Foto: © imago images / Ulrich Hufnagel
Am 23. Bundesliga-Spieltag der Saison 2021/22 gab es wieder einige Überraschungen in der Startelf mancher Klubs. Wer hat Chancen, seinen Platz zu verteidigen – und für wen wird es erst einmal die einzige Nominierung bleiben?
Stand der Marktwerte: 20. Februar 2022
Bielefeld: Ramos greift Piepers Platz an
Am 21. Spieltag bestritt Guilherme Ramos zum ersten Mal in der Bundesliga ein Spiel von Beginn an. Das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach verpasste Amos Pieper krankheitsbedingt – und Ramos machte seine Sache so gut, dass er ein Extralob erhielt. Dennoch kehrte mit dem 22. Spieltag Pieper in die Startelf zurück.
Gegen Hoffenheim musste Pieper wiederum wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden, sodass Ramos zu seinen nächsten 35 Minuten in der Bundesliga kam. Wieder machte der Portugiese einen guten Eindruck – einen so guten, dass er im Spiel gegen Union Berlin zum zweiten Mal von Beginn an ran durfte.
Diesmal wäre Pieper einsatzbereit gewesen, dennoch erhielt der Portugiese den Vorzug. Bahnt sich eine Wachablösung in der Innenverteidigung an? „Es ist ein offenes Rennen“, äußerte sich Bielefelds Trainer Frank Kramer jüngst, was viele Comunio-Manager, die auf Pieper setzen, verunsichern dürfte. Seine konstant starke Leistungen reichen offenbar nicht aus, um ihm weiterhin einen Stammplatz zu garantieren.
Ramos indes machte seine Sache so gut, dass er sehr gute Argumente für die kommenden Wochen hat. 14 Comunio-Punkte in drei Einsätzen sind praktisch Pieper-Niveau, die Arminia hielt gegen den Hauptstadt-Klub die Null. Bei Comunio ist Ramos im Aufwind, ein echtes Schnäppchen. Es würde uns sogar wundern, würde er nach dieser Leistung aus der Startelf verschwinden.
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FC Bayern: Spielt Sabitzer jetzt häufiger?
Abgesehen von zwei wenig erfolgreichen Ausflügen auf die Linksverteidiger-Position war Marcel Sabitzer beim FC Bayern praktisch noch nie die erste Wahl. Auch die Verletzung von Leon Goretzka half dem Neuzugang aus Leipzig kaum, da Corentin Tolisso die deutlich besseren Leistungen zeigte. So blieb Sabitzer nur die Jokerrolle.
Gegen Fürth stertete er endlich mal wieder in einer offensiveren Rolle auf der rechten Seite, wo er früher auch in Leipzig öfter ran durfte, und rückte nach Tolissos verletzungsbedingter Auswechslung ins Zentrum. Die Umstellung tat ihm sichtlich gut, insbesondere ins Passspiel war er deutlich mehr eingebunden als sonst. Gewissermaßen war die Partie am Sonntag sein erstes kleines Bewerbungsschreiben.
Nun wird Tolisso mit einem Faserriss mehrere Wochen fehlen. Noch wichtiger als die Fitness der Konkurrenz ist aber die Frage, ob sich Nagelsmann endlich auf Sabitzers Leistungen verlassen kann. Baut er auf dieser Leistung auf, kommen weitere Einsätze durch Rotation sowieso, weil man weniger Bauchschmerzen hat, ihn aufs Feld zu schicken. Bei Comunio ist er für weniger als drei Millionen erstmals in dieser Saison wirklich eine Überlegung wert.
Union: Verdrängt Ryerson Trimmel?
Die Monate im internationalen Geschäft sind vorbei, rotieren muss Union-Trainer Urs Fischer nicht mehr. Dennoch durfte Julian Ryerson gegen Bielefeld von Beginn an ran, Christopher Trimmel saß über die volle Spielzeit auf der Bank.
Ein Grund dafür könnte Trimmels schwache Leistung beim 0:3 gegen Dortmund sein, ein anderer das Potenzial seines Konkurrenten, dem auf dieser Position die Zukunft gehören könnte. Ryerson machte seine Sache gut, hat Argumente gesammelt und klopft wieder an. Auf lange Sicht rechnen wir aber damit, dass Trimmel im letzten Saisondrittel mehr Einsatzzeit bekommen wird.