfter aufblitzen, dass er ein hervorragender Bundesliga-Spieler sein kann. Was ihn vor allem interessant macht: In Abwesenheit von Uth ist er auch für eine Vielzahl der Standards verantwortlich.

Youngster to watch

Wenn bei Köln eine Sache herausragend funktioniert, dann ist es die Durchlässigkeit der hoch veranlagten Jugendspieler. Alleine letzte Saison schafften mit Noah Katterbach, Ismail Jakobs, Jan Thielmann und Florian Wirtz gleich vier Talente den Sprung in die Bundesliga. In dieser Saison dürfen sich Tim Lemperle, Robert Voloder und Sasa Cestic behaupten. Vor allem Letzterer, seines Zeichens hoch gewachsener Innenverteidiger, hinterließ in der bisherigen Vorbereitung den besten Eindruck bei den Jungen.

Obwohl eigentlich für die U21 eingeplant und deshalb noch nicht bei Comunio zu finden, würde es nicht überraschen, wenn Cestic kurz vor Saisonbeginn plötzlich im Profi-Kader auftauchen würde.

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Prognose

Nach der Achterbahnsaison 2019/20 und dem Fakt, dass der Kader nach den Abgängen von Mark Uth und Toni Leistner nicht besser geworden ist, kann es nur um den Klassenerhalt gehen. Um eine angstfreie Saison zu spielen, braucht Köln dringend die Form des letzten Winters. Das wird schwierig, sollten nicht noch zwei, drei gestandene Spieler präsentiert werden. Es wird wohl abermals eine lange Saison für den FC, an deren Ende man sich aber über den Strich wird retten können.

Bisherige Transferaktivitäten

Zugänge: Ron-Robert Zieler (Hannover 96, Leihe), Jannes Horn (Hannover 96, Leihe beendet), Tim Lemperle (eigene U19), Salih Özcan (Holstein Kiel, Leihe beendet), Joao Queiros (Willem II, Leihe beendet), Louis Schaub (Hamburger SV, Leihe beendet), Robert Voloder (eigene U19), Frederik Sörensen (Young Boys Bern, Leihe beendet)

Abgänge: Lasse Sobiech (FC Zürich, Leihe, zuvor verliehen an Royal Mouscron), Marcel Risse (Viktoria Köln, Leihe), Vincent Koziello (CD Nacional, Leihe, war zuvor an Paris FC verliehen), Tomas Ostrak (MFK Karvina, Leihe, war zuvor an TSV Hartberg verliehen), Yann Aurel Bisseck (Vitoria SC Guimaraes, Leihe, zuvor an Roda JC verliehen), Jan-Christoph Bartels (SV Waldhof Mannheim, war an SV Wehen Wiesbaden verliehen), Niklas Hauptmann (Holstein Kiel, Leihe), Thomas Kessler (Karriereende), Toni Leistner (Hamburger SV, zuvor Leihe mit Queens Park Rangers beendet), Mark Uth (FC Schalke 04, Leihe beendet), Birger Verstraete (Royal Antwerpen, Leihe), Brady Scott (Nashville SC), Simon Terodde (Hamburger SV), Kingsley Schindler (Hannover 96, Leihe)

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