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Serge Gnabry hat gerade mal eine Bundesliga-Saison in den Knochen, dennoch wird er im Sommer zu den heißesten Personalien auf dem Transfermarkt gehören. Bei Werder Bremen hat er in dieser Saison den Wandel eingeleitet.
Lange Zeit dümpelte Werder Bremen in dieser Saison im Dunstkreis der Abstiegsplätze. Doch der 2:0-Sieg beim FSV Mainz 05 am 21. Spieltag setzte in der Mannschaft eine unheimliche Energie frei: Seit diesem Tag verlor Bremen kein einziges Spiel mehr, holte stattdessen zwei Unentschieden und sieben Siege. Heute steht Werder in der Bundesliga-Tabelle auf dem siebten Platz und hat gute Chancen, sich für die Europa League zu qualifizieren.
Der Schütze des Tors zum 1:0 bei Bremens alles veränderndem Sieg gegen Mainz war Serge Gnabry, 21 Jahre alt, Neuzugang vom FC Arsenal. Für fünf Millionen Euro hatte Werder den Offensivspieler im Sommer verpflichtet – und damit alles richtig gemacht! Insgesamt steht Gnabry heute bei zehn Toren und zwei Vorlagen aus 23 Einsätzen; vom 24. bis zum 29. Spieltag war er verletzt ausgefallen.
Interesse von Bundesliga-Konkurrenten
Beim FC Arsenal hatte Gnabry bei den Profis so gut wie nie gespielt, ganze elf Einsätze verzeichnete er in der Premier League zwischen Ende 2012 und 2016. Bei Werder Bremen wurde er auf Anhieb zum Stammspieler. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro erzielte Gnabry für die deutsche Auswahl sechs Tore; beim DFB durchlief er sämtliche U-Nationalmannschaften, auch zwei A-Länderspiele (drei Tore) hat er mittlerweile absolviert.
Kurz: Gnabry war ein Super-Transfer für Werder. Doch wie lange sie sich in Bremen noch an ihm erfreuen können, ist nicht klar. Denn längst haben andere Klubs ihr Interesse an dem Spieler bekundet, allen voran sollen die TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund ihn verpflichten wollen. Verschiedene Medien berichteten bereits über eine Ausstiegsklausel von acht Millionen Euro, die in Gnabrys Vertrag stehen soll – weder für Hoffenheim noch für den BVB wäre das ein Hindernis.
Bremen will Gnabry halten
Bremens Sportdirektor Frank Baumann hatte zuletzt dem „Weser Kurier“ gesagt, Werder wolle Gnabry gerne behalten: „Wir haben kein Bedürfnis, Serge abzugeben. Wir wollen ihn noch gerne die nächsten Jahre hier behalten und hoffen, dass wir mit Serge den Weg noch weiter gehen können.“ Der Vertrag des 21-Jährigen läuft noch bis 2020, angeblich hat Baumann ihm eine Gehaltserhöhung angeboten.
Jedoch soll Gnabry einen Wechsel bislang zumindest nicht ausgeschlossen haben. Hoffenheim und Dortmund kämpfen derzeit in der Bundesliga um die Champions-League-Plätze, gut möglich, dass am Ende beide den Sprung in die Königsklasse schaffen. Eine durchaus reizvolle Perspektive für einen jungen Spieler, zumal bei beiden angeblichen Interessenten Trainer arbeiten, die es verstehen, Talente zu entwickeln.
Strapaziöses Restprogramm
Comunio-Managern dürfte es egal sein, solange Gnabry nur in der Bundesliga bleibt – sofern ihr Herz nicht gerade für Bremen schlägt. Denn die Ausbeute des Mittelfeldspielers kann sich durchaus sehen lassen: Aus 23 Einsätzen hat er 131 Punkte geholt, das sind im Schnitt 5,7 Zähler pro Spiel. Derzeit liegt sein Marktwert bei vergleichsweise stolzen 12,2 Millionen Euro.
Ob Werder tatsächlich den Sprung in die Europa League schafft, das hängt auch davon ab, ob die Mannschaft ihre Serie noch weiter ausbauen kann. An den kommenden zwei Spieltagen warten mit Hertha BSC und dem 1. FC Köln Gegner, die sich ebenfalls für den internationalen Wettbewerb qualifizieren wollen.
Besonders heikel aber wird es aus Bremer Sicht an den Spieltagen 33 und 34. Dann nämlich geht es gegen Teams, die in der Tabelle noch weiter oben stehen – und die überdies bei einem Bremer ganz genau hinschauen werden: Die Gegner sind dann 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund.