Der FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen eröffnen aus deutscher Sicht die Champions-League-Woche. Dabei könnten die Aufgaben beider Teams unterschiedlicher nicht sein. Der FCB kann einen Barcelona-Rekord einstellen.
Viktoria Pilsen – FC Bayern München
Dienstag, 20.45 Uhr
Alles andere als ein Sieg der Bayern beim tschechischen Meister Viktoria Pilsen wäre ein faustdicke Überraschung. Im Hinspiel vor zwei Wochen hätte der deutsche Rekordmeister eigentlich zehn oder mehr Tore erzielen können, ja beinahe müssen. Mit null Punkten liegt Pilsen auch auf dem letzten Tabellenplatz der Champions-League-Gruppe D. Dass ausgerechnet dieser Gegner den FC Bayern auf seiner Rekordjagd aufhalten wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Denn mit einem Sieg in Pilsen könnte sich der FCB nach bereits vier Spielen für das Achtelfinale qualifizieren. Außerdem würde man mit einem Sieg einen Rekord vom FC Barcelona einstellen. Denn man hätte dann sieben Champions-League-Spiele am Stück gewonnen und würde mit den Katalanen gleichziehen.
Bastian Schweinsteiger konzentriert sich zwar überwiegend auf die drei Punkte und die Qualifikation für das Achtelfinale. Aber: „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, wollen wir alle Rekorde knacken.“ Um nicht nur den Sieg in Pilsen einzufahren, sondern generell wieder dominanter aufzutreten, will FCB-Trainer Pep Guardiola sein Konzept leicht ändern. „Wir haben ein hohes Niveau erreicht und dieses gilt es zu halten. Selbst wenn wir gewinnen, gibt es Dinge zu verbessern und zu korrigieren“, so der Spanier. Das sieht Kapitän Philipp Lahm vor dem Abflug nach Tschechien ebenso: „Er will ja nicht alles ändern, sondern nur ein paar Dinge verbessern und anpassen.“
Nicht in Pilsen mit von der Partie sein wird Arjen Robben. Beim Niederländer, der bereits in Hoffenheim wegen Leistenbeschwerden fehlte, möchte Guardiola kein Risiko eingehen. Für ihn wird Mario Götze wohl sein Startelf-Debüt für die Bayern in der Champions League geben. Überheblich wird man in München allerdings nicht. „Das Spiel wird anders laufen als in der Allianz-Arena. Sie werden versuchen, nach vorne zu spielen, um eine Überraschung zu schaffen“, so Bastian Schweinsteiger. Ob Pilsen wirklich eine Überraschung beziehungweise eher eine Sensation schaffen kann, ist fraglich. Die Generelrpobe von Pilsen gelang jedenfalls am Wochenende. Man gewann 6:1 gegen FK Jablonec.
Schachtjor Donezk – Bayer 04 Leverkusen
Dienstag, 20.45 Uhr
Von der fehlende Ein- und Aufstellung war nach der fast schon peinlichen Auswärtsniederlage bei Eintracht Braunschweig die Rede. Durch die Niederlage beim Aufsteiger verlor man etwas den Anschluss an die Bayern und Dortmund. Jetzt soll die passende Antwort auf diese erste herbe Enttäuschung der Saison in der Champions League kommen. Und ein Sieg in der Ukraine könnte für die Achtelfinal-Qualifikation enorm wichtig sein. Denn nach der starken Leistung im Hinspiel beim Donezk-Sieg, liegt Leverkusen zwei Punkte vor dem großen Konkurrenten um Platz zwei.
Mit einem Sieg gegen Schachtjor würde der Abstand auf fünf Punkte anwachsen. Dann hätte Leverkusen, vorausgesetzt man besiegt die bisher punktlosen Spanier aus San Sebastian, die Qualifikation für das Achtelfinale geschafft. Über die große Chance in Donezk weiß natürlich auch Bayer-Kapitän Simon Rolfes bescheid: „Wir haben eine gute Ausgangsposition. Wenn wir gewinnen, haben wir eine sehr gute Ausgangsposition.“ Doch die Ausgangslage kann auch trügen. Wenn die Ukrainer gewinnen, hat Bayer das Achtelfinale nicht mehr selbst in der Hand. „Donezk muss gewinnen, das könnte uns in die Karten spielen“, sieht es Rudi Völler.
Dass Leverkusen ein schnelles Umschalt- und Konterspiel hat, ist inzwischen nicht nur in der Bundesliga bekannt. Wichtig für Leverkusen wird sein, dass man möglichst lange nicht in Rückstand gerät. Denn dann muss Schachtjor aufmachen und Leverkusen kann sein schnelles Angriffsspiel aufziehen. In der Ukraine fehlen werden definitiv Stefan Reinartz und Andres Palop. Aber in der Breite ist die Werkself inzwischen so gut besetzt, dass der Reinartz-Ausfall nicht schwer wiegen wird. Die Generelprobe für dieses wichtige Spiel ging übrigens auch beim ukrainischen Meister in die Hose. Gegen Wolyn Luzk verlor man 0:2 und verpasste den Sprung an die Tabellenspitze.