Foto: © imago images / MIS
Für einen Aufsteiger ist das zweite Jahr in der Bundesliga oft das schwierigste. Nach weiteren starken Transfers blickt Union Berlin der Saison 2020/21 jedoch mit Vorfreude entgegen. Etablieren sich die Eisernen im deutschen Oberhaus?
Kaderwert: 1.156
Comunio-Platzierung: 13
Bester Spieler der Vorsaison: Christopher Trimmel (153)
Die Situation
Die erste Saison in der Bundesliga-Saison lief für den 1. FC Union wie in einem Traum. Schon vor Saisonbeginn überraschte der Aufsteiger mit starken Transfers wie Christian Gentner, Neven Subotic und Anthony Ujah, die der Mannschaft ordentlich Bundesliga-Erfahrung einhauchten. Das erleichterte der Aufstiegsmannschaft die Anpassung ans deutsche Oberhaus.
Auch sportlich gelang Union die eine oder andere Sensation wie die Siege über den BVB und Borussia Mönchengladbach. Schnell entwickelten sich Spieler wie Christopher Trimmel und Sebastian Andersson zu Top-Punktern im Managerspiel. Auch die anderen überzeugten mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis.
Union spielte ein bis zum Schluss erstaunlich solides Jahr, geriet kaum einmal ernsthaft in Abstiegsgefahr und etablierte sich stattdessen im Bundesliga-Mittelfeld. Am Ende stand ein überragender elfter Platz, beinahe wäre man vor dem Stadtrivalen Hertha BSC gelandet.
Man könnte meinen, vor der Saison 2020/21 ständen die Vorzeichen anders. Es wird immer wieder vom verflixten zweiten Jahr eines Aufsteigers gesprochen, das so viel schwieriger sei. Ingolstadt und Darmstadt sind Beispiele, die Union ähneln; zuletzt erwischte es auch Hannover, Stuttgart und Düsseldorf im zweiten Jahr.
Die Eisernen gehen allerdings mit einer noch größeren Euphorie ihre zweite Bundesliga-Saison. Zwar müssen die Abgänge Gikiewicz, Subotic und Keven Schlotterbeck verschmerzt werden, doch erneut wusste Union mit starken Transfers zu überraschen. Robin Knoche dürfte der Abwehr noch mehr Stabilität verleihen – und der Königstransfer sorgt für Furore.
Max Kruse hievt das Offensivpotenzial des Fischer-Teams auf eine neue Ebene. Oftmals war Union auf seine Standardstärke angewiesen, Kruse ist dagegen der spielstarke Typ, sowohl kombinations- als auch abschlussfreudig. Dazu kam er auch noch ablösefrei – und entschied sich gegen eine Rückkehr nach Bremen. Wahrlich, bei Union Berlin fürchten die wenigsten das verflixte zweite Jahr.
Comunios Player to watch
Marcus Ingvartsen. Der Däne spielte ein solides erstes Jahr mit fünf Toren, drei Assists und insgesamt 71 Comunio-Punkten. Dabei hat Ingvartsen immer noch Luft nach oben.
In der Saisonvorbereitung spielte der 24-Jährige stark auf, was ihm einen Stammplatz in der Offensive einbringen dürfte – ob als zweiter Stürmer in einem 3-4-1-2 oder als Rechtsaußen in einem 4-2-3-1. Die Kruse-Verpflichtung dürfte Ingvartsen entgegenkommen, da er nun mehr Möglichkeiten finden wird, aus dem Spiel heraus Torgefahr zu entwickeln. Für weniger als drei Millionen ist er eine spannende Option im Managerspiel.
Youngster to watch
Nico Schlotterbeck. Es ist schon eine kuriose Geschichte: Im letzten Jahr lieh Union Berlin Keven Schlotterbeck vom SC Freiburg aus, nun folgt sein jüngerer Bruder. Auch Nico Schlotterbeck wird vorerst nur ein Jahr in Köpenick bleiben und hofft auf dieselbe Spielpraxis, die sein Bruder erhielt.
Der 20-Jährige hat ordentliche Chancen, diese Spielpraxis zu bekommen, muss aber auf das für ihn richtige System hoffen. Bleibt Urs Fischer bei seiner Dreierkette, hat Schlotterbeck seinen Platz so gut wie sicher. Für eine Viererkette wäre er wohl zunächst nur die Nummer drei in der Innenverteidigung.
Prognose
Union Berlin wird auch im zweiten Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Die Abgänge sind zu verschmerzen, das Hauptgerüst des Teams steht immer noch und ist eingespielt. Dazu kommen Neuverpflichtungen, die sofort weiterhelfen, und interessante Spieler wie Keita Endo und Cedric Teuchert, die ohne großen Druck überraschen könnten.
Die Eisernen folgen nicht in die Fußstapfen von Ingolstadt, Darmstadt und Düsseldorf, sondern haben eine große Chance darauf, sich nach dem Augsburger Vorbild in der Bundesliga zu etablieren.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: Max Kruse (Fenerbahce, ablösefrei), Robin Knoche (Wolfsburg, ablösefrei), Andreas Luthe (Augsburg, ablösefrei), Sebastian Griesbeck (Heidenheim, ablösefrei), Niko Gießelmann (Düsseldorf, ablösefrei), Keita Endo (Yokohama Leihe), Nico Schlotterbeck (Yokohama, Leihe), Cedric Teuchert (Schalke, unbekannt)
Abgänge: Keven Schlotterbeck (Freiburg, Leihe beendet), Yunus Malli (Wolfburg, Leihe beendet), Rafal Gikiewicz (Augsburg, ablösefrei), Ken Reichel (Osnabrück, ablösefrei), Felix Kroos (Braunschweig, ablösefrei), Sebastian Polter (Fortuna Sittard, ablösefrei), Julius Kade (Dynamo Dresden, unbekannt), Suleiman Abdullahi (Braunschweig, Leihe), Nicolai Rapp (Darmstadt, Leihe), Manuel Schmiedebach (Vereinslos), Michael Parensen (Vereinslos)