Arjen Robben wir dem FC Bayern wochenlang fehlen

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Im allerersten Testspiel der neuen Saison verletzt sich Arjen Robben an den Adduktoren und fehlt dem FC Bayern München sechs Wochen. Das bedeutet: Der Niederländer verpasst mindestens den Saisonauftakt gegen Werder Bremen. Aber wäre es nicht besser, Carlo Ancelotti würde in seinem Kader nochmal nachlegen?

Endlich. Nachdem Arjen Robben zum Saisonende zur Zuschauerrolle verdammt war, durfte der Niederländer endlich wieder wirbeln. Eine Muskelverletzung hatte Robben den Saisonendspurt gekostet, das DFB-Pokalfinale sah er lediglich nur von der Tribüne aus.

Die Spielfreude war dem 31-Jährigen gegen den SV Lippstadt anzusehen. Er sprintete, rannte, attackierte und traf im ersten Spiel unter Carlo Ancelotti bei Karl-Heinz Rummenigges Heimatverein zur Führung.

In der 20. Minute dann aber der Schock. Robben griff sich an die Adduktoren, zeigte an, dass es nicht mehr weitergeht. Am Tag darauf vermeldet der FC Bayern, dass Robben mindestens sechs Wochen ausfällt. Wie bitter.

„Leider hat er sich jetzt diese Verletzung zugezogen, die ihn wieder sechs Wochen zurückwerfen wird, aber das kann man nicht ändern. Ich habe ihm eine SMS geschrieben und habe ihm gesagt: ‚Auch diesmal kommen wir wieder gemeinsam zurück.‘ Mehr kann man nicht machen, wir stehen moralisch total hinter ihm“, sagte Karl-Heinz Rummenigge bei Sport1.

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Der Niederländer wird dem Rekordmeister somit frühestens im September wieder zur Verfügung stehen. Das Auftaktspiel gegen den SV Werder Bremen wird Robben sehr wahrscheinlich verpassen. Bis er wieder richtig in Form kommt, könnte demnach bis Oktober dauern, verpasst Robben doch die komplette Vorbereitung.

Terminkalender als Vorteil

Sein Glück: Nach dem Bundesligaauftakt Ende August ist gleich mal wieder eine Länderspielpause, so dass Robben seinen Rückstand etwas beheben kann. Doch bis dahin müssen es die Kollegen richten. Franck Ribery beispielsweise. Der inzwischen 33-Jährige ist allerdings ähnlich verletzungsanfällig wie Robben. Auch Douglas Costa laboriert derzeit an einer Oberschenkelverletzung, die ihm sogar die Olympia-Teilnahme gekostet hat.

Als derzeit einzig fitter Außenbahnspieler bleibt Youngster Kingsley Coman, der allerdings auch erst verspätet in die Vorbereitung einsteigt, weil er noch im EM-Urlaub weilt. Thomas Müller kann auf den Außen ebenso auflaufen, doch ist er kein klassischer Flügelflitzer in diesem Sinne. Mario Götze, der ebenfalls auf den Außen hätte spielen können, wechselt zurück zu Borussia Dortmund.

Ancelotti ist ein Verfechter des 4-3-3-Systems, insofern sind die Außenpositionen von elementarer Bedeutung. Während seiner Zeit bei Real Madrid hatte er dort Leute wie Cristiano Ronaldo und Gareth Bale. Bei den Bayern hat er derzeit immerhin eine fitten Ribery.

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Nichtsdestotrotz sieht Ancelotti sein Team bestens aufgestellt. „Alle Positionen sind besetzt. Wir brauchen keine neuen Spieler“, sagte der Italiener zuletzt. Hofft er vielleicht auf die taktische Flexibilität seiner Akteure?

Spieler wie David Alaba oder auch Juan Bernat, der in Valencia anfangs auch Linksaußen gespielt hat, könnten unter Umständen auf den offensiven Flügeln aushelfen. Auch Phillip Lahm hat unter Vorgänger Pep Guardiola schon ab und an Mal Rechtsaußen gespielt. Eine Ideallösung wären diese Personalien aber beileibe nicht.

Sane? City!

Doch befinden sich derzeit überhaupt Spieler auf dem Markt, die den Ansprüchen des FC Bayern genügen? Leroy Sane wäre so einer, doch die Münchener konnte ihm keine regelmäßigen Einsatzzeiten versprechen und waren zudem nicht bereit, den Youngster für knapp 50 Millionen vom FC Schalke bereits in diesem Sommer loszueisen. Daher geht der EM-Fahrer nun zu Manchester City.

Insofern geht der FC Bayern kein großes Risiko ein, wenn man nicht noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Zumal die Titel nicht im Oktober oder November geholt werden. Viel wichtiger ist es, dass das Personal in den entscheidenden Wochen (April, Mai) in absoluter Topverfassung ist.

Robben fehlt den Bayern nun vielleicht in den ersten Partien. Solange ist der Ausfall zu verkraften und sollte sich am Ende herausstellen, dass der Kader doch nicht ausgeglichen genug besetzt ist, kann der FC Bayern im Winter zur Not noch einmal handeln. Der Rekordmeister geht jetzt vielleicht ein geringes Risiko ein – allerdings ist es sehr überschaubar.

Ein Transfer würde eventuell in der entscheidenden Saisonphase mehr Probleme machen, als dass er dem FC Bayern in der ersten Saisonphase helfen würde. Und wie schon gesagt, werden die Titel erst im Frühjahr und nicht im Spätsommer geholt.

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