Zwei Wochen vor dem Start der 2. Bundesliga nehmen wir Comduo und seine teuersten Akteure etwas genauer unter die Lupe. Der VfB Stuttgart dominiert jede Position, Hannover hat überraschend wenig zu melden. St. Pauli ist doppelt vertreten.
Tor:
Den teuersten Torwart der 2. Bundesliga stellt der VfB Stuttgart – keine Besonderheit wie sich im weiteren Verlauf des Artikels zeigen wird. Mitchell Langerak fehlte in der vergangenen Saison erst verletzt, saß dann nur auf der Bank, ehe er im Saisonendspurt trotz sehr starker Leistungen nicht mehr den Abstieg seines Vereins verhindern konnte. Ob der Australier in Liga zwei den Preis von fast vier Millionen rechtfertigen kann? Fraglich. Sofern der VfB seiner Favoritenrolle gerecht werden kann, dürfte er deutlich weniger Gelegenheiten bekommen, um sich auszuzeichnen.
Mit fast einer Million Abstand folgt auf Rang zwei mit Robin Himmelmann der beste Torwart der vergangenen Spielzeit. Der Preis kommt also nicht von ungefähr. Satte 32 Punkte holte der Keeper in der vergangenen Saison mehr als Michael Rensing, der auf Rang drei der Torwärte folgt. Wer also an eine Wiederholung der Leistungen Himmelmanns glaubt, könnte ruhig die Investition wagen. Michae Rensing verbesserte sich 2015/2016 von 80 auf 106 Punkte. Sollte er sich erneut steigern können, wäre er die 2,4 Millionen durchaus wert.
Schürrle? Geht zum BVB. Naldo? Flüchtet zum FC Schalke. Draxler? Heiß begehrt. Ohne internationales Geschäft, drohen die Wölfe auseinander zu fallen. Wie soll's beim VfL denn nun weitergehen?
weiterlesen...Abwehr:
Auch in der Verteidigung stellt der VfB den teuersten aller Akteure – mit gehörigem Abstand. Kevin Großkreutz, vor zwei Jahren noch Weltmeister in Brasilien, kostet ganze 6,7 Millionen – und damit mehr als 1,5 Millionen mehr als sein ärgster Verfolger. Angesichts der Tatsache, dass Großkreutz in der Abstiegssaison auch nicht aus einer schwachen Defensive herausstach und wohl auch nicht hundertprozentig fit in die Spielzeit gehen kann, auf jeden Fall eine sehr risikoreiche Investition.
Auf Rang zwei folgt mit Lasse Sobiech der zweitbeste aller verbliebenen Abwehrspieler der Vorsaison. Spitzenreiter Börner kommt mit nicht mal 3 Millionen übrigens als Schnäppchen daher. Sobiech sammelte in der Vorsaison 118 Punkte und kostet 5,1 Millionen. Dieser Preis könnte sich lohnen – sofern Sobiech sein Niveau halten kann. Platz drei (wie übrigens auch vier und sechs) geht wieder an einen Stuttgarter. Jean Zimmer kam nach einer guten Saison (101 Punkte) aus Kaiserslautern, war aber ursprünglich als Back-up in Liga eins eingeplant. Bei einem Preis von 4,6 Millionen eher Finger weg!
Mittelfeld:
Den teuersten Mittelfeldspieler stellt… dreimal dürft ihr raten… der VfB Stuttgart! Und das mit einem brutalen Abstand. Alexandru Maxim (8,5) und Christian Gentner (8,2) kommen zusammen auf einen höheren Marktwert als die Plätze drei, vier und fünf zusammen. Angesichts der Tatsache, dass beide Spieler (wenn sie spielten – muss in Maxims Fall angemerkt werden) auch schon im Oberhaus zu den besseren auf ihrer Position zählten, ist dies aber auch nicht besonders verwunderlich. Auch wenn Hannover für Salif Sané (Platz sechs) eine Ablöse von 10 Millionen Euro aufruft, dürften Gentner und Maxim weithin als die talentiertesten Mittelfeldspieler der Liga gesehen werden. Ob sie deshalb aber auch rund 2,5 Millionen Euro mehr als ihre ärgsten Verfolger rechtfertigen? Das steht auf einem ganz anderen Blatt.
A propos ärgste Verfolger: Diesen Platz teilen sich derzeit gleich zwei Akteure, der zweite Absteiger Hannover 96 ist jedoch immer noch nicht vertreten. Marc Schnatterer und Felix Kroos kommen derzeit beide auf einen Marktwert von exakt 5,88 Millionen. Schnatterer hat zwei absolut überragende Zweitligasaisons hinter sich und bewiesen, dass er das Geld wert ist. Kroos bietet da schon mehr Risikopotenzial.
Erstes Testspiel, erste Verletzung. Robben fehlt dem FC Bayer wieder wochenlang, doch der Rekordmeister will keinen Transfer mehr tätigen, Aber ist das wirklich so schlau?
weiterlesen...Sturm:
Der Viererpack ist komplett! Auch im Sturm stellt der VfB den mit Abstand teuersten Spieler aller Zweitligisten. Und: Auch im Sturm ist er doppelt in den Top drei vertreten. Mit Simon Terodde trohnt der beste Punktesammler aller verbliebenen Zweitligisten an der Spitze der Stürmer. Der ehemalige Bochumer ist mit mehr als 10 Millionen Euro mit großem Vorsprung der kostspieligste Spieler der Liga. In der Vorsaison holte Terodde satte 201 Punkte – um seine Ablöse zu rechtfertigen, müsste er dies aber wohl weiter ausbauen.
Auf Platz zwei schafft es endlich auch mal ein Spieler des zweiten Absteigers: Artur Sobiech kostet etwas mehr als 7 Millionen Euro und lässt so Daniel Ginczek und Neu-Teamkollege Niclas Füllkrug knapp hinter sich. In Liga eins war Sobiech in den letzten Jahren eher Mitläufer, sein Transfer ist also definitiv mit Risiken verbunden. Gleiches gilt für Ginczek, der ebenfalls die 7-Millionen-Grenze knackt. Vom Potenzial gehört der Stürmer sicher nicht in Liga zwei, hat aber auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen – und nun könnte er (je nach System) auch mal hinter Terodde nur auf der Bank Platz nehmen. Die sicherste (finanzierbare) Option scheint derzeit Stürmer Nummer fünf zu sein. Guido Burgstaller holte in der Vorsaison 181 Zähler und ist für 5,8 Millionen zu haben.
