In einer schweren Gruppe mit Italien und Uruguay wollen die Three Lions ihre Chance nutzen. Hoffnung macht vor allem die Liverpool-Connection.
Qualifikation:
Richtig, richtig knapp wurde es am Ende der WM-Qualifikation für die englische Nationalmannschaft. Mit 22 Punkten qualifizierte man sich zwar als Erster für die WM in Brasilien, aber die ukrainische Nationalmannschaft lag nach zehn Qualifikationsspielen nur einen Punkt im Tableau hinter den Three Lions. Im entscheidenden letzten Spiel konnte man Polen mit 2:0 besiegen. Und das war auch bitter nötig, denn die Ukrainer konnten zeitgleich einen 8:0-Kantersieg gegen San Marino einfahren. So richtig souverän war das, was die Engländer in der Qualifikation zeigten, allerdings nicht. Zwar verlor man kein einziges Spiel, musste aber vier Unentschieden hinnehmen – unter anderem gegen einmal gegen Montenegro und gleich zweimal gegen die Ukraine.
Comunio2014-Kader:
Mario Balotelli vom Gruppengegner Italien sagte gegenüber der „Daily Mail“ zum englischen Kader: „Ich sehe England nicht als ein Team, das die WM gewinnen kann. Sie haben einige gute Spieler, aber sie sind kein richtiger Gegner für Italien.“ Lassen wir einfach mal außen vor, ob Italien wirklich so viel besser ist als England. Aber der Kader der Engländer liest sich vor allem aus Comunio2014-Sicht durchaus gut. Zwar sprengen mit Wayne Rooney (13,01 Millionen Euro) und Daniel Sturridge (10,72 Millionen Euro) nur zwei Spieler die 10-Millionen-Euro-Marke, dafür ist der Kader insgesamt sehr ausgeglichen besetzt. Keiner der nominierten Feldspieler ist unter einer Millionen Euro wert.
Der komplette Kader der englischen Nationalmannschaft im Überblick
Dabei ist auffällig, dass sich viele Spieler um die Marke von zwei Millionen Euro tummeln. Vor allem die alten Hase wie Lampard und Gerrard gehören zu den wertvollsten Spielern im Kader. Aber auch Youngster wie Luke Shaw vom FC Southampton sind mit 2,25 Millionen Euro schon durchaus wertvoll. Insgesamt ist die Offensive der Three Lions aber hervorzuheben. Die zwei teuersten Spieler des ganzen Kaders sind Stürmer, dazu kommen mit Sterling (4,2 Millionen Euro) und Welbeck (5,73 Millionen Euro) weitere durchaus wertvolle Spieler.
Teuerster Spieler:
Mit einem Abstand von etwa drei Millionen Euro zum zweitteuersten thront Wayne Rooney ganz oben auf der Liste bei der englischen Nationalmannschaft. 13,01 Millionen Euro muss man für den Stürmerstar von Mancheser United derzeit hinblättern, wenn man Rooney kaufen will. Ob das Geld gut investiert wäre, ist noch fraglich. Denn: Wayne Rooney hat keine Stammplatz-Garantie. Nach einem blassen Auftritt beim vergangenen Test gegen Peru, schrieb der „Daily Mirror“: „Es ist nicht länger undenkbar, dass Rooney rausgenommen werden könnte.“ Rooney gab nach einer einmonatigen Verletzungspause sein Comeback gegen Peru und konnte nicht überzeugen. Ganz anders sein Sturmkollege Sturridge. Der Liverpool-Spieler ist der Spieler des Moments bei den Three Lions und könnte Rooney vor allem im Laufe des Turniers den Rang ablaufen. Nichtsdestotrotz ist es für England extrem wichtig, dass Rooney fit wird und in Form kommt.
Comunio-Schnäppchen:
Mit 26 Jahren ist Adam Lallana eigentlich kein Youngster mehr. Der große Durchbruch gelang dem Mittelfeldspieler allerdings erst in dieser Spielzeit. Mit dem Premier-League-Aufsteiger FC Southampton zeigte Lallana eine tolle Saison. Neun Tore und acht Vorlagen steuerte Lallana in 38 Liga-Spielen bei. Nun stand der Außenbahnspieler auch schon viermal für die englische Nationalmannschaft auf dem Feld. Im Test gegen Peru stand Adam Lallana in der Startelf und durfte über 70 Minuten ran. Mit 1,4 Millionen Euro ist Lallana, für den sich Tottenham Hotspurs interessieren soll, derzeit auf dem Transfermarkt zu haben.
Trainer:
Die englische Presse nennt Roy Hodgson den letzten wahren Trainer-Gentleman. Da ist durchaus etwas dran. Er selbst nennt sich kulturviert, hat laut eigener Aussage von fast allen Literatur-Nobelpreisträgern gelesen und schätzt Georges Bizets Oper Die Perlenfischer .Aber so richtig glücklich ist England nicht mit seinem Coach. Zumal sich offenbar herausgestellt hat, dass der englische Verband Hodgson vorzog und Pep Guardiola, der laut Medienberichten auch Trainer der Three Lions werden wollte, eine Absage erteilte. Die nötige Erfahrung hat der 66-Jährige zweifelsfrei. Seit 1976 ist er Trainer. Er war unter anderem für Inter Mailand, den FC Fulham und den FC Liverpool verantwortlich. So richtig erfolgreich war Hodgson aber nicht als Vereins-Trainer. Einzig in Dänemark und Schweden holte er Titel. 2010 wurde er aber zum Trainer des Jahres in England gewählt.
Erfolge:
1966 angeführt vom englischen Rekordtorschützen Bobby Charlton holte England seinen bisher ersten und einzigen Weltmeister-Titel. Bei Europameisterschaften konnte England noch nicht einmal ins Finale einziehen und wurde bisher lediglich Dritter. Es ist bei der Mannschaft des vermeintlichen Mutterlandes des Fußballs immer ähnlich. Sie haben einige sehr gute Einzelspieler und gehören zu den Favoriten oder den erweiterten Favoritenkreis und fliegen dann relativ früh im Turnier raus. Das soll sich natürlich zeitnah ändern…
Kuriositäten:
Dass das Klima bei der WM in Brasilien eine große Rolle spielen wird, ist zweifelsfrei. England-Trainer Hodgson wollte diese Temperaturen beim Training nun simulieren und Erkenntnisse sammeln, welcher Spieler das Klima wohl besser verträgt. „Es ist unbehaglich, etwas eng“, sagte etwa Glen Johnson. Denn alle Spieler mussten beim Training an der Algarve gleich drei Schichten übereinander anziehen und durften dann laufen. „Wir versuchen schon einige Sachen, um uns darauf vorzubereiten. Ich glaube aber, dass man es nicht zu hundert Prozent nachempfinden kann“, so Johnson weiter. Ob es etwas genützt hat. Wir werden es in Brasilien sehen.
Prognose:
Sollte England die Gruppe mit Uruguay und Italien überstehen, könnte diesmal wirklich viel gehen für die Three Lions. Ein zweiter Platz in der Gruppe ist durchaus realistisch. Wenn sich die Mannschaft um und mit Rooney zurecht findet, Lampard und Gerrard das Mittelfeld dichtmachen und die Youngster wie Sturridge ihre bisher gezeigten Leistungen bestätigen, dann könnte England das Viertel- oder Halbfinale klarmachen. Für mehr wird es aber definitiv nicht reichen.