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Drei große Transfers gab es in der letzten Woche – alle drei mit unterschiedlichen Geschichten und verschiedenen Erwartungen verknüpft. Während der HSV bei Kyriakos Papadopoulos auf neue Stabilität in der Abwehr erhofft, soll Sydney Sam das Offensivspiel der Lilien beleben. Dayot Upamecano hingegen könnte erst in Zukunft ein Upgrade für RB Leipzig sein.
Kyriakos Papadopoulos (RB Leipzig – Hamburger SV | 1,53 Mio., Abwehr)
Wenn man es nett umschreiben möchte, hat der Grieche in Leipzig ein durchwachsenes Halbjahr hinter sich. 27 Minuten absolvierte Papadopoulos bei den Bullen und das obwohl er von Bayer Leverkusen im Sommer zu den Sachsen kam, um nach diversen Verletzungen Spielpraxis zu sammeln.
Das gelang aber aufgrund der altbekannten Knieprobleme nicht, dennoch bemühte sich der HSV nun sehr energisch um den 24-Jährigen. „Wir bekommen mit Papadopoulos einen variablen Defensivspezialisten mit großem Kämpferherz. Wir freuen uns sehr, dass er künftig im HSV-Trikot auflaufen wird“, meinte Sportchef Jens Todt im „kicker“.
Der Leihvertrag mit Leipzig wurde vorzeitig aufgelöst, sodass Papadopoulos ebenfalls auf Leihbasis zu den Rothosen wechseln konnte. Dort erhält er im Übrigen die Rückennummer 9 – eher untypisch für einen Verteidiger. Dennoch könnte der Wechsel zum HSV eine Art Neuanfang sein.
Mit Johan Djourou und dem ebenfalls im Winter verpflichteten Mergim Mavraj besitzen die Hamburger nun zumindest auf dem Zettel ordentlich Qualität, inwiefern Papadopoulos‘ Knie allerdings halten wird, muss man abwarten. Bis auf die Saison 2011/12, als er ordentliche 57 Comunio-Punkte holte, hatte er immer mit argen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Fraglich, ob sich das in Hamburg nun ändert.
Sidney Sam (FC Schalke – SV Darmstadt 98 | 1,16 Mio., Sturm)
Nicht nur auf den ersten Blick ein cleverer Transfer der Lilien, die den fünfmaligen Nationalspieler bis Saisonende vom FC Schalke ausgeliehen haben. Sam soll das kaum vorhandene Offensivspiel der Südhessen beleben und diesem einen neuen Drive geben. Sollte er fit bleiben, wird er definitiv ein Gewinn sein.
„Ich freue mich unglaublich, dass Sidney Sam diesen Weg mit uns gehen möchte. Er ist ein schneller, technisch versierter Offensivspieler, der über eine enorme Erfahrung verfügt“, sagte Trainer Torsten Frings im „kicker“.
So kann sich Sam, dessen Karriere sich nach seinem Wechsel von Leverkusen nach Gelsenkirchen im stetigen Sturzflug befand, wieder ins Blickfeld für vermeintlich höhere Aufgaben spielen. Zuletzt war er bei den Knappen lediglich für das Regionalligateam im Einsatz.
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Dass es Sam kann, bewies er in seiner letzten Saison für Bayer (2014/15), als er starke 106 Punkte holte. Seitdem lief es allerdings eher so semi: Sechs Punkte holte er in den vergangenen beiden Spielzeiten. Insgesamt.
Dennoch bringt Sam mit seiner Schnelligkeit und seiner Dribbelstärke eine vielversprechende Option ins Lilien-Spiel. Mit Marcel Heller und Änis Ben-Hatira haben die Darmstädter in der Offensive nun ordentlich Tempo zu bieten. Gut möglich, dass alle drei gemeinsam zum Einsatz kommen. So könnte Sam auch zentral als hängende Spitze agieren, während Heller und Ben-Hatira über die Außen kommen.
Dayot Upamecano (RB Salzburg – RB Leipzig | 4,00 Mio., Abwehr)
Wenn der FC Barcelona, Manchester United oder Real Madrid an einem 18-Jährigen interessiert sein sollen, dann muss dieser wohl einigermaßen geradeaus laufen können. Daher schlug der Überraschungstabellenzweite aus Leipzig im Winter zu und holte den Innenverteidiger aus Salzburg in den eigenen Bullenstall.
„Er ist hierhergekommen, um sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick im „kicker“. Allerdings könnte Upamecano schon früher eine wichtige Rolle spielen, wenn er sich denn schnell einlebt. Was zumindest vom Spielstil her kein großes Problem sein dürfte. Die RB-DNA sollte ihm bereits in Salzburg eingeflößt worden sein.
So zeigte sich auch Coach Ralph Hasenhüttl von Upamecano begeistert: „Er hat alle Möglichkeiten uns auch auf Sicht die Qualitäten zu bieten, die wir brauchen“. Wenn man bedenkt, dass zuletzt Mittelfeldspieler Ilsanker meist als Innenverteidiger eingesetzt wurde, so könnte der Youngster den Bullen tendenziell schon früher helfen.
„Ich habe schon viel verbessert, aber ich muss noch viel lernen. Zum Beispiel die Spielübersicht und die Aggressivität“, erklärte der Franzose jedoch demütig. Allerdings kommt so ein Interesse aus Barcelona auch nicht von ungefähr.
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