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Wer wünscht sich keine spektakuläre Relegation? Auch in diesem Jahr sind hochbrisante Konstellationen möglich. Davie Selke könnte mit RB Leipzig auf seinen Ex-Verein treffen. Diese Szenarien könnten eintreffen!
Werder hält Selke zweitklassig
Der Transfer von Werder-Talent Davie Selke zu RB Leipzig stieß eine Welle der Empörung an. Nicht nur Bremer, sondern alle Romantiker und Traditionalisten im Fußball konnten über den Schritt des Youngsters vom Oberhaus in Liga zwei nur ihre Köpfe schütteln. Umso brisanter wäre ein Aufeinandertreffen beider Parteien in der Relegation.
Damit es dazu kommt, müsste Bremen seinen Platz halten und Leipzig einen Vier-Punkte-Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg noch verspielen. Der Aufstieg ist für die ambitionierten Leipziger fest eingeplant, Selke selbst ging mit Sicherheit von nur einem Jahr Unterhaus aus. Hält ihn ausgerechnet sein Ex-Verein ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit? Die Häme der Fußballromantiker wäre unvorstellbar groß.
Selke schießt Werder in Liga zwei
Selbstverständlich kann auch das Gegenteil eintreffen. Davie Selke wechselt von Werder nach Leipzig und schießt den SVW ein Jahr später in Liga zwei! In der letzten Minute des Rückspiels. Oder in der Verlängerung. Oder mit dem letzten Elfmeter. Werder gegen Leipzig – zweifelsohne die Partie, die die heftigsten Emotionen zu bieten hat.
Triple für den HSV
Klar, der Hamburger SV konnte sich mit einem Sieg im Nordderby einen komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz erkämpfen. Dennoch ist der Relegationssieger der letzten beiden Jahre nicht ganz aus dem Schneider. Via Social Media äußern viele, die dem HSV nicht besonders wohlgesonnen sind, ihre Hoffnung auf das „Triple“.
Sollten die Rothosen auf RB Leipzig treffen, wird so mancher Neutrale auf eine Sympathieprobe gestellt. Ein Derby mit St. Pauli ist wohl nicht zu realisieren, da die Jungs vom Millerntor neun Punkte hinter Nürnberg stehen. Der Club hingegen freut sich fast schon auf die dritte Relegation seit der Wiedereinführung. Sowohl Hamburg als auch Nürnberg sind im direkten Kampf um Liga eins noch unbesiegt.
Neuauflage von 2010
Am Ende der Saison 2009/10 machte der 1. FC Nürnberg das Relegations-Double perfekt. Im Vorjahr waren Marek Mintal & Co. gegen Energie Cottbus aufgestiegen, als Tabellen-16. der Bundesliga bezwangen sie den FC Augsburg. Interessante Namen: Ilkay Gündogan und Eric-Maxim Choupo-Moting erzielten damals im Rückspiel die Tore.
Seither haben Nürnberg und Augsburg sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen. Die Fuggerstädter stiegen im Folgejahr auf, der Club spielt seit Sommer 2014 in Liga zwei. Vertauschte Rollen also, sollte es zu einer Neuauflage kommen.
Tradition, wo man hinblickt
Angesichts der Abstände nach oben und unten ist anzunehmen, dass der 1. FC Nürnberg in die Relegation einziehen wird. Auch aus der Bundesliga ist ein Traditionsverein auf Platz 16 wahrscheinlich. Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und der VfB Stuttgart sind die heißesten Anwärter.
Hannover 96 ist bereits abgestiegen, ein Klub mit noch größerer Geschichte wird wohl auf Rang 17 landen. Während Vereine wie Ingolstadt, Hoffenheim und wohl auch Leipzig auf dem Vormarsch sind, wird die zweite Liga mit Tradition gefüllt. Nürnberg gegen Stuttgart, Bremen oder Frankfurt – großartige Spiele, großartige Kulissen. Der Anlass zu einer solchen Partie Ende Mai wäre ein Jammer.
Das genaue Gegenteil
Noch ist 1899 Hoffenheim jedoch nicht gerettet – trotz positivem Trend seit dem Trainerwechsel. Drei Punkte vor Werder Bremen steht die TSG auf Rang 14. Ein Duell mit RB Leipzig ist also möglich, sollten beide zum Endspurt die Nerven verlieren. Kommt es dazu, wird eines der beiden Projekte einen herben Rückschlag hinnehmen müssen.